Jul 03 2015

Die Lärm- und Abgasplage

Veröffentlicht von um 10:35 unter Pressespiegel

vom 02.07.2015

Sobald ein paar Autos mehr unterwegs sind, ist in der Langen Straße kaum ein Durchkommen möglich. Das Ergebnis: Hupkonzerte und Abgasgestank. Den Anwohnern stinkt es. Den Geschäftstreibenden ebenso. Sie bemängeln, dass Kunden keine Parkplätze finden. Gemeinderat Benjamin Treiber fragte bei der Verwaltung an, ob man nicht etwas verändern könnte.

Heike und Martin Jagiella sind Anwohner der Langen Straße in Stetten. Für sie ist die Situation, wie sie heute herrscht, nicht tragbar. In ihren Augen kann es einfach nicht sein, dass es sich dort Morgen für Morgen und Abend für Abend staut, und man an der Situation nichts ändert. Der Meinung von Martin Jagiella nach, müsste man an der Zahl der Parkplätze dringend etwas verändern. Seiner Meinung nach sei es sinnvoll, wenn man generell weniger Parkplätze schaffe – nicht aber vor den Geschäften, macht Jagiella deutlich. Denn die sind auf die Parkplätze angewiesen. Die Lücken zwischen den parkenden Autos, welche die Autofahrer als Ausweichstelle nehmen, sind zu klein. Lastwagen sind aber dafür zu lang und verstopfen die Straße.

Dass die Straße zusätzlich eine Holperpiste ist, und das den Lastwagenlärm verstärkt, davon will er heute nicht reden. Das hat er aufgegeben. Er sieht ein, dass dies nicht Sache der Gemeinde, sondern, weil es sich hierbei um eine Landesstraße handelt, Sache des Landes ist. Doch was die Parksituation betrifft, „da kann schon was machen“. Vielleicht würde es auch schon helfen, wenn man während der Stoßzeiten ein Parkverbot erteile – etwa morgens von 6 bis 8 und abends von 16 bis 18 Uhr. Sein Anliegen hat Gemeinderat Benjamin Treiber in einer Gemeinderatssitzung vorgetragen.

„Die Anfrage aus dem Gemeinderat wird von uns geprüft“, sagte Ordnungsamtsleiterin Marianne Rapp. Das Problem ist nicht neu. Aber sie macht auch darauf aufmerksam, dass man schon einmal die Anzahl der Parkplätze in der Stettener Durchgangsstraße verringerte. Als man die Wasserleitungen in der Straße gemacht hatte, hat man bereits ein paar Parkplätze abgeschafft, damit der Verkehr besser fließt. Würde man auf weitere Parkplätze verzichten, würde an anderer Stelle mehr geparkt werden, vermutet Rapp. „Das würden wiederum andere Anwohner kritisch sehen.“

Existenz bedroht: Keine verfügbaren Parkplätze vor den Geschäften

Dass einmal Parkplätze abgeschafft wurden, bekam vor allem Hannelore Scheffer zu spüren. Sie ist Inhaberin des Friseursalons Schnittpunkt. Und seither kommen weniger Kunden zu ihr. „Das macht ein Kunde vielleicht einmal oder auch ein zweites Mal, dass er von der Ortsmitte raus in die Lange Straße läuft, dann aber nicht mehr“, sagte sie. Vor allem für Menschen, die nicht gut zu Fuß sind, ist das ein Problem. Auch sie stört sich an dem Lärm, den die Fahrzeuge verursachen – und auch an den Abgasen. Gerade jetzt, da draußen sommerlich heiße Temperaturen herrschen, lässt sie gerne mal die Ladentüre offenstehen. Wenn aber in dem Moment ein Lastwagen vor ihrer Tür steht, der eigentlich nur dem Gegenverkehr ausweichen wollte, aber durch den vielen Verkehr eine Weile dort ausharren muss, hat sich ihr Laden im Nu mit dem unangenehmen Abgas-Gestank gefüllt. „Es muss sich unbedingt etwas ändern!“, so Scheffer.

Doch in welche Richtung das gehen könnte, weiß sie nicht. Aus Sicht einer Geschäftsinhaberin wäre wichtig, dass jeder Laden einen Parkplatz vor der Tür habe und hilfreich wäre darüber hinaus, wenn dieser tagsüber für die Geschäfte ausgewiesen werden würde. Denn die vorhandenen Parkplätze sind häufig zugeparkt. „Der Wunsch nach einem Parkplatz vor einem Geschäft ist für uns nachvollziehbar, mit einer Nutzung über den Tag würden andere Verkehrsteilnehmer ausgeschlossen werden, was im öffentlichen Verkehrsraum rechtlich so nicht möglich ist“, bezieht Ordnungsamtsleiterin Marianne Rapp Stellung.

Am heutigen Donnerstag soll es einen Termin mit dem Busunternehmen geben, das die Expressbuslinie nach Esslingen betreibt. Bisher ist es so, dass ein Bus nur in eine Richtung durch die Lange Straße fährt. Bei dem Termin will man herausfinden, wie das Konzept zur aktuellen Situation in Stetten passt. Wenn weitere Parkplätze wegfallen, so Anwohner Hanspeter Ruff, dann „soll wenigstens ein Blitzer her“. Das sei aber Sache des Landratsamts, so Rapp.

Quelle: WKZ vom 02.07.2015 / Text: Diana Nägele

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