Sep 02 2017
Kernen bekommt Unterstützung für die „Bürger-App“
Fellbacher Zeitung vom 01.09.2017 / Text: Hans-Dieter Wolz
Auszeichnung Das Land fördert Digitalisierungsprojekte in Kommunen – die Gemeinde erhält einen Zuschuss von fast 3000 Euro
Die Landesregierung fördert 98 kommunale Digitalisierungsprojekte mit insgesamt 800 000 Euro. Mit dem Programm „Städte und Gemeinden 4.0 – Future Communities“ werden ganz gezielt auch erste digitale Schritte von Kommunen unterstützt. Die Gemeinde Kernen erhält für das Projekt „Einführung einer Bürger-App“ eine Förderung in Höhe von 2950 Euro. Bürgermeister Stefan Altenberger freut sich über diese Auszeichnung. „Unsere Bürger-App soll im Jahr 2018 starten. Ich sehe es als Motivation und Anerkennung, dass auch kleinere Digitalisierungsprojekte gefördert werden und nicht nur Großprojekte“, sagt der Schultes Computer sind im Rathaus nicht mehr wegzudenken und die Digitalisierung bringt in vielen Bereichen unterschiedliche Herausforderungen mit sich. Derzeit stehen große Projekte bevor, wie die Einführung eines neuen Dokumentenmanagementsystems und einer Software für die Ratsverwaltung.
Dies sind zwar aufwendige aber nur intern sichtbare Projekte, die von außen kaum wahrgenommen werden. Anders ist es bei Internetseiten und Apps. Bis zum Jahresende soll die Homepage neu gestaltet und überarbeitet werden. Zudem soll eine Bürger-App den Bürgern und Gästen auch die Nutzung über mobile Endgeräte erleichtern und zusätzliche Funktionen, wie einen Schadensmelder bieten.
In einem feierlichen Rahmen wurde den Städten und Gemeinden der Förderbescheid persönlich vom Minister für Inneres, Digitalisierung und Migration, Thomas Strobl überreicht. Anwesend waren neben Vertretern der Landesregierung auch Vertreter des Gemeinde- und Städtetags. Mit dem Programm „Städte und Gemeinden 4.0 – Future Communities“ unterstützt die Landesregierung kommunale Digitalisierungsprojekte. Die Sieger des Wettbewerbs wurden durch eine gemeinsame Jury mit dem Städte- und dem Gemeindetag ausgewählt. Die geförderten Vorhaben reichen von WLAN-Projekten, Rathaus-Apps bis zu einer digitalen Rathausassistenz mithilfe von künstlicher Intelligenz oder einem Testfeld für Parkraummanagement.
Anmerkung: Die sogen. „Bürger-App“ geht auf einen Antrag der CDU Gemeinderatsfraktion zum Haushalt 2015 zurück. Nachfolgend unser Antrag im Wortlaut:
>> Einführung einer „Bürger-App“
Antrag
Die Verwaltung wird beauftragt, eine Konzeption zur digitalen Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger in Form des Mobile Government (sogen. „Bürger-App“) zu erstellen und das Ergebnis im Gemeinderat als weitere Beratungsgrundlage vorzustellen. Zur Erstellung einer Konzeption sind Mittel in Höhe von 1 000 Euro in den Haushalt 2015 einzustellen.
Begründung
Mobile Government ist stetig auf dem Vormarsch. Fast die Hälfte aller Behörden in der Bundesrepublik planen, im Jahr 2015 in Angebote für Smartphones und Tablets zu investieren (Quelle: Studie „Branchenkompass 2013 Public Services“). Mobile Anwendungen für Bürgerinnen und Bürger können die Verwaltungen mittelfristig entlasten, ist ein Ergebnis dieser Studie. So können beispielsweise Meldungen über defekte Straßenlaternen oder Asphaltschäden von jedermann einfach per Smartphone an die zuständige Behörde weitergeleitet werden. Die schnelle Erfassung und Bearbeitung von Störungen und Schäden setzt wichtige Ressourcen frei, die die Verwaltung entlasten können. Damit solche spezifischen Angebote der Verwaltungen auch gefunden werden, hat die Bundesregierung bereits im Jahr 2012 den App-Store „GovApps“ (www.govapps.de) eingerichtet