Jun 04 2017

Die Kriminalität hat leicht zugenommen

Veröffentlicht von um 08:35 unter Pressespiegel

Fellbacher Zeitung vom 03.06.2017 / Text: Hans-Dieter Wolz

Für Revierleiter Klaus Auer ist die Welt in Kernen noch halbwegs in Ordnung

Die Gemeinde Kernen sei, so sagt der Fellbacher Revierleiter Klaus Auer, im Großen und Ganzen auf einem guten Weg, „aber auch in Kernen gibt es eine gewisse Kriminalität“. Nach statistischen Zahlen liegt die Gemeinde dabei deutlich unter dem Durchschnitt des Rems-Murr-Kreises. Im Gemeindevergleich sind Welzheim und Murrhardt deutlich stärker belastet als Kernen. Korb und Rudersberg dagegen liegen günstiger. Zum Vergleich: In der großen Kreisstadt Fellbach, am Rande der Landeshauptstadt, ist die Kriminalität nochmals deutlich stärker verbreitet. „Im Vergleich zu Fellbach ist die Welt in der Gemeinde Kernen in Ordnung“, sagt der Polizist, der im Gemeinderat einen Sicherheitsbericht gibt.04

Dennoch ist nicht zu verkennen, dass die Kriminalität in den vergangenen zehn Jahren auch in Kernen zugenommen hat. Sie kletterte sogar im vergangenen Jahr auf den höchsten Stand dieser Zehn-Jahres-Periode mit 621 Straftaten auf 15 000 Einwohner. Was Klaus Auer nicht gefallen kann, ist die Aufklärungsquote: Nur für etwas mehr als die Hälfte der Straftaten wird noch ein Tatverdächtiger ermittelt. Dies liegt am hohen Anteil von Diebstählen in der Kriminalstatistik. „Wir haben in diesem Sektor verstärkt Banden aus dem Ausland, wahrscheinlich aus Osteuropa, die gut organisiert und schwer zu ermitteln sind.“

Gewaltkriminalität ist selten, auch wenn die Fallzahl von 19 auf 22 im vergangenen Jahr angestiegen ist. Hier kann die Polizei in Fellbach allerdings auf eine Aufklärungsquote von mehr als 90 Prozent verweisen. Wie vielerorts hat in Kernen auch die Gewalt gegen Polizisten, zum Beispiel bei Festnahmen, zugenommen.

Mehr geworden sind auch die sogenannten Rohheitsdelikte. So musste die Polizei im vergangenen Jahr in 82 Fällen der Körperverletzung ermitteln, nach 61 im Vorjahr. Darunter waren 62 leichte Körperverletzungen, aber auch 20 gefährliche Körperverletzungen mit einem Messer oder wenn auf am Boden liegende Menschen mit entsprechendem Schuhwerk getreten wird.

Unter den 211 Diebstählen, gemessen am Vorjahr mit 199 ebenfalls eine Steigerung, befanden sich 107 Fälle von schweren Diebstählen, bei denen zum Beispiel ein Schloss aufgeknackt worden ist. Wohnungseinbrüche sind, nachdem sich die Polizei diesen schwerpunktmäßig angenommen hatte, zurückgegangen: 2014 lag die Spitze mit 35 Einbrüche, 2016 waren es nur noch acht. An deren Stelle sind aber die Einbrüche in Geschäftsräume angestiegen. „Wir sind dran, mit erhöhtem Personaleinsatz etwas dagegen zu machen, auch zu Nachtzeiten“, sagt der Revierleiter.

Schaut man nach einzelnen Tätergruppen, stellt man fest, dass 15 Kinder unter 14 mit dem Gesetz in Konflikt gekommen sind. Taten Jugendlicher sind etwas seltener geworden. Heranwachsende gerieten dagegen öfter im vergangenen Jahr als im Jahr zuvor auf die schiefe Bahn. Die Zahl stieg von 37 auf 44 Fälle. 39 Flüchtlinge wurden als Tatverdächtige ermittelt. Überwiegend handelt es sich laut Klaus Auer um Diebstähle. Einzelne Fälle von Körperverletzung sind meist gegen andere Asylbewerber verübt worden.

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