Nov 09 2014

Mitteilungsblatt deutlich teurer als geplant

Veröffentlicht von um 22:09 unter Pressespiegel

vom 08.11.2014

Gemeinde muss 22 000 Euro draufzahlen / Vereine und Kirchen in der Kritik: Ausufernde Berichterstattung

Mit der „Bitte, nicht ständig unser Mitteilungsblatt zuzutexten“ hat sich Bürgermeister Stefan Altenberger gestern an den Gemeinderat gewandt. Der Grund: Das Kernener Mitteilungsblatt ist in diesem Jahr viel teurer geworden, als geplant – fast 70 000 Euro wird es bis zum Jahresende kosten, anstatt der veranschlagten 48 500 Euro. Das liegt laut Verwaltung daran, dass immer mehr Seiten produziert werden müssen, weil sich Vereine, Organisationen, Kirchen und Co. nicht an die Regeln für Beiträge halten.

Im Redaktionsstatut ist festgelegt, welche Länge die Meldungen im Mitteilungsblatt haben dürfen – es hält sich nur kaum jemand daran. Rund 13 400 Euro der Mehrkosten sind jedoch entstanden, weil eine Rechnung aus dem Jahr 2013 in Vergessenheit geraten ist. Das Versäumnis nahm Pressesprecher Bernhard Bühler auf seine Kappe: „Das ist mir arg.“

Bei der ausufernden Seitenzahl des Blattes sehen die Gemeinderäte die Verwaltung in der Pflicht. „Wir erwarten von der Verwaltung, dass die Regeln künftig eingehalten werden“, sagte Ingrid Möhrle (SPD). Ihr Fraktionskollege Erich Ehrlich schlug vor, die Vereine bei einem Treffen der Vereinsvorsitzenden mit der Verwaltung, das in Kürze stattfinden wird, an das Statut zu erinnern, das kurz nach der Jahrtausendwende beschlossen worden ist. CDU-Mann Volker Borck nahm vor allem die Kirchen in die Kritik: „Sie veröffentlichen Woche für Woche jeden Ansprechpartner einzeln.“

Bürgermeister Altenberger sagte, das Problem überlanger Texte sei mehrmals angesprochen worden. „Ich könnte einen stundenlangen Film drehen über die Diskussionen, die wir jeden Montag führen.“

Walter Zimmer (CDU) schlug vor, eine Kooperation mit dem „Blättle“ einzugehen, dessen Verbreitungsgebiet bislang Weinstadt und Aichwald ist. Seine Idee fand allerdings im Gremium wenig Anklang. UFW-Rat Hans Dietzel bat darum, nichts am Mitteilungsblatt zu ändern, außer auf die Einhaltung der Regeln zu pochen: „Ich finde das Mitteilungsblatt klasse – es ist ein Qualitätsmerkmal für Kernen.“

Quelle: Waiblinger Kreiszeitung vom 08.11.2014 / Text: Sebastian Striebich

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