Sep 24 2015

Einspruch wegen Fledermäusen

Veröffentlicht von um 19:43 unter Pressespiegel

vom 23.09.2015

Obwohl ein Nachbar klagt, werden drei Mehrfamilienhäuser in der Sudetenstraße gebaut

Nach dem Abbruch der Bestandsbebauung türmt sich der Bauschutt seit Monat en auf dem Gelände an der Sudetenstraße in Rommelshausen. Der Anblick ärgert die Nachbarn, aber auch den Kernener Bauamtsleiter Horst Schaal. ‚Wir haben den Bauherrn gebeten, aufzuräumen.‘ Auch das Bauvorhaben selbst ist problematisch. Das Grundstück soll mit drei Mehrfamilienhäusern zu je sechs Wohneinheiten, einer Tiefgarage, zwei Einzelgaragen und einem Stellplatz bebaut werden.

Ein Nachbar hat gegen die Bauvoranfrage, für die das gemeindliche Einvernehmen schon vor längerer Zeit in Aussicht gestellt wurde, Einspruch eingelegt. Noch hat das Gericht nicht entschieden, ob es den Einwänden – es geht vor allem um den Schutz von Fledermäusen – folgt. Der Bauherr hat aber trotz der juristischen Auseinandersetzung nun sein Baugesuch eingereicht, und das wurde von den Mitgliedern des Technischen Ausschusses – wenn auch knapp mit fünf Jastimmen, vier Neinstimmen und zwei Enthaltungen – genehmigt.

Einige Nachbarn aus der Sudeten- und der Kelterstraße verfolgten die Diskussion in der Sitzung. Die Bauvoranfrage sei damals positiv bescheinigt worden, sagte Schaal: ‚Wir können jetzt nicht einfach einen Salto rückwärts machen.‘ Zumal der Eigentümer einige Punkte, die von den Gemeinderäten kritisiert worden waren, geändert habe, und er, wie gefordert, weiter von der Grenze des Nachbargrundstückes abgerückt sei. Die Häuser hätten sich zwar in ihrer absoluten Höhe kaum verändert, aber sie seien dem nicht planen Gelände angepasst worden und fügten sich in ihrer Kubatur, Dachform und Höhenentwicklung in die Umgebungsbebauung ein, erläuterte der Bauamtsleiter. Auch die Balkon- und Fassadengestaltung aller Gebäude seien nochmals überarbeitet worden. ‚Es ist eine gewöhnliche Architektur, aber im Großen und Ganzen passt es.‘

Dass das Baugesuch trotz der noch nicht entschiedenen Einsprüche aus der Nachbarschaft jetzt eingereicht werde, liege daran, dass der Bauherr keine Zeit mehr verlieren wolle, sagte Schaal. Doch nach wie vor sehen einige der Bürgervertreter das Bauvorhaben kritisch. ‚Es bleibt eine massive Bebauung, aber wir können wohl nichts dagegen machen‘, sagte Andreas Wersch von der CDU. SPD-Gemeinderat Erich Ehrlich erklärte, er sei prinzipiell für Innenverdichtung. ‚Aber das hier wird richtig dicht.‘ Auch sein Fraktionskollege Andreas Pfänder erklärte, er könne sich mit dem Bauvorhaben nicht anfreunden und werde nicht zustimmen.

Horst Schaal geht derweil davon aus, dass die gerichtliche Auseinandersetzung keinen Baustopp zur Folge hat. Das Baurechtsamt im Landratsamt Waiblingen, das schon für die Bauvoranfrage Zustimmung signalisiert hatte, werde wohl auch bei seiner Meinung bleiben. ‚Und das sollten wir als Gemeinde auch.‘

Quelle: FZ vom 23.09.2015 / Text: Eva Herschmann

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