Jun 28 2014

Sicht auf Schurwald geht verloren

Veröffentlicht von um 16:45 unter Pressespiegel

vom 28.06.2014

Gemeindeverwaltung plant weiter am Sport- und Fitnesspark Hangweide. Kritik üben Hallenbadbesucher

Bürgermeister Stefan Altenberger ist es ernst mit der Verlängerung der Friedrichstraße bis zur Kreisstraße, obwohl vor allem von Anwohnern in und neben dem Hochhaus teilweise scharfer Protest in einem Bürgerinformationsabend geübt worden war. Der Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung bei drei Gegenstimmen beschlossen, für den Sport- und Fitnesspark Hangweide einen Bebauungsplan aufzustellen und die einbezogenen Flächen über die bisherigen Grenzen des bestehenden Planwerks hinaus so zu erweitern, dass eine Straße zwischen Hochhaus und Kindergarten über die Felder bis zur Kreisstraße entstehen kann, sogar mit einer verkehrsberuhigenden Verschwenkung.

Der Bürgermeister hat den Anwohnern zugesagt, Anregungen einzuarbeiten. Entgegenkommen will er den Bürgern insbesondere dadurch, dass er entlang des neuen Abschnitts der Friedrichstraße zahlreiche Parkplätze, bisher Mangelware, schafft. Der Sport- und Freizeitpark wird voraussichtlich den Ersatz für den Bike-Park enthalten, der dem geplanten Sportvereinszentrum weichen muss. Gedacht ist auch an eine Finnenbahn, eine speziell angelegte Strecke, die zum Crosslauftraining sowie für Jogger gedacht ist und auch von Bikern genutzt wird. Die Besonderheit einer Finnenbahn ist der besonders weiche, gelenkschonende Belag aus Sägemehl, Holzschnitzeln und Rindenmulch.

Gegen die jüngste Planung des Sportvereinszentrums regte sich in der Sitzung des Gemeinderats allerdings Kritik. Während der Übergang zum Hallenbad in den bisherigen Planskizzen weitgehend dem abschüssigen Geländeverlauf gefolgt ist, sieht der neueste Entwurf jetzt vor, den Weg vom Römer Bad zum Eingang der vereinseigenen Räume und deren Fitnessgeräte-Bereich, Kursräume, Kommunikations- und Verwaltungsbereich eben zu gestalten. Dadurch erhält das Römer Bad künftig eine Liegewiese auf einem Plateau statt dem seitherigen Abhang und damit eine ‚hohe Qualität des Außenbereichs‘, wie der Beigeordnete und Bauamtsleiter Horst Schaal sagt.

Dies führt allerdings umgekehrt dazu, dass der Kubus des Vereinshauses weiter aus dem Boden herausragt. Er nimmt damit dem Hallenbad einen attraktiven Charakterzug: Die bisher freie Sicht durch die großzügige Glasfassade und von der Liegewiese auf die grünen Hänge des Schurwalds wird um etwa die Hälfte verbaut. ‚Die Sicht ist weg, ich habe es mir tiefer vorgestellt‘, sagte Gemeinderätin Irmgard Möhlmann (CDU). Fraktionskollege Jochen Alber betonte, dass die Sicht beim zuvor anderthalb Meter tiefer gelegten Sportvereinszentrum noch gewährleistet war: ‚Ein Standortvorteil des Bads fällt weg.‘ Bürgermeister Stefan Altenberger wies darauf hin, dass dafür nun die Sportler beim Trainieren im neuen Vereins-Fitness-Bereich den schönen Blick haben. Das Plateau erleichtert und verbilligt es allerdings, wenn der Verbindungsweg später einmal überdacht werden sollte.

Die Gemeinde Kernen trägt anteilig die Kosten zum Bau des Eingangsplateaus in Höhe von 64 000 Euro. Sie übernimmt auch die Kosten für die provisorisch hergestellten Parkplätze in Höhe von 170 000 Euro. Gegen die neuen Pläne stimmten zwei Gemeinderäte bei einer Enthaltung.

Quelle: FZ vom 28.06.2014, Hans-Dieter Wolz

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