Feb 19 2015

Der Leitwolf hat sein Rudel beieinander

Veröffentlicht von um 12:59 unter Pressespiegel

vom 19.02.2015

Fellbach Spitzenkandidat Guido Wolf begeistert knapp 2000 CDU-Anhänger beim 13. Politischen Aschermittwoch

Die Zeiten, in denen sich die CDU die Wunden aus der verlorenen Landtagswahl 2011 geleckt hat, scheinen endgültig vorüber. Jetzt ist die Jagd auf die grün-roten Platzhirsche der Regierung eröffnet. Beim Politischen Aschermittwoch in der Alten Kelter hat Spitzenkandidat Guido Wolf sein Rudel, knapp 2000 CDU-Anhänger waren gekommen, mit markigen Parolen auf den Wahlkampf eingestimmt.

In der Stadt hatten die Christdemokraten für einen Tag das Zepter in der Hand. Im Land wollen sie ab dem kommenden Jahr wieder regieren. Daran ließ Guido Wolf in Fellbach keinen Zweifel. Die CDU ist deutlich hörbar im Jagdfieber. Immer wenn Guido Wolf beide Arme hob, ging ein Heulen durch die Alte Kelter. Angriffslustig sollte das klingen, aber nicht aggressiv.

Am liebsten sammeln sich Fellbachs CDU’ler in der Alten Kelter an einem Tisch. Doch seitdem sie den Saal für die Veranstaltung nicht mehr eigenhändig bestuhlen, sitzen sie überall verstreut. Einig waren sie sich dennoch in der Einschätzung von Guido Wolf. Der Spitzenkandidat verstehe es, die Leute ‚ohne Zank und Streit‘ zu einigen und zu motivieren, sagte Hans-Ulrich Spieth, der Fraktionsvorsitzende im Fellbacher Gemeinderat. ‚Seine Rede war sehr gut, es kam viel rüber, Wolf hat wichtige Probleme angesprochen.‘ Auch Oberbürgermeister Christoph Palm war zufrieden. Guido Wolf habe eine gute Mischung aus deftigen Sprüchen und Inhalten geboten. ‚Die Aufbruchstimmung ist spürbar, das hat man an den Reaktionen im Saal gemerkt. Wir sind alle für 2016 motiviert worden.‘

Nach der Begrüßung durch Joachim Pfeiffer, den Bundestagsabgeordneten und Kreisvorsitzenden aus Waiblingen, heizte CDU-Landeschef Thomas Strobl dem Publikum mit einer Kampfansage an Grün-Rot ein. Er zählte auf, was in Baden-Württemberg seiner Meinung nach alles schief läuft, quittierte dem politischen Gegner ‚programmatische Leere‘, konstatierte, das ehemalige Musterland spiele jetzt im Abstiegskampf und warf der Landesregierung vor, die ‚Adern der industriellen Herzkammer Europas‘ zu verstopfen. Die Stadtkapelle Fellbach spielte einen Tusch, dann betrat der Hoffnungsträger die Bühne. Hatte Strobl 25 Minuten geredet, so packte Wolf noch ein paar mehr obendrauf – und war dabei auch ansatzweise selbstkritisch. ‚Vielleicht sind wir in 58 Jahren an der Regierung ein bisschen überheblich geworden als CDU. Aber Grün-Rot hat gezeigt, dass das auch in vier Jahren geht.‘

Der Applaus war lang und herzlich. Der Leitwolf hat sein Rudel offensichtlich motiviert. Andreas Wersch, der CDU-Fraktionsvorsitzende im Kernener Gemeinderat, hat vom Führungspersonal keinen Satz gehört, den er nicht unterschreiben würde. Auch seine Parteikollegin Irmgard Möhlmann ist vom Auftritt von Wolf angetan. ‚Er hat mich positiv überrascht.‘ Benjamin Treiber, der jüngste CDU-Rat in der Remstalgemeinde, fand die Reden ebenfalls spitze und den ‚zukünftigen Ministerpräsidenten‘ überaus sympathisch.

Fellbachs katholischer Pfarrer Jens-Uwe Schwab erklärte, er nehme dem Kandidaten ab, was er sage. Heinz Weber von der Senioren-CDU fand es zwar ein wenig befremdlich, dass Guido Wolf die ganze Rede vom Blatt ablas, ‚aber inhaltlich war es gut, und was er gesagt hat, hat die Leute mitgerissen‘. Die Fellbacher und Kernener jedenfalls sind selbstbewusst und optimistisch, dass mit ihrem Leitwolf wieder bessere Zeiten in der Regierung auf sie warten. Die Jagd ist eröffnet.

Quelle: Fellbacher Zeitung vom 19.02.2015 / Text: Eva Herschmann

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