CDU Kernen im Remstal

vom 21.11.2014

Die Chancen stehen gut für den Expressbus, der auch Kernen im Remstal zu einer Schnellverbindung nach Esslingen verhilft.

Groß ist die Erwartung auf einen Expressbus zwischen Waiblingen und Esslingen, zumal der Verkehrsausschuss der Regionalversammlung in seiner Sitzung am Mittwoch Hoffnung weckte. Zwar haben die Regionalräte den Beschluss auf Dezember verschoben, aber mit CDU, SPD und Grünen haben große Fraktionen signalisiert, dass sie dem neuen Konzept über künftig drei Expressbuslinien in der Region zustimmen werden (unsere Zeitung berichtete).

Die Schnellverbindung Waiblingen-Esslingen mit Halts nur in Rommelshausen, voraussichtlich in der Karlstraße, in Stetten, möglicherweise in der Schlossstraße und an der Hochschule Esslingen stellt einen gewaltigen Sprung nach vorne für die Busbenutzer in Kernen dar. Mit zwei Haltestellen an einer Schnellbuslinie zusätzlich zum Rommelshauser S-Bahn-Anschluss und zwei kurz getakteten lokalen Linien 211 und 212 nach Fellbach und Waiblingen ist der Nahverkehr hervorragend aufgestellt.

Studenten kämen von 2016 an in wenigen Minuten an die Hochschule in Esslingen

Nicht nur dass Studenten voraussichtlich von 2016 an in wenigen Minuten zur Hochschule Esslingen, insbesondere zum Standort Flandernstraße, gelegen zwischen Burg und Landesstraße L 1199, dank deren eigener Haltestelle kommen – ein Weg, für den sie bisher das Auto der S-Bahn mit Umsteigen in Bad Cannstatt und zusätzlich notwendigen Busverbindungen vorgezogen haben dürften. Auch die meisten Einrichtungen der Diakonie Stetten sind entlang der Fahrtroute bis nach Esslingen aufgereiht. Viele Mitarbeiter, die für ihren Weg an ihren Einsatzort zum Umstieg auf den Nahverkehr bereit sind, finden bald hervorragende Bedingungen vor. In umgekehrter Richtung kommen Kernens Bürger künftig ohne weiteren Halt von der Rommelshauser Karlstraße schneller zum Bahnhof Waiblingen und haben dort, wie geplant, Anschluss zur bereits verkehrenden schnellen Busverbindung nach Ludwigsburg ohne viele Halts.

Was vor allem besticht, ist der Takt der neuen Linie. Wo bisher am Tag gerade zwei Fahrtenpaare des Busses 116 mit Umsteigen verkehrten, sind künftig an Werktagen 50 Fahrten geplant, das bedeutet 840 von drei Bussen täglich gefahrene Kilometer. Das reicht für einen Stundentakt von ungefähr 6 bis 23 Uhr mit einer Taktverkürzung auf 30 Minuten zu den Hauptverkehrszeiten in beiden Richtungen. An Samstagen soll der Bus noch 32 Fahrten, an Sonntagen 26 anbieten. Die 16,8 Kilometer von Waiblingen nach Esslingen soll der Bus in 26 Minuten zurücklegen.

Eine Untersuchung der Universität Stuttgart hat ein großes Potenzial dieser Verbindung nachgewiesen

Eine Untersuchung der Universität Stuttgart hat ein großes Potenzial dieser Verbindung nachgewiesen: Anhand eines Verkehrsmodells geht die Universität Stuttgart von 2100 Benutzern pro Tag, davon 400 Neunutzer, für die Expressbuslinie Waiblingen-Esslingen aus und damit auch einer Entlastung der S-Bahnen aus. Die Busse wären dann im Schnitt mit 24 Menschen besetzt. Dieses Untersuchungsergebnis katapultierte die neue Verbindung unter elf untersuchten möglichen Expressbuslinien in der Region auf den dritten Platz. „Klar widerlegt“ wurde daher nach Aussage der Verbandsgeschäftsstelle die zuvor zugrunde gelegte eigene Ansicht und Vermutung des Verkehrsverbunds (VVS), wegen der trotz Umsteigens schnellen S-Bahn-Verbindung zwischen den beiden Kreisstädten sei kaum Nachfragepotenzial zu erwarten. „Die neuen, qualitativ hochwertigen Expressbuslinien werden zeitnah und im Vergleich zum Schienennetz kostengünstig Angebotslücken im S-Bahnnetz schließen“, preist Kreisrat Andreas Wersch (CDU) nach einer Sitzung die auch vom Kreistag und vom Landrat unterstützte Linie. Auch die SPD Kernen begrüßt die neue Linie ausdrücklich.

Quelle: Fellbacher Zeitung vom 21. November 2014 / Text: Hans-Dieter Wolz