Mrz 23 2014

Region in der Champions League

Veröffentlicht von um 21:30 unter Pressespiegel

vom 22.03.2014

Thomas Bopp nennt beim Wahlkampfauftritt der CDU Defizite und Vorzüge

Landesweit hat die Region Stuttgart das einzige direkt gewählte Regionalparlament. Dennoch ist die Regionalversammlung im öffentlichen Bewusstsein eher gering verankert. Weil aber am Sonntag, 25. Mai, nicht nur die Europa- und Kommunalwahlen stattfinden, sondern auch die 80 Regionalräte vom Volk neu bestimmt werden, ist es nach Ansicht der wahlkämpfenden Fellbacher CDU-Regionalrätin Roswitha Schenk spätestens jetzt dringend geboten, „Informationen über die Region Stuttgart rüberzubringen“. Dazu haben sich die CDU Kernen sowie ihre Fellbacher Parteikollegen am Donnerstagabend Thomas Bopp, den ehemaligen CDU-Landtagsabgeordneten und Vorsitzenden des Verbands Region Stuttgart, ins Haus oder, genauer gesagt, in die Stettener Weinstube Idler geholt.

Nicht nur der Vorsitzende des CDU-Gemeindeverbands Kernen, Wolfgang Kohl, sondern auch sein Gast sehen die Region in der Champions League. Allerdings spielen dort nur europäische Spitzenmannschaften. Vergleiche mit asiatischen oder amerikanischen Metropolregionen sind für Thomas Bopp allzu abwegig. In vielerlei Hinsicht seien Stuttgart und die fünf umgebenden Landkreise allerdings gut aufgestellt. Bei der Kultur etwa oder bei der Wirtschaftsstärke. So lag deren gängige Maßzahl, das Bruttoinlandsprodukt, 2013 bei 112 Milliarden Euro. „Mehr als Ungarn“, sagte Thomas Bopp an den ungarischen Honorarkonsul Rolf Kurz gewandt.

Auf anderen Gebieten sieht es nicht so erfreulich aus. „Wir müssen den Tourismus ausbauen, aber da sind wir auf einem guten Weg“, sagt Thomas Bopp angesichts der Tatsache, dass das regionale Tourismusmarketing ebenfalls eine Aufgabe des Verbands Region Stuttgart ist. Defizite sieht der Regionalrat auch beim Flughafen, beim geplanten Filderbahnhof und im Fehlen einer Ringautobahn.

Zentrales Thema des Vortrags und der anschließenden lebhaften Diskussion war denn auch die regionale Verkehrsplanung, zumal der Verband Aufgabenträger der S-Bahn ist. Eine Ringverbindung bei der S-Bahn würden sich einige eher CDU-ferne Diskussionsteilnehmer wünschen. Thomas Bopp sieht allerdings aus finanziellen Gründen keine Chancen für weitere Tangentialverbindungen. Eine Entlastung des Nadelöhrs, des Stuttgarter S-Bahn-Tunnels, sollen dafür Schnellbusverbindungen bringen, wie sie etwa zwischen Waiblingen und Ludwigsburg existieren. Ferner sollen Expressbuslinien Mittelzentren in und außerhalb der Region mit der S-Bahn verbinden.

Das allein genügt den Kritikern jedoch nicht, sie fordern weitergehende Verbesserungen. Eine Abkehr vom gegenwärtigen Mischverkehr mit Zügen von der S-Bahn bis zum ICE auf einem Gleis hält Thomas Bopp aber im engen Neckar- und Filstal nicht für machbar. Zu groß wäre seiner Ansicht nach der Flächenverbrauch.

Der stellt auch bei der Regionalplanung einen kritischen Punkt dar. Der Ausbau bestehender Infrastruktur soll vor Neubau gehen. Die Verkehrsinfrastruktur müsse entlang bestehender Achsen zentralisiert werden. Gleichzeitig gelte es Umweltgesichtspunkte zu berücksichtigen: „Wir bekommen Ökologie und Ökonomie nur im Doppelpack.“ Schließlich ist eine intakte Umwelt ebenfalls wichtiger Standortfaktor. Große Hoffnungen setzt Bopp auf die erstmals interkommunal stattfindende Gartenschau 2019 im Remstal, an der sich auch Fellbach und Kernen beteiligen. In Zukunft wird seiner Ansicht nach ein erheblicher Teil der Gartenschauen interkommunal stattfinden.

Quelle: Fellbacher Zeitung vom 22.03.2014, Text: Michael Käfer

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