Jan 09 2015

Begeisterung nicht gerade überschäumend

Veröffentlicht von um 07:55 unter Pressespiegel

vom 08.01.2015

Klaus Häcker, der Vorsitzende des Vereins für Heimat und Kultur Kernen, wünscht sich ein neues Konzept fürs Museum

Zum 1. April will sich der Verein für Heimat und Kultur Kernen weitgehend aus der Museumsarbeit zurückziehen. Die Zukunft des Museums unter der Y-Burg, das der Verein seit der Eröffnung 1987 betreut hat, ist damit offen. Klaus Häcker erläutert die Beweggründe.

Der Verein für Heimat und Kultur hat sich viele Jahre um das Museum gekümmert und viele erfolgreiche Ausstellungen organisiert. Was sind die Hauptgründe für den Rückzug zum jetzigen Zeitpunkt?
Es gibt zwei wesentliche Gründe: Aufgrund der personellen Situation, der Altersstruktur und Anzahl der aktiven Mitarbeiter und des Vereins überhaupt können wir das Museum nicht mehr wie bisher betreiben. Außerdem bedarf es nach fast 30 Jahren dringend einer Neuausrichtung des Museums, sowohl konzeptionell als auch inhaltlich und museumstechnisch. Das können wir nicht, dazu sind Fachkenntnisse erforderlich.

Mit welchen Gefühlen überlassen sie das Heimatmuseum, in das die Mitglieder viel Herzblut gesteckt haben, der Gemeinde?
Ich bin stolz auf unsere ehrenamtlich geleistete Arbeit und das Ergebnis: Das Museum unter der Y-Burg hat nicht nur in der Gemeinde sondern weit darüber hinaus einen sehr guten Ruf. Und ich habe die Hoffnung, dass dies so bleibt! Im Übrigen ‚überlassen‘ wir das Museum nicht der Gemeinde, sondern geben es in die ‚betriebliche Verantwortung der Gemeinde‘ zurück, so wie es bisher schon war (wenigstens auf dem Papier).

Gibt es eine Ausstellung, die sie gerne noch gemacht hätten?
Ideen gibt es, aber keine Lieblingsidee.

Die Fraktionen im Gemeinderat haben einen gemeinsamen Antrag gestellt. CDU, Unabhängige Freie Wähler, SPD und Offene Grüne Liste wollen mehr Geld für das Heimatmuseum ausgeben, um eine Fachkraft im Rahmen eines Minijobs einstellen zu können. Was halten Sie von diesem Vorschlag?
Ich freue mich sehr über diesen interfraktionellen Antrag, zeigt er doch die Wertschätzung des Gemeinderats für das Museum. Es ist ein wichtiger erster Schritt!

Sie haben als Vereinsvertreter mit der Verwaltung gesprochen. Was haben die Gespräche mit der Verwaltung ergeben? Welche Pläne und Ideen gibt es im Rathaus?
Diese Frage müssen Sie an die Verwaltung richten! Mein Eindruck ist allerdings, dass die Begeisterung für das Museum nicht gerade überschäumend ist.

Welches Konzept könnten Sie sich für das Heimatmuseum vorstellen?
Das Museumskonzept vom 27. Mai 1987 ist sicher überholt und veraltet. Es muss neu erarbeitet werden, Schnellschüsse sind dabei wenig hilfreich. Ich wünsche mir ein aktives, lebendiges Museum, Mitmachangebote an Schulen und Kindergärten, Nutzung moderner Medien und Techniken.

Ist die Inventarisierung abgeschlossen?
Die Inventarisierung im Museum selbst ist fast vollständig abgeschlossen, im Magazin Haldenbach ist etwa die Hälfte erfasst.

Was geschieht mit den historischen Exponaten, die noch in der Systemhalle bei der Kläranlage in Stetten lagern?
Das Magazin Haldenbach ist Bestandteil des Museums, die Exponate dort, ihre Betreuung und Pflege gehört zu den Museumsaufgaben.

Was wünschen Sie sich als Vorsitzender des Vereins für Heimat und Kultur kurz-, mittel- und langfristig für das Museum?
Ich wünsche mir, dass es weiterhin unseren Bürgerinnen und Bürgern die Vergangenheit der Gemeinde und der Region verdeutlichen kann, aber auch aktuelle Fragen aufgreifen und Antworten dazu liefern kann.

Die Fragen stellte Eva Herschmann.

Quelle: FZ vom 08.01.2015 / Text: Eva Herschmann

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