Jan 03 2015

Ein Schritt zu Hochbordsteigen steht bevor

Veröffentlicht von um 21:19 unter Pressespiegel

vom 03.01.2015

Alle vier Fraktionen und Eberhard Kögel wollen für den Expressbus Haltestellen neu- und umbauen sowie Schafe auf die Weide im Gewann Lindhalde treiben

In ihren Antragspaketen zum Haushaltsplan der Gemeinde Kernen für 2015 demonstrieren die gewählten Vertreter, obwohl in vier Fraktionen und einen fraktionslosen Rat aufgeteilt, eine bemerkenswerte Einigkeit. In einigen Vorstößen treiben sie ihre Wünsche gemeinsam, teilweise auch unter Einschluss des Einzelkämpfers Eberhard Kögel vom Parteifreien Bündnis (PFB) voran. Ohne ideologische Scheuklappen geht es unter anderem darum, die Kernener Haltestellen für den ab 2016 auf zuerst drei Jahre befristet fahrenden Expressbus herzurichten und somit eine attraktive Busverbindung nach Esslingen von ihrer Seite zu unterstützen. ‚Mit der Einführung der Expressbuslinie wird die Einrichtung neuer und der Umbau bestehender Haltestellen erforderlich,‘ heißt es in dem Antrag, der durch diese Unterstützung so gut wie beschlossen ist.

Um rechtzeitig Haltestellen für den Expressbusbetrieb umbauen zu können, wollen CDU, UFW, SPD, OGL und PFB im noch jungen Jahr eine Planungsrate in Höhe von 10 000 Euro in den Haushaltsplan einstellen. Die frühe Planung soll aufzeigen, was die Gemeinde investieren muss. 2016 geht es dann zur Sache: ‚Die für den Umbau erforderlichen Mittel sind von der Verwaltung zu beziffern, in das Investitionsprogramm aufzunehmen und in den Haushalt 2016 einzustellen.‘

Dass sich die Kernener Lokalpolitik wie schon im Vorfeld des Beschlusses im Verband Region Stuttgart für den anfangs umstrittenen Expressbus einsetzt, hat dieser weiterhin nötig. Ein hoher Zuschussbedarf ist von Experten vorausgesagt. Nur wenn die Bevölkerung das Angebot, erstmals ohne Umsteigen und schnell im öffentlichen Nahverkehr nach Esslingen zu kommen, freudig annimmt, und dieser die Prognosen über die Fahrgastzahlen erfüllt, wird die Linie über 2019/2020 hinaus bestehen.

Voraussichtlich soll der Expressbus zwischen Waiblingens Bahnhof und Esslingens Innenstadt nur zwei Mal in Kernen halten: in Rommelshausen in der Karlstraße und in Stetten in der Schlossstraße, jeweils in beiden Richtungen. Von vier nötigen Haltestellen bestehen erst drei, und auch diese entsprechen nicht dem Standard, der heute für eine Bushaltestelle gilt. In der Karlstraße fehlt eine Bushaltestelle in Richtung Stetten noch ganz.

Laut dem gemeinsamen Antrag denken die Unterzeichner Andreas Wersch (CDU), Hans Dietzel (UFW), Hans Peter Kirgis (SPD) und Andreas Stiene (OGL), jeweils die Fraktionsvorsitzenden, sowie Eberhard Kögel (PFB) daran, die Busbuchten zu verlängern und mit Hochbordsteigen auszustatten. Bequem einzusteigen, ermöglichen die Haltestellen derzeit nicht. Schon gar nicht sind sie geeignet für Menschen mit einem Handicap oder im fortgeschrittenen Alter. Aber auch an diese Bevölkerungsgruppe richtet sich das Busangebot: Das Haltestellenpaar im kleineren Ortsteil befindet sich schließlich direkt am Schlossberg, dem Gelände der Diakonie Stetten.

Gemeinsam beantragen die fünf Parteien und Wählervereinigungen auch, die Wiesengrundstücke im Gewann Lindhalde entlang der Luftlinie zwischen Stetten und Strümpfelbach beweiden zu lassen. Dadurch sollen diese als Streuobstwiesen erhalten bleiben statt zu verbuschen. ‚Die Wiesengrundstücke in der Lindhalde sind vor allem während der Obstblüte ein besonderes und weithin in das Remstal sichtbares Merkmal unserer Gemeinde‘, begründen die Räte. Das gelungene Beispiel der Stettener Kammerforstheide stand bei diesem Wunsch Pate. Die Räte wären sogar bereit, einzelne Grundstücke zu kaufen, damit sich geeignete Flächenzuschnitte ergeben. Für den Fall, dass schon die Planung des nächsten Beweidungsprojekts Geld kostet, sollen laut dem Antrag 5000 Euro in den Haushaltsplan eingestellt werden.

Quelle: FZ vom 03.01.2015 / Text: Hans-Dieter Wolz

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