Okt 28 2016

„Gute Aussichten“ für die Gartenschau

Veröffentlicht von um 22:37 unter Pressespiegel

Quelle: Waiblinger Kreiszeitung vom 27.10.2016 / Text: Hans-Joachim Schechinger

Die Kernener  CDU will mit mehr Begeisterung für die Remstalgartenschau 2019 Zeichen setzen und für den Skywalk werben

„Man hat gute Aussichten von da oben, das möchte ich auch für die Gartenschau sagen“, rühmt Beigeordneter Horst Schaal das Projekt Schlaich-Steg. Bei einer Veranstaltung der  CDU Kernen mit Öhringer Stadträten, die über das begeisterte ehrenamtliche Engagement ihrer Mitbürger berichteten, führte Schaal die bekannten Pro-Argumente ins Feld. Die Gegner dürfte das nicht überzeugt haben.

Andreas Niederle, Vorsitzender des Kernener  CDU-Gemeindeverbandes, hofft inständig, dass sich die Remstäler von der Gartenschau-Euphorie der Öhringer Bürger für ihre 205-Tage-Remstalschau im Jahr 2019 anstecken lassen. Dass dort statt der erwarteten 750 000 Besucher 1,3 Millionen die Stadt bevölkerten, statt geplanter 15 000 Dauerkarten 36 000 verkauft und für einen Kletterturm 400 000 Euro gestiftet wurden, rühmt der  CDU-Mann als beispielhaften Erfolg, der 2016 nur dem breiten ehrenamtlichen Engagement von Bürgern und Unternehmern zu verdanken war.

Niederle: Der Schlaich-Steg – ein Glücksfall für Kernen

Ein Vorbild für Kernen? Ja, die  CDU sieht es so, vor allem im Zusammenhang mit dem umstritten Schlaich-Steg, über den die Kernener am 27. November abstimmen sollen. Das filigrane Stahlgerüst mit überwältigendem Rundumblick als Attraktion am Remstalhöhenweg, zu dessen Finanzierung nicht nur das renommierte Architekturbüro mit der kostenlosen Planung, sondern auch Kernener Unternehmer als Geldgeber beitragen wollen, sieht Niederle als einen „Glücksfall“ für Kernen an.

Die Öhringer  CDU-Stadträte Ulrich Schimmel und Roland Weissert sollten bei der Veranstaltung die Frage beantworten: Wie kann eine Gartenschau eine ganze Region mitreißen?  CDU-Fraktionschef Weissert zitierte einen engagierten Freundeskreis von 2300 ehrenamtlichen Bürgern und Helfern aus dem gesamten Landkreis, der sich im Nachgang als Verein konstituieren wird. Allein die Zahl von 1200 Hohenlohern, die die Landesfahne in der Vorgängerkommune Schwäbisch Gmünd abholten, belege Euphorie. Lahr, der nächsten Gartenschau-Standort, schickte nach Öhringen eine 500-köpfige Fahnen-Eskorte. 2200 Landfrauen aus dem Raum Öhringen hätten 6000 Kuchen gebacken und verkauft. Dass noch nach dem Startschuss der Landesgartenschau 2016 sage und schreibe 11 000 Dauerkarten verkauft wurden, zeige die große Magnetwirkung der zahlreichen Veranstaltungen, auch auf Einheimische.

Aber auch in Öhringen erregte der einstimmig vom Gemeinderat beschlossene Plan, zahlreiche Bäume im Hofgarten zu fällen, wo zwischen Schoss und Hoftheater zwei Alleen geplant wurden, hitzigen öffentlichen Protest. „Da sind die Emotionen hochgekocht“, berichtet der Architekt Ulrich Schimmel. Offenbar wurden die starken Bedenken bei einer Ortsbegehung und mit einer Info-Offensive, in der auch die erkrankten Bäume Thema waren, „wieder aufgefangen“, wie Schimmel sagte. 120 alte Stämme fielen, 150 neue Bäume wurden gepflanzt. Ein dort angelegter Generationengarten, Staudenfelder und der Hofgartensee hätten die Anlage zu einer Attraktion für Gartenschaubesucher gemacht.

„In Öhringen gab es nicht so ein flächendeckendes Naturdenkmal“

Lässt sich das Problem mit dem Stettener Skywalk bei den Sieben Linden vergleichen? Gewiss nicht, sagte Heribert Schuster bei der Aussprache. „Die Bäume dort waren keine Naturdenkmale. Es gab auch kein flächenhaftes Naturdenkmal.“ Ob der Bau des Aussichtsstegs wirklich für die wirtschaftliche Entwicklung der Gemeinde über das Jahr 2019 hinaus wichtig sei, wollte ein anderer Steg-Kritiker wissen. Aus Sicht der  CDU, ja. „Was passiert, wenn ein Ort stehen bleibt, nix Neues wagt?“, entgegnete Andreas Niederle. Die Gastronomie lebe von Attraktionen, die Besucher anziehen.

Franz Wari sagte den Gästen aus Öhringen auf den Kopf zu, der einzige Grund, warum die  CDU sie eingeladen habe, sei ihr Kletterturm, die Parallele zum Aussichtssteg. „Wir haben in Stetten aber ein Naturdenkmal und von dort eine tolle Aussicht.“

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen