Feb 12 2016

Verleihstation mit Fahrrad-Boxen

Veröffentlicht von um 11:30 unter Pressespiegel

Kernen beteiligt sich an der Ausschreibung für ein interkommunales Fahrradverleihsystem am S-Bahnhof / Es will seine geplanten zehn Boxen integrieren

Mit dem am Schorndorfer Bahnhof ausgeliehenen Pedelec nach Fellbach radeln, dort das Bike in die Verleihstation geben und sich in die nächste S-Bahn heim nach Stuttgart setzen: Das ist die Vision des interkommunalen Fahrradverleihsystems, das zur Remstalgartenschau 2019 die Perlenkette entlang der Rems auf zwei Rädern erschließt. Kernen ist sehr interessiert.

Weil die europaweite Ausschreibung günstigere Angebote verspricht, je mehr Kommunen sich an ihr beteiligen, beschloss der Kernener Gemeinderat, an dem von Stuttgart initiierten neuen Fahrradverleihsystem Interesse zu bekunden und sich zumindest an der Ausschreibung namentlich zu beteiligen. Die Teilnahme ist unverbindlich. Entscheiden wird der Rat im Lichte der Ausschreibungsergebnisse, „vielleicht noch vor der Sommerpause“, wie Sabine Payer-Herkommer im Rathaus gestern beschied. Wie viele Remstalkommunen auf den Zug schon aufgesprungen sind, weiß sie nicht. Nur Schwäbisch Gmünd ist bei der Ausschreibung sicher dabei.
6000 Euro Betriebskosten für ein Basismodul

Für ein Basismodul mit vier Tourenrädern und einem Pedelec einschließlich Ladestation blieben an Kernen jährliche Betriebskosten von 6000 Euro hängen. Abgesehen von vorbereitenden Tiefbaumaßnahmen für die Anlage fielen in Kernen keine Investitionskosten an. In diesem Zusammenhang könnten die schon 2014 beschlossenen zehn abschließbaren Fahrradboxen an der S-Bahn-Haltestelle in einheitlichem Design gleich mit installiert werden. Für diese Stellplätze stehen 11 000 Euro bereit. Weil das Verleihsystem die Strecke von Stuttgart bis Essingen am Remsursprung touristisch vernetzt, soll ein einheitliches Erscheinungsbild diese Kette noch unterstreichen. Insofern bietet es sich nach Auffassung des Rathauses an, in die laufenden Überlegungen zur Installation der Ladestation die Aufstellung der zehn Boxen am S-Bahn-Halt gestalterisch einzubeziehen.

Der Gemeinderat wird festlegen müssen, wann er in das von Stuttgart jetzt neu ausgeschriebene Verleihsystem einsteigt. Kernen könnte zum 1. Januar 2017, 2018 oder 2019 an den Start gehen. Stuttgart, das seit 2008 ein Verleihsystem mit rund 45 Stationen betreibt, will nach dessen Neuvergabe ab 2017 auch andere Kommunen in der Region mit einbeziehen. Weil der Vertrag mit dem künftigen Betreiber auf vier Jahre ausgeschrieben wird, käme es für Kernen umso teurer, je später es einstiege, gab Sabine Payer-Herkommer gestern zu bedenken. SPD-Gemeinderat Christoph Schönleber jedenfalls findet es schön, dass jetzt zumindest der interfraktionelle Antrag zu den zehn Fahrrad-Boxen zum Tragen kommt. „Es wäre gut zu wissen, ob Fellbach mitzieht mit der S 1, S 3 und U 1.“ Benjamin Treiber (CDU) regte im Gremium an, „auch den örtlichen Radhändler mitzunehmen, vielleicht mit einer Reparaturwerkstätte“. Zehn sichere Stellplätze seien wenig.
„Die anderen Kommunen werden wohl folgen müssen“

Warum nicht einen anderen Anbieter nehmen, zum Beispiel die Deutsche Bahn AG, fragte OGL-Gemeinderat Christof Leibbrandt. Bürgermeister Stefan Altenberger ist überzeugt: „Wenn Stuttgart sich für ein System entscheidet, wäre es kontraproduktiv, sich an ein anderes System zu halten. Die anderen Kommunen werden wohl folgen müssen.“ Auch den Einwand von PfB-Gemeinderat Ebbe Kögel, die für die erhöhte Barrierefreiheit erwartete Bahnsteigerhöhung an der Römer S-Bahn-Haltestelle könne durch die neue Verleihstation beeinträchtigt werden, hält Stefan Altenberger für abwegig: „Die ist so weit vom Bahnsteig weg, dass sie von der Bahnsteigerhöhung nicht tangiert ist.“
Fahrradständer am Rommelshausener S-Bahn-Haltepunkt. Seit Jahren fordern Benutzer hier sichere Abstellboxen.

Quelle: Waiblinger Kreiszeitung vom 11.02.2016 / Text: Hans-Joachim Schechinger

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