Jul 20 2014

Die neunte Wahlperiode beginnt

Veröffentlicht von um 21:36 unter Pressespiegel

vom 19.07.2014

Bei der Verabschiedung von fünf Ratsmitgliedern gab es auch Urkunden für langjährigen kommunalpolitischen Einsatz

Der neue Kernener Gemeinderat ist in Amt und Würden. Die neunte Wahlperiode beginnt. Mit fünf scheidenden Gemeinderäten verliert das Gremium zwar 53 Jahre kommunalpolitischer Erfahrung, ein Mehrfaches davon bleibt ihm aber erhalten. Stefan Altenberger zeichnete Langgediente aus: Allen voran Helmut Heissenberger, Dieter Binder und Hans Dietzel – für je 20 Jahre.

Paul-Alexander Eißele, Birgit Bregenzer- Krauß, Jochen Alber, Walter Rall, Dieter Binder – diese Namen werden nun seltener in der Zeitung stehen. „Das Ausscheiden von insgesamt fünf Gemeinderäten bedeutet eine gewisse Zäsur in der Kontinuität der Arbeit dieses Gremiums“, sagte BM Stefan Altenberger zum Abschied. Wobei Dieter Binder, der wie neun weitere, teils ausscheidende, teils wiedergewählte Ratsmitglieder mit der Ehrennadel des Gemeindetages Baden-Württemberg ausgezeichnet wurde, zu den Längstgedienten im Kernener Gemeindeparlament zählt.

Dem Stettener mit dem Finger am Puls der Bürger sei sein Beruf am Friseurmeister zugutegekommen, urteilte der Schultes, „denn wo sonst kann man sich die Sorgen und Nöte, aber auch Positives über die Gemeinde besser erzählen lassen, als beim Friseur.“ Binder der passionierte Fotograf, der die Kamera bei jeder Gelegenheit dabei hat. Altenberger sagte, er überlege sich ernsthaft, ob er den kommunalpolitischen Ruheständler künftig als „fotografische Honorarkraft der Gemeinde“ anstellen soll. Dabei hat er nicht bedacht, dass Dieter Binders kostbare Freizeit mittlerweile von seinem Hund beansprucht wird.

Walter Rall, das OGL-Ratsmitglied, nimmt Abschied und doch nicht ganz, denn als Bädlesvereins-Chef wird er den Erfolg der von ihm unterstützten Idee einer Kooperation von Hallenbad und Stettener Bädle mittels neuer Premiumkarte in seiner Besucherbilanz bestimmt mitbekommen. Und, betonte Altenberger: „Als gebürtiger Ulmer Großstädter haben Sie die Gemeinde Kernen von jeher als Ganzes betrachtet.“

Als die Rede auf den Youngster Paul-Alexander Eißele kam, spannten sich bei den früheren SPD-Kollegen die Gesichtszüge leicht an. Der Juso und künftige Lehrer hatte die Genossen um einen Sitz gebracht. Sein Wechsel zur OGL als ständiger Gast, der im Gremium für Wirbel gesorgt hat, zeige wieder einmal, „dass Politik nichts Statisches ist“, sagte Altenberger. Eißele habe seine Ansichten offen vertreten und zu neuem politischen und sozialkritischen Denken angeregt. „Selbst als Ihnen persönlich politischer Gegenwind entgegenschlug, haben Sie sich nicht verbiegen lassen. Hierfür gebührt Ihnen mein Respekt.“

Jochen Alber saß 15 Jahre im Gremium. Vor allem seine Kenntnisse als Jurist hätten zu einer sach- und zielorientierten Arbeit im Gemeinderat beigetragen, befand Altenberger. Der nach seiner ersten Wahl 1999 für lange Zeit jüngste Kernener Gemeinderat habe sich neben seinem kommunalpolitischen Einsatz auch beruflich weiterentwickelt: vom Student über den Rechtsanwalt zum Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft. Auch für Birgit Bregenzer-Krauß, die als Nachrückerin für Ulrike Ebeling-Silber erst vor drei Jahren in den Gemeinderat kam, haben berufliche Gründe zum Ausstieg aus der Kommunalpolitik geführt. „Wenn wir Sie heute verabschieden, heißt das nicht, dass wir zukünftig keine Berührungspunkte mehr haben werden.“

Der Ausblick auf die nächsten fünf Jahre mit Projekten wie Sportvereinszentrum, Wohnquartier Hangweide, Hochwasserschutz und Gewerbegebieten wird den 22 Gewählten viel Zeit, Kraft und Kreativität abfordern. Immer sei es dabei für Gemeinderäte eine Gratwanderung, zwischen Gemeinwohl und Individualinteresse objektiv und gerecht abzuwägen, so der Schultes. Vom Gemeindetag für 10- und 20-jähriges Engagement im kommunalpolitischen Ehrenamt gewürdigt: Heinz Heß, Irmgard Möhlmann, Erich Ehrlich, Hans Dietzel, Helmut Heissenberger, Martin Weiß, Walter Zimmer und Dieter Binder. Walter Rall erhielt ebenfalls eine Urkunde.

Quelle: WKZ vom 19.07.2014 – Hans-Joachim Schechinger

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen