Mai 02 2019

Kernen will den Motorradlärm selbst messen

Veröffentlicht von um 06:35 unter Pressespiegel

Quelle: Fellbacher Zeitung vom 24.04.2019 / Hans-Dieter Wolz

Eine Mehrheit der Räte votiert für den Kauf eines Geräts zur Überwachung des Geräuschpegels

Die Chancen, dass die Gemeinde Kernen ein mobiles Lärmmessgerät anschafft, sind gestiegen. Die CDU-Fraktion hat im Gemeinderat Kernen mit 13 Stimmen bei drei Enthaltungen durchgesetzt, dass die Gemeindeverwaltung den Kauf prüft und Kosten benennt. CDU-Rat Benjamin Treiber beruft sich auf einen Modellversuch der Landesregierung, laut dem die Erfahrungen mit den Anzeigegeräten gut sind und kein Gewöhnungseffekt bei den Motorradfahrern eintritt.

Die Geräte bestehen aus einem Display und einem Leitpfostenzählgerät zur Lärmmessung. Bei der Vorbeifahrt von Motorrädern wird für den Bruchteil einer Sekunde der entstandene Schall festgestellt. Allerdings sind die Geräte laut Bürgermeister Stefan Altenberger zur Prävention auf Motorradstrecken konzipiert. Daher ist er skeptisch. Der Rathauschef glaubt, dass der Lärm an der Steigung zwischen Stetten und Esslingen, wo das Tempo in Dorfnähe auf 70 Stundenkilometer gedrosselt worden ist, hauptsächlich von rasenden Autofahrern herrührt. „Die Kosten für das Gerät liegen bei etwa 17 000 Euro, der tatsächliche Nutzen scheint fraglich“, lautet die Stellungnahme der Verwaltung.

Laut dem CDU-Gemeinderat Andreas Wersch sind freilich Zuschüsse von etwa 4000 Euro pro Gerät zu erhalten. Die Antragsteller beziffern die Kosten für den Ort daher auf allenfalls 10 000 bis 15 000 Euro. Die Gemeinde Kernen hat bereits 2017 einen Antrag beim Landratsamt gestellt, eines der vorhandenen Geräte eine Zeit lang in Stetten aufzustellen. Diese sollen allerdings zur Langzeitbeobachtung an den bisherigen Standorten, zum Beispiel in Schnait, verbleiben. Eine Kooperation mit Nachbargemeinden hält der Bürgermeister nicht für praktikabel, da die Geräte längere Zeit an einem Einsatzort verbleiben sollten. Allein die Konfiguration für einen neuen Standort ist mit Kosten von 2000 Euro verbunden.

Anmerkung: wir verwiesen hierzu auf unseren entsprechenden Haushaltsantrag, nachzulesen im Download unter „Haushaltsanträge 2019“.

Ferner verweisen wir gerne auch auf einen Bericht der Fellbacher Zeitung (und der Stuttgarter Nachrichten) vom 27.07.2017, in dem es u.a. heißt: (…) „Noch in 300 bis 400 Metern Entfernung, wo Bürgermeister Stefan Altenberger abends auf seiner Terrasse Entspannung sucht, ist der Motorenlärm zu hören, sagt er. „Ich bin selbst Betroffener. Die Auspuffe werden immer lauter.“ Stefan Altenberger hat einen Vorstoß angekündigt, ein Lärm-Display wie in Schnait für 13 000 Euro anzuschaffen und dauerhaft bei Stetten aufzustellen.“

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen