Apr 17 2014

Unsere Kreisel werden nicht amputiert!

Veröffentlicht von um 20:21 unter Aktuelles

Gemeinderat und Verwaltung sind sich einig

www_800x533_IMGFür einen Aprilscherz war es zu spät. Und wär’s einer gewesen, hätte niemand in Kernen darüber lachen können. Vielmehr sorgte das Schreiben aus dem Landratsamt für Kopfschütteln und Unverständnis bei den Adressaten im Rathaus und beim Gemeinderat. Es geht um die an den Ortseingängen in Kernen liegenden Kreiseln und deren Verkehrssicherheit. Freilich kann sich nicht jeder Kreisel im Land verkehrssicher nennen. Aber bittschön: unsere?

Nehmen wir jenen an der Stettener Ortseinfahrt: „Bäume und Weinpresse entfernen. Absorbierende Aufschüttung herstellen“, heißt es lapidar in der „Handlungsempfehlung“ des Landratsamtes. Und im Anschreiben ist von einem „Vorschlag der Verbesserung der Verkehrssicherheit mit geringstmöglichem Eingriff“ die Rede.

„Geringst möglich“ definiert das Landratsamt so: Alle Bäume im Kreisel sollen gefällt und die Weinpresse entfernt werden, sprich: Nichts bleibt mehr übrig! Aber zumindest wird dieser Kreisel nicht dem Erdboden gleichgemacht – schon allein wegen der zwei Meter hohen „absorbieren Aufschüttung“, die vom Landratsamt stattdessen gefordert wird. Wer, bitte, denkt sich so etwas aus, ist man geneigt zu fragen. Will man ernsthaft das Klischee von den gelangweilten Beamten bedienen, die nichts Gescheites zu tun haben….?

„Wenn die Bäume in der Kreiselmitte den Verkehr gefährden“, regt sich der Kernener Schultes Stefan Altenberger auf, „dann müsste jeder, aber auch jeder Baum in der Nähe einer Straße gefällt werden!“ Ein anderes wehrloses Kreiselopfer ist jenes bei der neuen Tankstelle am Ortsausgang von Rommelshausen. Hier lautet die Handlungsempfehlung: „Findling und Mauern entfernen. Bäume überwachen und ggf. ebenfalls entfernen – wenn der Durchmesser des Stammes die 8 cm überschreitet“. Damit sich die Bäume nicht mir nichts dir nichts verbreitern, müssen sie „beaufsichtigt“ werden.

Die Kosten sind übrigens nach dem Verursacherprinzip, sprich von der Gemeinde, zu übernehmen. Da lassen sich freilich locker solch putzige Vorstöße machen. Anscheinend beruhen die Grundlagen für das Handeln des Landratsamtes auf einer Richtlinie des Verkehrsministeriums. Statt Findling und Weinpresse zu entfernen, ersann sich der Schultes eine kostengünstigere Maßnahme: Er ließ 30 km/h-Schilder sowie Schilder mit dem Hinweis „Achtung, Gefahr durch Bäume im Kreisverkehr“ aufstellen, um so vor Gefahren respektive Bäumen im Kreiselinneren zu warnen.

Pressemitteilung der Gemeinde Kernen im Remstal vom 15.04.2014.

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