Mai 29 2014

Kommentar: Zu wenig

Veröffentlicht von um 14:05 unter Pressespiegel

vom 28.05.2014

Die Kernener Bürger sind mit der Arbeit ihrer Gemeinderäte offenbar zufrieden – sonst hätten sie für mehr frischen Wind im Gremium gesorgt. Denn kein einziger Rat wurde abgewählt – wer aufgehört hat, tat’s aus freien Stücken. An dieser Zufriedenheit ist erst einmal nichts Schlechtes zu finden.

Traurig stimmt jedoch der Blick auf den Frauenanteil im Gremium. Das liegt nicht daran, dass die Kernener Wähler lauter Frauenfeinde sind: Unter 93 Anwärtern auf einen Sitz waren nur 21 Frauen. Das entspricht rund 22,5 Prozent. Der Anteil im Rat liegt mit 18 Prozent nur knapp darunter. Die Parteien haben es schlichtweg nicht hingekriegt, eine ordentliche Anzahl an Damen prominent aufzustellen. Dass sie es versucht hätten, das versichern alle. Doch eben ohne Erfolg.

Wohlwollend könnte das Wahlergebnis in Kernen als ein Votum für kontinuierliche Kommunalpolitik bezeichnet werden. Schade nur, dass das Vertrauen in die altgedienten Platzhirsche einer größeren Vielfalt und neuen Sichtweisen im Gremium im Wege steht. Nur vier Frauen und nur ein wirklich junger Mann – das ist einfach zu wenig.

Wenn schon nicht für eine bessere Frauen- oder Jugendquote, dann wenigstens für etwas Spannung könnte die PFB sorgen, also Ebbe Kögel. Der Stettener Bademeister ist kein Leisetreter. „Eine andere Welt ist möglich“, so lautete das PFB-Wahlkampfmotto. Es dürfte mindestens interessant werden, zu beobachten, wie Kögel die Mission Weltveränderung im Kernener Gemeinderat angeht. Reibungspunkte mit anderen Fraktionen sind da nicht ausgeschlossen, herzhafte Grundsatzdiskussionen inklusive. Immerhin.

Quelle: Waiblinger Kreiszeitung vom 28.05.2014 / Text: Sebastian Striebich

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