Mrz 12 2016

Eine Pergola zum Schutz vor Regen

Veröffentlicht von um 20:32 unter Pressespiegel

Technischer Ausschuss empfiehlt dem Gemeinderat, die Aussegnungshalle zu erweitern

Für eine Erweiterung der Aussegnungshalle auf dem Friedhof Rommelshausen haben sich CDU, Unabhängige Freie Wähler (UFW), SPD und die Offene Grüne Liste (OGL) zusammengetan. In einem gemeinsamen Haushaltsantrag haben die Fraktionen die Verwaltung beauftragt, zu prüfen, mit welchem finanziellen Aufwand für eine Erweiterung in Leichtbauweise gerechnet werden muss. Als Begründung nennen die Antragssteller vor allem den Platzmangel in der „Römer“ Aussegnungshalle. Schon bei etwas größeren Trauerfeiern müssten die Besucher im Freien stehen und seien dabei Wind und Wetter ausgesetzt. Die Vertreter der vier Fraktionen wollen Besucher von Beerdigungen nicht länger im Regen stehen lassen. „Die erforderlichen Planungsmitteln sind in den Haushalt 2016, die erforderlichen Mittel für die Realisierung in den Finanzplan für 2017 einzustellen“, so ihre Forderung.

Die Verwaltung hat eine grobe Kostenrechnung aufgestellt, die sie den Mitgliedern des Technischen Ausschusses am Mittwoch präsentiert hat. Für einen etwa 50 Quadratmeter großen Anbau müssten rund 160 000 Euro einkalkuliert werden. Die genaue Summe könnte erst nach einem Vorentwurf beziffert werden, sagte der Bürgermeister Stefan Altenberger. Eine Erweiterung würde allerdings auch Auswirkungen für die Kernener Bürger haben. „Die Aufwendungen gehen in die kalkulatorischen Kosten für die Unterhaltung des Friedhofs ein, die Folge davon sind höhere Bestattungskosten.“

Abgesehen von der finanziellen Belastung für die Gemeindekasse und den Geldbeutel der Bürger sieht der Bauamtsleiter und Beigeordnete Horst Schaal auch optische Probleme. Weil eine Erweiterung nur durch einen dem Eingangsbereich vorgelagerten Anbau erfolgen könne, wäre ein Rückbau der jetzigen Glasfassade notwendig. Das missfällt dem Architekten. „Unabhängig von der Bauweise des Anbaus würde das gesamte architektonische Erscheinungsbild der Aussegnungshalle verändert werden, und wir würden vielleicht vier Sitzreihen mehr gewinnen.“ Die einzige denkbare Möglichkeit, die die Architektur bewahren und die Finanzen schonen würde, wäre eine Art Pergola, so sein Vorschlag.

Die Argumente der Verwaltung zeigten Wirkung. CDU-Rat Volker Borck sprach sich für „eine durchsichtige Überdachung aus, damit die Leute im Trockenen stehen“, und Schaal versprach, dass eine neue Kalkulation für eine luftige Überdachung mit Pergola-Charakter gemacht werde. Einstimmig wurde dafür eine Planungsrate von 3000 Euro beschlossen.

Die SPD hat sich in einem weiteren Antrag mit den Friedhöfen beschäftigt, besser gesagt mit dem Zustand der Toiletten auf dem „Römer“ Friedhof und dem neuen Friedhof in Stetten. Die seien „dringend sanierungsbedürftig“ und müssten außerdem regelmäßig gründlich gereinigt werden. „Dort sieht es aus wie die Sau. Die Handtuchhalter liegen auf dem Boden, die Toiletten sind seit Wochen mit Papier verstopft, und die Fenster sind bestimmt in den vergangenen zehn Jahren nicht mehr geputzt worden“, sagte Hans-Peter Kirgis, der Fraktionsvorsitzende der Sozialdemokraten.

Die Verwaltung sieht indes keine Notwendigkeit für eine Generalsanierung und belegte dies mit aktuellen Bildern. Die Anlagen seien baulich und funktional in einem ordentlichen Zustand, Waschbecken, Toiletten und Urinale nicht schadhaft, erklärte Schaal. „Eine Renovierung oder Sanierung bringt weder funktionale noch hygienische Vorteile.“ Altenberger schlug vor, 2000 Euro in den Haushalt einzustellen, um die Folgen von Vandalismus zu beseitigen, und Handtuch- und Seifenspender zu erneuern. Kürzere Reinigungsintervalle lehnte der Schultes rigoros ab. „Die Reinigungskosten belasten unseren Haushalt extrem, ich appelliere an die Nutzer, dass sie das Örtchen sauber hinterlassen.“

Quelle: Fellbacher Zeitung vom 11.03.2016 / Text: Eva Herschmann

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