Feb 07 2016

Kinder sollen Deutsch lernen

Veröffentlicht von um 11:40 unter Pressespiegel

Die neue Fachkraft für Sprachförderung Annette Reich sieht für Hilfen einen wachsenden Bedarf

Annette Reich hat seit ihrem Arbeitsantritt im September schon einiges bewegt. Als erstes war ihr wichtig, einen Überblick zu bekommen und die Menschen kennen zu lernen, sagte die neue Sprachförderfachkraft der Gemeinde Kernen bei ihrem Erfahrungsbericht im Verwaltungsausschuss am Donnerstag.

Die Aufgabe der pädagogischen Fachkraft, die eine 30-Prozent-Stelle hat, ist es, eine in den Alltag integrierte Sprachförderung in den Kindergärten aufzubauen. Annette Reich ist nicht nur verantwortlich für die Konzeption und die Umsetzung in Form von Ausbildung und Organisation, sie soll die Erzieherinnen bei der Umsetzung unterstützen, sie aus- und weiterbilden sowie Fachberichte erstellen. Außerdem sorgt sie dafür, dass die Konzeption ständig weiterentwickelt wird.

„Der Bedarf an Sprachförderung ist hoch, wir könnten mehr davon brauchen, ebenso mehr Fachkräfte“, sagte Annette Reich. Die Sprachförderung werde zum einen im täglichen Miteinander geleistet, zum anderen in Kleingruppen. Für alle Erzieherinnen macht sie derzeit einen Fortbildungskurs. Die ersten drei Module sind fertig, drei folgen noch. Für die Sprachhelferinnen, die in Kleingruppen „sehr engagiert“ mit den Kindern arbeiten, bietet sie die gleiche Weiterbildung an. Bis Ende Juli hätten alle Beteiligten die Module abgearbeitet. „Schließlich soll bald die Frage geklärt werden, ob die Sprachhelferinnen eine Festanstellung bekommen oder wie bisher beschäftigt werden.“ Die Sprachhelferinnen, die zurzeit mit einer Aufwandsentschädigung für ehrenamtliche Kräfte arbeiten, seien jedenfalls in den Kindergartenteams sehr gut integriert.

Annette Reich ist nicht nur in den Kindergärten aktiv, sie hat auch Kontakt zu den beiden Kernener Grundschulen aufgenommen. Die Zusammenarbeit mit den Rektorinnen der Haldenschule in Rommelshausen und der Stettener Karl-Mauch-Schule funktioniere gut, ebenso die Kooperation zwischen Kindergärten und Grundschule. „Aber beim Übergang von der Grundschule zu den weiterführenden Schulen könnte noch mehr passieren. Wir sollten vielleicht auch in den fünften Klassen Sprachförderung anbieten.“

Für den Kernener Bürgermeister Stefan Altenberger steht nach dem ersten Bericht der Sprachförderfachkraft fest, dass das Geld, das die Gemeinde investiert, gut angelegt ist. „Das Thema wird jetzt systematisch angegangen Alles wird aufgearbeitet, und wir sind an allen Baustellen dran.“ Ein großes Feld, das Annette Reich allerdings noch nicht beackern konnte, ist die Sprachförderung von Flüchtlingskindern. CDU-Gemeinderat Helmut Heissenberger wollte wissen, ob sie schon Visionen entwickelt habe, und ob darin auch erwachsene Schutzsuchende vorkommen. „Ich bin noch nicht dazu gekommen. Ich weiß aber, dass wir uns darüber Gedanken machen müssen“, sagte Annette Reich. Sie werde sich deshalb mit Fara Peccerella, die Mitte Januar als Mitarbeiterin für Flüchtlingsarbeit im Rathaus begonnen hat, zusammensetzen. Dass Erwachsene in den Genuss kommunaler Sprachförderung kommen könnten, verneinte Altenberger. „Wir müssen unseren Fokus auf Kinder legen. Für Erwachsene gibt es unter anderem Sprachkurse an der Volkshochschule.“

Quelle: Fellbacher Zeitung vom 06.02.2016 / Text: Eva Herschmann

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