Dez 15 2016

Was tun bei Stromausfall?

Veröffentlicht von um 20:32 unter Pressespiegel

Quelle: Waiblinger Kreiszeitung vom 15.12.2016 / Text:  Hans-Joachim Schechinger

Die Gemeinde Kernen will auf Antrag von CDU, UFW und SPD ein Konzept erstellen lassen / Beispiel Donzdorf

Wenn, wie in Donzdorf Anfang November, ein Stromausfall einige Tausend Haushalte lahmlegt, ist guter Rat teuer. Geschäfte müssen wegen des Notfalls vorübergehend schließen. Betriebe stellen die Produktion ein. Aber auch die kommunale Infrastruktur ist gefährdet. So halten die privaten Meldeempfänger der Feuerwehr nur wenige Stunden. Drei Ratsfraktionen fordern jetzt, das Rathaus möge für Kernen ein Notfallkonzept erstellen.

Bei den fraktionenübergreifenden Haushaltsanträgen zum Etatentwurf 2017 zeigt sich erneut: Es gibt beträchtliche kommunalpolitische Schnittmengen zwischen CDU, UFW und SPD. Eine Sorge, die die großen Fraktionen verbindet: das nicht zu unterschätzende Risiko eines kompletten, möglicherweise flächendeckenden Stromausfalls, wie er im November nach zwei Kabelschäden in Donzdorf geschah. Die Fraktionen fordern die Verwaltung auf, einen Notfallplan für das Gebiet der Gemeinde Kernen zu erstellen. Bis dato gibt es nur Katastrophenpläne des Kreises und einige kommunale Verwaltungsvorschriften.

5 000 Euro für den Krisenplan, der bislang fehlt

Ein Notfallkonzept für den flächendeckenden Stromausfall, der nicht nur private Haushalte, sondern auch die kommunale Infrastruktur wie Rathaus, Schulen und Feuerwehr berührt, fehlt. Ordnungsamtschefin Marianne Rapp schlägt vor, 5 000 Euro in den Haushalt 2017 einzustellen, um einen solchen Krisenplan zu erarbeiten. Zu prüfen sei beispielsweise, ob und wie Strom im Notfall aus den vier Kernener Blockheizkraftwerken die Kommunikationsfähigkeit der Verwaltung aufrechterhalten und auch Anlaufstellen für Bürger sicherstellen könne.

Die vier kommunalen Blockheizkraftwerke im Rathaus, Bürgerhaus, Rumold-Realschule und in der Karl-Mauch-Schule böten sich als eine Art Notstromaggregate an. „Wir sind schon an dem Thema dran“, versicherte die Amtsleiterin gestern. „Wir haben auch schon etwas auf dem Papier. Aber es geht jetzt noch weiter, etwa: Wie können wir unsere Kommunikation aufrechterhalten?“

Ob 5 000 Euro die Kosten decken, ist offen. Klar ist aber, dass sich der finanzielle Aufwand rechnet. In einer ausführlichen Antwort auf den interfraktionellen Haushaltsantrag zählt Marianne Rapp die neuralgischen Punkte im Falle eines kompletten Stromausfalls auf. Der Schutz „kritischer Infrastrukturen“, deren Störung oder Totalausfall zu Versorgungsengpässen oder zur Beeinträchtigung der öffentlichen Sicherheit führen kann, sei vorrangig.

Was Verwaltung, Behörden und Feuerwehrhäuser angeht, bedeutet Stromausfall eine Störung des Informationsstroms intern wie extern via Telefon, Fax, Internet und entsprechende Messengerdienste. Deshalb zählt für die Kernener Ordnungsamtschefin eine Not-Anlaufstelle für Bürger, die nicht mehr telefonisch oder per Mail durchkommen, zum A & O der Notversorgung. Denn bei Stromausfall können auch Handy-Akkus nicht mehr aufgeladen werden, was auch die Feuerwehr beeinträchtigen würde, deren Meldeempfänger nur wenige Stunden halten. Zudem hat nicht jeder Kernener auf seinem Handy die Festnetznummer des Rathauses gespeichert.

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