Mrz 12 2016

Trauerhalle soll Glasvordach bekommen

Veröffentlicht von um 20:33 unter Pressespiegel

Künftig können alle Besucher bei Trauerfeiern in Rommelshausen im Trockenen stehen / Toiletten werden verschönert

Damit auch bei großen Beerdigungen künftig alle Gäste trockenen Fußes den Trauerreden lauschen können, soll die Aussegnungshalle in Rommelshausen eine Art Glasvordach bekommen. Zudem sollen die Toiletten verschönert werden, eine neue Heizungsanlage für die Halle gibt es vorerst nicht – das wurde am Mittwochabend im Technischen Ausschuss entschieden.

In einem interfraktionellen Haushaltsantrag hatten CDU, UFW, SPD und OGL die Verwaltung aufgefordert, zu prüfen, was eine Erweiterung der Aussegnungshalle auf dem Friedhof Rommelshausen kosten würde. Die Planungskosten sollten in den Haushalt 2016 eingestellt und der Ausbau 2017 realisiert werden. Der Platz in der Halle reiche schon bei etwas größeren Beerdigungen nicht mehr aus, so dass etliche Besucher vor der Halle stehend dem Wetter ausgesetzt seien, hieß es in dem Antrag. Dieser Zustand müsse geändert werden.

Ein Anbau sei nur im Eingangsbereich der Halle möglich, erläuterte Bauamtsleiter Horst Schaal. Das sei jedoch aufwendig, da die komplette Glasfassade der Halle versetzt werden müsste. Derzeit haben in der Aussegnungshalle 80 Personen Platz. „Durch die Erweiterung würden wir etwa vier Stuhlreihen gewinnen, insgesamt hätten wir dann 120 Plätze“, so Schaal. Ob dafür die mit etwa 160 000 Euro veranschlagten Kosten gerechtfertigt seien, sei zu überlegen. Zudem würde sich das architektonische Erscheinungsbild verändern und die Kosten müssten über eine Erhöhung der Bestattungskosten auf die Bürger umgelegt werden.

„Mit einer durchsichtigen Überdachung des Außenbereichs wäre auch schon vielen geholfen“, warf Volker Borck von der CDU ein. So müssten Besucher sich bei Regen mit ihren Schirmen nicht vor den Lautsprechern drängen, um etwas zu hören. Der Vorschlag von Bürgermeister Stefan Altenberger, eine Art Pergola anzubauen, stieß auf allgemeine Zustimmung. Die Verwaltung werde prüfen, was ein solcher Vorbau kosten würde, kündigte Schaal an. Für die Planung sollen 3000 Euro in den Haushalt 2016 eingestellt werden – das wurde einstimmig beschlossen.

In zwei weiteren Anträgen zum Haushalt 2016 hatte die SPD-Fraktion die Renovierung der Toilettenanlagen sowie die Erneuerung der Heizungs- und der Lautsprecheranlage der Trauerhalle gefordert. Das Thema Lautsprecheranlage war schnell erledigt: „Eine Sicherung war kaputt, die Anlage ist wieder funktionstüchtig“, sagte Altenberger. Etwas länger diskutiert wurde hingegen über die Notwendigkeit einer neuen Heizung. Derzeit kann die Halle nur mittels einer Gebläseheizung erwärmt werden, die 2007 als Ersatz für die defekte Elektrofußbodenheizung installiert worden war. Da diese im Betrieb ziemlich laut ist, wird sie während der Trauerfeier abgeschaltet. In der kalten Jahreszeit, so Bauamtsleiter Schaal, herrschten daher oft nur etwa zwölf bis 15 Grad in der Halle. „Da sitzen die Leute dann im Mantel da.“

Keine 60 000 Euro für neue Heizung

Bürgermeister Altenberger sagte, angesichts von nur zehn bis zwölf großen Beerdigungen im Jahr sei es „unmöglich, 60 000 Euro in eine Heizungsanlage zu investieren“ – denn das waren die Kosten, die das Bauamt für eine Erneuerung kalkuliert hatte. Doch hier schieden sich die Geister: Während Ernst Maile von der UFW und Volker Borck von der CDU der Meinung waren, bei einer Beerdigung müsse die Raumtemperatur nicht allzu hoch sein, gab Andreas Pfänder von der SPD zu bedenken: „Die Trauergemeinde empfindet das sicherlich anders.“ Seiner Meinung nach müsste man „über das gesamte Gebäude einen Blick werfen“. Am Ende zog die SPD den Antrag jedoch zurück.

Auch die Friedhofs-Toiletten erregten die Gemüter: Erst am Spätnachmittag sei er dort gewesen, sagte der SPD-Fraktionsvorsitzende Hans-Peter Kirgis. „Da sieht es aus wie Sau, Handtuchhalter sind aus der Wand gerissen, es fehlen Klobrillen und benutzte Papierhandtücher liegen herum.“ Die Verwaltung vertrat die Meinung, eine Sanierung der Toiletten sei nicht notwendig, bereits durch überschaubare Maßnahmen sei eine Verbesserung möglich. „Eine ordentliche Reinigung und punktuelle Renovierung wären hier ausreichend“, so Bauamtsleiter Schaal. Einstimmig wurde am Ende beschlossen, 2000 Euro für die Verschönerung der Toiletten im Haushalt einzuplanen.

Bemerkungen

„Das Reinigungsintervall zu erhöhen kostet richtig Geld“, sagte Bürgermeister Altenberger. Das sehe er nicht ein. Er verstehe nicht, wieso die Menschen nicht „ganz normal auf Toilette gehen“ könnten. „Ich appelliere an die Benutzer der Friedhofsklos: Bitte hinterlasst sie sauber“, sagte er scherzhaft.

Quelle: Waiblinger Kreiszeitung vom 11.03.2016 / Text: Liviana Jansen

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen