Mrz 16 2016

Standort Krättenbach als schnelles Notquartier gefragt

Veröffentlicht von um 20:52 unter Aktuelles

In den nächsten Wochen soll beim Klärwerk Krättenbach in Kernen eine vorübergehende Zeltstätte für 150 Flüchtlinge entstehen. Nach Bekanntwerden des Vorhabens wurde Kritik laut. Nichts Neues für Bürgermeister Stefan Altenberger: „Egal wo wir in Kernen Flüchtlinge unterbringen, es gibt Protest. Damit müssen wir leben.“ Doch die Kommune stehe in der Pflicht. Die Flüchtlingswelle reißt nicht ab, die Unterbringungsnot im Kreis ist groß. Regelmäßig klopft das Landratsamt auch in Kernen an, auf der Suche nach geeigneten Gebäuden oder Flächen für mögliche Unterkünfte. Laut aktuellem Verteilungsschlüssel des Landkreises müsste die Gemeinde etwa 300 Plätze für die Erstunterbringung bereitstellen. Derzeit stellt sie erst runde 100.

Leerstehende Gebäude für Unterkünfte gibt es in den beiden Teilorten keine mehr. Mittlerweile hat der Landkreis auch Zelte als Notquartiere im Blick. Auf eine Anfrage nach schnell verfügbaren und geeigneten Flächen für eine solche Zeltstätte nannte die Gemeinde Kernen die Flächen in der Waiblinger Straße 123, die Erweiterungsfläche westlich des Friedhofs von Rommelshausen und die beim Klärwerk Krättenbach vorhandene Fläche. Letztere hat den Vorteil, dass sie bereits befestigt ist, also sofort zur Verfügung steht. Deshalb entschieden sich die Kreisbaugesellschaft und der Kreis in Absprache mit der Kommune für diese Fläche. Der Gemeinderat war über die Entwicklungen informiert.

„Die Verantwortung für die Erstunterbringung liegt beim Landratsamt, wir stellen die Fläche lediglich zur Verfügung“, erklärt Bürgermeister Altenberger. Natürlich stehe man in engem Dialog mit dem Landratsamt und den Vertretern der Kreisbaugesellschaft Waiblingen, die diesen Standort, in dessen Nähe auch etliche Gewerbetreibende wohnen, für geeignet halten, so Altenberger. Ein Zaun trennt den Platz von der Kläranlage ab, er ist ringsum begrünt und verkehrsgünstig zur S-Bahn und zur Bushaltestelle in der Waiblinger Straße gelegen. Auch zur Ortsmitte von Rommelshausen ist es nicht weit. Mit Geruchsbelästigungen sei nicht zu rechnen. Die notwendigen hygienischen Voraussetzungen werden derzeit von Fachleuten überprüft. Erst danach wird eine Belegung mit Flüchtlingen an diesem Standort erfolgen. „Wir stellen ihn dann vorab der Öffentlichkeit vor, damit sich jeder selbst ein Bild machen kann.“

Wesentlich einfacher wäre die Belegung von Sporthallen gewesen. „Diese unpopuläre Unterbringung wollte jedoch auch niemand“, verweist der Bürgermeister auf entsprechende Elternproteste im Ort. Und während man in Kernen über jeden Standort noch heftig diskutiere, stehen die Menschen bereits vor der Tür und benötigen ein Dach über dem Kopf. „Deshalb musste jetzt schnell gehandelt werden“, sagt er und betont: „Dies wird sicherlich nicht der letzte Flüchtlingsstandort in Kernen sein.“ Die Gemeinde rechnet in diesem Jahr mit rund 300 weiteren Flüchtlingen in der Erst- und Zweitunterbringung.

Quelle: Pressemitteilung der Gemeinde Kernen i.R.

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