Feb 14 2020

Löschwasser-Versorgung soll besser werden

Veröffentlicht von um 06:05 unter Pressespiegel

Quelle: Waiblinger Kreiszeitung vom 12.02.2020 / Laura Steinke

Die Rohre in Kernen sind alt und verlieren Wasser – die Gemeinde will sie nach und nach sanieren

Als kurz vor Weihnachten 2016 ein Großbrand im Industriegebiet am Bahnhof Rommelshausen ausgebrochen war, hatte die Freiwillige Feuerwehr Kernen Probleme mit dem Löschen: Zu wenig Wasser floss durch die Leitung im Gewerbegebiet. Die Feuerwehrleute mussten einen anderen Hydranten nutzen, der sich hinter den Schienen befindet. Sie legten die Schläuche durch die Bahndammunterführung, später auch über die Schienen. Wie die Löschwasserversorgung verbessert werden kann, zeigt jetzt eine Analyse des Rohrnetzes in Kernen.

Der Brand im Jahr 2016 habe verdeutlicht, „dass an dieser Stelle zu diesem Augenblick zu viel Wasser gebraucht wurde, das wir nicht gehabt haben“, sagt Ralf Bulling (Sachgebietsleiter Tiefbau) zur Situation im Gewerbegebiet „Auf der Höhe“. Dort befindet sich lediglich eine Stichleitung, in die bei Extrembelastung wie einem Feuerwehreinsatz kein Wasser nachfließt.Das soll sich bald ändern. An dieser Stelle ist eine Ringleitung geplant, die unter dem Bahndamm hindurchführt. Die Leitung werde dann von mehreren Seiten mit Wasser versorgt.

Für die Feuerwehr ist das wichtig, da sie bei einem Brand schnell auf große Wassermassen zugreifen muss. „Das Problem ist zwar bekannt, aber ärgerlich“, sagt Kommandant Andreas Wersch. Schließlich komme es bei einem Großbrand auf jede Sekunde an. Für die Feuerwehrleute seien Einsätze an diesen Teilen des Rohrnetzes aufwendiger. Das heißt: „100 Meter weiter laufen und das Wasser aus einem Hydranten holen, der an die Ringleitung angebunden ist.“ Das sei aber nicht nur ein Problem in Kernen, sondern überall.

Zusammenarbeit mit Feuerwehr

Die Ausarbeitung eines Konzepts für die Löschwasserversorgung hat aus Sicht der beauftragten Beratungsfirma höchste Priorität. In Abstimmung mit der Freiwilligen Feuerwehr Kernen soll es zeitnah erarbeitet werden. Die Analyse zeigt außerdem, dass die Rohre in Rommelshausen und Stetten Wasser verlieren. Ralf Bulling überrascht das nicht: „Das war klar, die Leitungen sind zum Teil bis zu hundert Jahre alt.“ Das Material werde porös und lasse Wasser durchsickern. Ein Konzept zur Wasserverlustreduzierung solle mit einem Sanierungsplan zusammen erarbeitet werden, sagt Bulling. Bis alle Rohre saniert werden, könne es aber fünf bis zehn Jahre dauern. Die Kosten für die Sanierungen werden momentan auf insgesamt rund 1,56 Millionen Euro geschätzt.In manchen Leitungen im Industriegebiet, die nicht oft geöffnet werden, ist die Gefahr von Keimbildung hoch – allerdings nicht gesundheitsgefährdend, betont Bulling. Die Gemeinde lasse dort regelmäßig das Wasser ab und spüle diese Leitungen. Die Untersuchung habe ergeben, dass die Gemeinde weiterhin so verfahren soll, sagt Ralf Bulling.Die Gemeinde Kernen hatte die Untersuchung des Netzes in Auftrag gegeben, da ihr bisher keine ausführlichen Daten über das Leitungssystem vorlagen. Ziel war zu zeigen, wie leistungsfähig das Netz ist. Dafür zahlte sie 60 000 Euro.

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