Nov 26 2017

Mauch kommt zurück ins Remstal

Veröffentlicht von um 06:00 unter Pressespiegel

Quelle: Waiblinger Kreiszeitung vom 25.11.2017 / Hans-Joachim Schechinger

Der neue Kernener Technische Beigeordnete Peter Mauch ist erfahrener Stadtplaner, ab Februar amtiert er als Bauamtschef

Der Leonberger Planungsamtschef Peter Mauch wird neuer Technischer Beigeordneter in Kernen. Zwölf zu zehn Stimmen: Die Wahl endete im zweiten Durchgang denkbar knapp. Sogar ein Losentscheid schien möglich, als Mauch wegen eines ungültigen Stimmzettels im ersten Wahlgang mit nur einer Stimme vor Helga Lambart führte. Der Kandidat betonte im Gemeinderat: „Ich möchte wieder zurück ins Remstal.“

Diplom-Geograf Peter Mauch freut sich auf die neue Aufgabe im Kernener Bauamt. Im Leonberger Stadtplanungsamt, das Bauprojekte in einer höheren Liga verantwortet als in Kernen, steht er 15 Mitarbeitern vor, in Kernen werden es zehn sein. Ob diese berufliche Herausforderung als Technischer Beigeordneter, die mehr umfasst als nur Städteplanung, so spannend sein wird wie der Wahlkrimi am Donnerstagabend, bleibt abzuwarten. Die Dramatik der Abstimmung hatte es in sich. Sogar ein Losentscheid lag in der Luft. Dass wegen eines ungültigen leeren Stimmzettels Mauchs Vorsprung gegenüber Mitbewerberin Helga Lambart mit nur elf zu zehn Stimmen im ersten Wahlgang hauchdünn war und Mauch auch nicht die nötige absolute Mehrheit erzielte, ließ ein Patt in der zweiten Runde befürchten. Dann hätte die Glücksfee über die zweitwichtigste Personalie des Rathauses entschieden. Es kam anders: Peter Mauch holte zwölf zu zehn Stimmen.

Mauch: „Ich hatte eine tolle Mitbewerberin“

Er sei „ziemlich geplättet aufgrund des Abstimmungsergebnisses“, gestand der 53-Jährige gestern. „Ich hatte einfach eine starke Konkurrenz, eine tolle Mitbewerberin, die ihre eigenen Themen besetzt hat.“ Peter Mauch ist erfahrener Planer durch und durch. Er leitete von 2003 bis 2009 in Waiblingen das Referat Stadtentwicklung und den Fachbereich Stadtplanung. Dann wechselte er, der in Ludwigsburg wohnt, in die Große Kreisstadt Leonberg.

Helga Lambart punktete am Donnerstag eindeutig mit ihrer langjährigen praktischen Erfahrung als Korber Bauamtschefin und Ortsbaumeisterin. Das passende Baustellenschuhwerk, Bauhelm und Messwerkzeuge, um eine Baustelle zu betreten, habe sie längst. Städteplaner Mauch musste den Gemeinderat davon überzeugen, dass er eben auch diesen Hoch- und Tiefbau beherrscht. „Ihnen ist bewusst, dass Sie alle diese Bereiche abdecken müssen?, fragte Volker Borck. „Ja, das ist mir sehr wohl bewusst. Das traue ich mir zu.“ Der Technische Beigeordnete müsse „in den Themen drinstecken, aber es kann nicht sein, dass er oberster Sachbearbeiter ist“. Gestern relativierte Mauch: „Ich werde mich voll reinhängen. Ich mache schon jetzt sehr viel Sachbearbeitung, aber man kann nicht alle Detailthemen abdecken.“ Wobei es immer darum gehe, auch externen Sachverstand kompetenter Fachbüros einzuholen.

Stichwort Bürgerbeteiligung. Ein Thema, das im Blick auf die Konversion der Hangweide in ein inklusives Wohnquartier vom Gemeinderat als vorrangig behandelt wird. 2018 soll der Prozess unter Führung von Dr. Konrad Hummel beginnen, ehe in einer zweiten Runde der städtebauliche Wettbewerb ausgeschrieben wird. Mauch, der aus seiner Waiblinger Zeit Erfahrungen mit Bürgerdialog etwa bei der Überplanung der landwirtschaftlichen Flächen Waiblingen Süd mitbringt, räumte im Gemeinderat ein: „Das war nicht immer konfliktfrei, auch in der Bürgerschaft gab es unterschiedliche Auffassungen. Aber wenn man Bürger mitnimmt und das kreative Potenzial nutzt, schafft man es, das umzusetzen.“

Dass Kernen die Überplanung der Hangweide mit dem anfänglichen Bürgerbeteilungsprozess „vom Grundsatz her gut aufsetzt“, ist für Mauch unstrittig. Ein durchmischtes Quartier halte er für wichtig, aber notwendig sei auch, die Bürgerbeteiligung ergebnisoffen zu führen. Am Ende des Prozesses entschieden, wie beim Waiblinger Rötepark, die Mandatsträger im Gemeinderat über einen Bebauungsplan. Weshalb Peter Mauch den Engagierten einer Bürgerinitiative empfiehlt, sich um ein politisches Mandat zu bewerben. Gleichwohl: „Ein frühzeitiges Einbinden der Bürger ist wichtig, auch wenn man nicht alle Einzelinteressen berücksichtigen kann. Offen und ehrlich miteinander umgehen, das zählt.“

Der neue Kernener Beigeordnete verspricht, mit seiner Familie nach einer Wohnung im Remstal Ausschau zu halten. „Aber das ist schwierig. Das gehört zur Zukunftsaufgabe bezahlbarer Wohnraum.“

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