Dez 30 2014

Welche Schulart darf’s denn sein?

Veröffentlicht von um 22:19 unter Pressespiegel

Sprücheklopferspiel, Teil 5: Welches Credo für Kernen hat SPD-Fraktionschef Kirgis, was denkt die Realschulleiterin?

Kernen. Wohin steuert Kernen schulpolitisch? SPD und CDU haben ihre Wegweiser aufgestellt: Die Roten wollen zur Gemeinschaftsschule, die Schwarzen beharren auf der Realschule. Auf welcher Seite steht aber Schulleiterin Nagl-Kranzinger? Wenn die SPD sie ermahnt, ihre Schule möge bei der Einrichtung einer Gemeinschaftsschule mitziehen, geht ihr einiges durch den Kopf. Unsere Leser dürfen es erraten.

Für ihren „Kompass 2015“ haben die Kernener Genossen in der SPD-Mitgliederversammlung jüngst die Richtung festgeklopft. Die SPD würde es bedauern, stand da zu lesen, wenn es in Kernen irgendwann nur noch eine Grundschule gäbe und die Schüler woandershin müssten, nur weil die Realschule bei der Einrichtung einer Gemeinschaftsschule nicht mitzieht. Das ist eine indirekte Kritik an der Schulleitung. Die Werkrealschule Stetten stellt in zwei Jahren ihren Betrieb ein, und die Rumold-Realschule wird so weitermachen wie bisher: Das ist der Status quo in Kernen. Der Gemeinderat hat die Einführung eines Runden Tisches zur Schulentwicklung zwar beschlossen, aber es ist immer noch nichts terminiert. Aus einer Wahlveranstaltung im Frühjahr hatten die Genossen aber mitgenommen, dass für Eltern die Gemeinschaftsschule der attraktivere Schultyp sei. Damals saß auch Realschul-Rektorin Ingeborg Nagl-Kranzinger auf dem Podium.

Ganz anders die Kernener CDU. „Die CDU im Gemeinderat bekennt sich ohne Wenn und Aber zum Erhalt der Rumold-Realschule als Realschule“, bekräftigte Andreas Wersch jüngst bei einer Veranstaltung zur Kernener Schulentwicklung. Der Pädagoge Wersch weiß als langjähriger Konrektor einer Fellbacher Realschule, wovon er redet. Nicht alles, was an einer Gemeinschaftsschule passiert, müsse schlecht sein, räumte er damals ein, aber ausschlaggebend für guten Unterricht seien nach wie vor der Klassenteiler, die Schulausstattung und an erster Stelle die Lehrer.

Jetzt sind Sie am Zug, liebe Leserinnen und Leser. Versetzen Sie sich kurz mal in die Haut von Rektorin Nagl-Kranzinger während obiger SPD-Wahlveranstaltung. Zwei Plätze weiter sitzt Fraktionschef Hans-Peter Kirgis. Was würden Sie ihm gerne auf die Zunge legen, und mit welchen Gedanken nimmt die Realschullehrerin diese Rede zur Kenntnis? Nagl-Kranzinger hat ihre Schule bis jetzt sehr erfolgreich durch das politische Auf und Ab der Schulartdiskussionen gesteuert. Und bestimmt hat sie schlagkräftige pädagogische Argumente für die Realschule in petto. Aber vielleicht ist sie auch hin- und hergerissen. Lassen Sie Ihrer Fantasie freien Lauf. Gesucht sind intelligente, humorvolle, ironische, bissige Beiträge, die den Stand der Diskussion in Kernen auf den Punkt bringen. Noch ist ja nichts entschieden.

Quelle: Waiblinger Kreiszeitung vom 30.12.2014 / Text: Hans-Joachim Schechinger

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