CDU Kernen im Remstal

vom 24.02.2015

Mehrheit des Gemeinderats stimmt der Parkplatzneugestaltung zu / OGL und PFB dagegen: 206 000 Euro zu teuer

Er ist dunkel. Der Asphaltbelag ist rissig, an vielen Stellen ausgebrochen, so dass sich bei Regen an verschiedenen Stellen Pfützen bilden – ganz und gar nicht optimal für Gäste, die ihr Auto dort abstellen und eine Veranstaltung besuchen. Die Rede ist vom Parkplatz bei der Glockenkelter in Stetten. Er soll jetzt neu gestaltet werden. Dem Vorentwurf stimmte die Mehrheit des Kernener Gemeinderats zu.

37 Stellplätze sollen entstehen, zwei davon sind für Menschen mit Behinderung gedacht. Ein neuer Belag soll her sowie eine Beleuchtung, das Gelände am Haldenbach soll einen Ort mit Aufenthaltsqualität erhalten: Der Bach soll demnach nicht nur aufgeweitet werden, sondern es soll auch eine Ruhebank kommen. 206 000 Euro soll die Neugestaltung kosten. Der Vorschlag, den Parkplatz in der Wiesenstraße unterhalb der Glockenkelter neu zu gestalten, stammt von der UFW und der CDU. Sie haben gemeinsam einen Antrag für den Haushaltsplan 2014 erstellt gehabt. Aufgefallen sei es den Gemeinderäten nach einer Sitzung in der Glockenkelter, so UFW-Fraktionschef Hans Dietzel. An dem Abend hatte es geregnet. Der Parkplatz war von Pfützen übersät und dunkel war es obendrein, so Dietzel.

Leerrohre für einen Wohnmobilstellplatz

Das Planungsbüro Fischer und Partner hat dazu dem Kernener Gremium vier Vorschläge unterbreitet. Zwei Varianten zeigen die Möglichkeit auf, den Parkplatz zu vergrößern, wozu aber die Gemeinde das angrenzende Grundstück hätte erwerben müssen, was aber nicht möglich war. Nun hat man sich aber entschieden, alles eine Nummer kleiner zu realisieren. Der Vorentwurf des Planungsbüros Fischer und Partner zeigte eine grobe Kostenaufstellung von 206 000 Euro. Dabei haben die Gemeinderäte entschieden, dass nicht etwa, wie die erste Überlegung lautete, Wohnmobilstellplätze geschaffen werden, sondern dass man sich vorerst damit begnügt, Leerrohre zu verlegen, in welchen zu einem späteren Zeitpunkt eine Stromleitung verlegt werden könnte – die günstigere Variante. Schließlich gibt es bereits einen entsprechenden Stellplatz in Kernen unweit der Seemühle und der sei nicht ausgelastet, so Dietzel.

Im Randbereich sollen die Stellplätze mit wasserdurchlässigen Graslochsteinen versehen werden. In der Mitte soll es ein glatter Belag sein. Ein glatter Belag deshalb, weil der Platz auch von Kindern genutzt wird, die dort mit ihren Rollern fahren oder einfach spielen. Wenn gerade keine Veranstaltung in der Glockenkelter ist, wird der Parkplatz neben den Kindern vor allem von den Anwohnern genutzt. Daher spricht sich die CDU für eine kostengünstige Beleuchtung aus wie etwa LED, die zusätzlich mit einem Bewegungsmelder versehen werden könnten, so CDU-Fraktionsvorsitzender Andreas Wersch. „Dass die Lichtverhältnisse und der Belag nicht optimal sind, ist unbestritten“, so Christoph Schönleber (SPD). Dass zunächst Wohnmobilstellplätze vorbereitet werden, so dass sie auch zu einem späteren Zeitpunkt fertig eingerichtet werden können, damit ist er einverstanden. „Das Wohnmobil kann man ja auch so eine Nacht dort abstellen. Da spricht nichts dagegen“, sagt er.

Dagegen sind die Fraktionen OGL und PFB mit dem Vorentwurf nicht einverstanden. „Zu teuer“, signalisieren sie. In ihren Augen hätte die Neugestaltung auch eine Nummer kleiner ausfallen können, so dass sich die Kosten deutlich unter 200 000 Euro belaufen würden. „Natürlich ist der Parkplatz wichtig“, sagt OGL-Fraktionsvorsitzender Andreas Stiene. „Der Parkplatz existiert ja schon“, so Ebbe Kögel (PFB). Ein neuer Belag hätte gereicht. Eine Parkierung ist seiner Meinung nach nicht nötig. Man parke jetzt schon in der Mitte. „Es funktioniert“, so Kögel. „Der Aufwand ist völlig verfehlt!“ Da der Parkplatz wenig genutzt wird, findet er auch eine entsprechende Beleuchtung überflüssig. Eine indirekte Beleuchtung von der Straße her würde reichen, so Kögel. Dafür hätte man einfach stärkere Lampen dort installieren können, die dann indirekt auch den Parkplatz bei der Glockenkelter beleuchten.

Quelle: WKZ vom 24.02.2015 / Text: Diana Nägele