Jun 25 2015

Was wird aus dem Römer Milchhäusle?

Veröffentlicht von um 10:29 unter Pressespiegel

vom 24.06.2014

Verwaltung spricht sich weiterhin für einen Abriss aus / Grüne, SPD und Freies Bündnis wollen es erhalten

Wie es um die Zukunft des Rommelshausener Milchhäusle bestellt ist, ist nach wie vor unklar. Und so bald will man dabei auch zu keinem Ergebnis kommen. Denn ganz gleich, ob man sich für den Erhalt oder einen Abriss ausspricht, steht eines fest: Es muss ein Batzen Geld in die Hand genommen werden. Doch die Gemeinde will haushalten mit ihrem Haushalt.

Regelmäßig wird ein Arbeitseinsatz in der neuen Bleibe der Kernener Jugend, dem ehemaligen Kleintierzüchterheim, angekündigt. Auch am kommenden Wochenende soll dort wieder gewerkelt werden. Im kommenden Jahr soll dann endgültig der Jugendhaus-Umzug anstehen. Was danach mit dem Rommelshausener Milchhäusle geschieht, steht bisher in den Sternen. Vor der Sommerpause wollen sich Verwaltung und Gemeinderat nicht mit dem Thema beschäftigen und auch danach voraussichtlich nicht, sagt Hauptamtsleiter Bernhard Bühler im Gespräch mit unserer Zeitung.

Der Grund dafür ist, dass erst einmal andere Ausgaben anstehen, weshalb man die Entscheidung über das Milchhäusle hinten angestellt hat.

Parkplätze für Feuerwehr sind eine Option

Da das Gebäude in die Jahre gekommen ist, hatte die Verwaltung einen Abriss ins Auge gefasst. Der Platz könnte dann als zusätzliche Parkmöglichkeiten von der Feuerwehr genutzt werden. „Aus Sicht der Feuerwehr würden wir das begrüßen“, sagt Feuerwehrkommandant und CDU-Fraktionsvorsitzender Andreas Wersch. Denn bei Einsätzen werden diese regelmäßig knapp. Wenn darüber hinaus noch eine Veranstaltung im Feuerwehrgerätehaus stattfindet, wird es erst recht eng, so Wersch. Wenn Feuerwehrleute erst noch nach einem Parkplatz suchen müssen und dabei wertvolle Zeit verlieren, ist das nicht zielführend. „Würde das Milchhäusle abgerissen werden, würde mir es nicht fehlen“, so Wersch.

Auch die Freie-Wähler-Fraktion bevorzugt im Moment einen Abriss. „So kann man das nicht nutzen“, sagt Fraktionsvorsitzender Hans Dietzel. „Man müsste viel investieren. Es ist klar, dass seine Zeit vorbei ist“, sagt er. Ganz anders sehen das die restlichen Fraktionen und betonen, dass das Milchhäusle einen geschichtlichen Hintergrund hat, den es zu erhalten gilt – und zwar in Form des Gebäudes.

Die Fraktionen OGL und PFB haben sich einmal selbst ein Bild von dem Gebäude neben dem Feuerwehrgerätehaus in Rommelshausen gemacht und festgestellt: „Die Substanz ist nicht so schlecht“, sagt Andreas Stiene (OGL). „Man sollte es nicht ohne weiteres den Parkplätzen opfern.“ Gleichzeitig erinnert er daran, dass jeder Ortsteil einmal seine Milchgenossenschaft hatte, woran heute nur noch das Milchhäusle erinnert. Es gebe eine Küche, Toiletten, vielleicht könnte man auch eine Dusche einbauen und es als Anschlussunterbringung von Asylbewerbern nutzen – „eine Möglichkeit, die man mal durchspielen müsste“, so Stiene. Ein gebautes Gebäude bedeute, dass man hier Geld investiert hat. „Warum sollte man Werte zerstören?“

Zu schade, um es abzureißen?

Ähnlich ist auch die Meinung des Partei-Freien Bündnisses (PFB). „Es ist zu schade, um es abzureißen“, sagt Ebbe Kögel. Es sei nicht nur ein historisches Zeugnis, sondern auch ein Gebäude in zentraler Lage. Seiner Meinung nach müsste man auch über einen neuen Standort der Feuerwehr und den Bau eines gemeinsamen Feuerwehrhauses für beide Wehren Stetten und Rommelshausen nachdenken. Er wisse auch, dass dies nicht der Meinung der Feuerwehr entspreche, da diese mit längeren Wegzeiten argumentiere.

Auch die SPD spricht sich nach wie vor für den Erhalt des Milchhäusles aus. Schon während des Wahlkampfes vor den Kommunalwahlen hatte sie damit geworben, es als Aufenthaltsraum ausländischen Bürgern zugänglich zu machen, allen voran einer Gruppe von Italienern. „An der Einstellung der SPD hat sich nichts geändert“, so Kirgis. „Wir sind nicht gegen die Umgestaltung des Parkplatzes“, sagt er. Und fest stehe auch, dass der „bauliche Zustand nicht so toll“ sei. Doch man müsse dann auch schauen, was man in Eigenleistung machen könne und was nicht. Für die SPD verkörpere das Milchhäusle das ländliche Rommelshausen, das Rommelshausen, was es früher einmal war. Immerhin gebe es auch schon kein Backhäusle mehr.

Quelle: WKZ vom 24.06.2015 / Text: Diana Nägele

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