Feb 28 2015

Mehr Kinder für Kultur begeistern

Veröffentlicht von um 13:06 unter Pressespiegel

vom 28.02.2014

Gemeinde bezahlt Kulturrucksack für Fünftklässler / Eintrittskarten für Theater, Museum und Konzert

In Kernen soll es einen Kulturrucksack für Fünftklässler geben. Künftig sollen von der Gemeinde Eintrittskarten für einen Besuch im Theater, eines Konzerts und im Museum finanziert werden. Dem Antrag der CDU stimmten die Mitglieder des Verwaltungsausschusses einstimmig zu. „Das ist eine gute Idee“, sagte Hans-Peter Kirgis (SPD).

Ausflüge bleiben einem im Kopf, das ist sicherlich jedem bekannt, der sich an seine Schulzeit zurückbesinnt. Und sicherlich fallen dem einen oder anderen auch Ausflüge ein, die ihn zusammen mit seiner Schulklasse in die Oper oder ins Theater geführt haben. Kernener Fünftklässler sollen ab dem kommenden Schuljahr drei Eintrittskarten finanziert bekommen für je einen Besuch im Theater, Konzert und Museum.

Bei der Haushaltsberatung stimmten alle Mitglieder des Verwaltungsausschusses für den Antrag der CDU. „Das fördert das Klassenklima“, sagte CDU-Fraktionsvorsitzender Andreas Wersch. Er selber ist Lehrer von Beruf und arbeitet als Konrektor an der Auberlen-Realschule in Fellbach. Bei einer Tagung hat er von einer Kollegin erfahren, dass die Stadt Esslingen einen Kulturrucksack schon seit einiger Zeit anbietet. „Die Idee ist nicht neu“, gestand er.

Einen zusätzlichen Anreiz für Kulturausflüge schaffen

Mit dem Kulturrucksack soll seiner Meinung nach Lehrern ein zusätzlicher Anreiz geschaffen werden, mit Schülern einen Ausflug in eine kulturelle Einrichtung zu machen. Seinen Beobachtungen zufolge gehen nicht alle Lehrer mit ihren Schülern gleichermaßen ins Theater, in die Oper oder in ein Museum. „Ein solcher Ausflug ist stets mit einem hohen Organisationsaufwand verbunden“, so Wersch. Manche Familien haben Schwierigkeiten, dies zu finanzieren. Immer weniger Ausflüge haben einen kulturellen Hintergrund, die Klassen gehen lieber in den Freizeitpark.

Für Schüler, die eine weiterführende Schule in Kernen besuchen, soll das jetzt anders werden. Das Budget sieht vor, dass Fünftklässler drei Kulturbesuche im Schuljahr im Klassenverband bekommen. „Sollte sich das Konzept bewähren, könnte man darüber nachdenken, dies vielleicht auch auf andere Klassenstufen zu erweitern“, so Wersch. In erster Linie sehe Andreas Wersch den Kulturrucksack für Fünftklässler als Effekt, als Anstoß, wodurch etwa eine Hemmschwelle überwunden wird. Denn aus eigener Energie gehen Schüler eher weniger in die Oper oder ins Theater. Bei solch einem Ausflug mit der Klasse können Kinder wenigstens ausprobieren, ob das etwas für sie ist oder nicht, so Wersch. Außerdem werde Kernen als Schulstandort für andere dadurch attraktiver. Der Haushaltsantrag der CDU kam auch bei den anderen Fraktionen gut an. Bürgermeister Stefan Altenberger regte in der Sitzung des Verwaltungsausschusses an, dass die Gelder möglichst für Kernener Veranstaltungen verwendet werden: „Wir haben ja jetzt mit dem Bürgerhaus einiges zu bieten.“.

Rumold-Realschule begrüßt den Kulturrucksack

„Wenn es eine passende Veranstaltung in Kernen gibt, ist das sicherlich eine gute Sache“, sagte Wersch dazu. Andernfalls regte er an, dass man auch auf das Angebot in den benachbarten Gemeinden beziehungsweise auch auf das der Landeshauptstadt zurückgreifen könnte. „Der Kulturrucksack ist eine wunderschöne Sache“, sagte die Schulleiterin der Rumold-Realschule, Ingeborg Nagl-Kranzinger, auf Nachfrage unserer Zeitung. Es ermöglicht der Schule, einen Ausflug zu machen, ohne dass man den Eltern sagen müsse, dafür sei der entsprechende Betrag zu zahlen. „Wir haben dadurch mehr Handlungsspielraum“, sagte sie. Schülern werden verschiedene Lernmittel zur Verfügung gestellt. Warum soll man ihnen nicht auch genauso Kultur ermöglichen, so Nagl-Kranzinger.

Kosten: 3000 Euro

Zurzeit besuchen 41 Kinder eine fünfte Klasse in Kernen, weshalb die Gemeinde mit durchschnittlich 50 Kindern rechnet, die am Kulturrucksack beteiligt werden sollen. Je Eintrittskarte berechnet die Gemeinde Kernen 20 Euro, weshalb im Haushalt 3000 Euro für das Projekt Kulturrucksack eingestellt werden sollen.

Quelle: WKZ vom 28.02.2015 / Text: Diana Nägele

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