Feb 13 2014

In den nächsten Ferien darf gebadet werden

Veröffentlicht von um 00:34 unter Pressespiegel

vom 13.02.2014

CDU setzt auf Sponsoring, der Schultes ist skeptisch

Die Schließung des Römer Bads in den Weihnachtsferien hat für großen Unmut unter den Kernener Wasserratten gesorgt – und die Gemeinde hat jetzt reagiert. Die Verwaltung werde das Römer Bad in den kommenden Faschingsferien öffnen, teilte der Hauptamtsleiter Bernhard Bühler gestern mit. ‚Und wir werden auch künftig versuchen, das Bad möglichst viel offen zu haben.‘

Die CDU-Fraktion will, dass die Gemeinde generell mehr Zeit zum Planschen zur Verfügung stellt. „Aus bekannten und durchaus nachvollziehbaren Kostengründen haben die Öffnungszeiten bislang nicht den Erwartungen der Bürgerschaft angepasst werden können“, sagt der Fraktionsvorsitzende Andreas Wersch. Mit Unterstützung von Sponsoren, die unter ortsansässigen Betrieben gefunden werden sollen, wollen er und seine Parteikollegen das ändern. „Denn weitere Sportgruppen möchten das Hallenbad gerne außerhalb der Öffnungszeiten nutzen.“

Der Bürgermeister Stefan Altenberger weiß, dass es rund um das Römer Bad eine große Wunschpalette gibt. Aus Kostengründen müsste aber genau überlegt werden, was möglich ist. Derzeit werde versucht, die Technik zu optimieren, um Ausgaben zu sparen. Für die Schulen werde kein Bademeister mehr zur Verfügung gestellt. „Die müssen selbst Rettungsschwimmer beibringen.“ Dass ein Sponsoring-Konzept den Geldfluss fördert, gar zum Sprudeln bringt, glaubt der Schultes allerdings nicht. „Wir haben schon ein Sponsoring für das Bürgerhaus und die Glockenkelter, und dann kommt auch noch jeder Verein zu den Firmen und will was gesponsert haben.“ Als teuren Betriebssport biete sich das Hallenbad auch nicht gerade an. Dennoch werde man die Möglichkeit prüfen, sagte Altenberger. „Aber wir haben das Bad wöchentlich schon mehr als 30 Stunden für die Öffentlichkeit auf, ein weiterer Tag pro Woche kostet jährlich allein rund 26 000 Euro mehr für die Reinigung.“

Die Suche nach Sponsoren wäre eigentlich die Aufgabe des Arbeitskreises Hallenbads, sagt Bettina Futschik (OGL). Sie ist enttäuscht, dass diese Bürgerbeteiligung nicht funktioniert. „Dass es jetzt heißt, die Gemeinde soll alles richten, finde ich auch nicht in Ordnung. So war es nicht gedacht.“

Das Hallenbad in Rommelshausen, das für drei Millionen Euro grundlegend saniert, erweitert und modernisiert wurde, ist ein Schmuckstück geworden. Aber der Abmangel ist nach der Wiedereröffnung, die im vergangenen Juni gefeiert wurde, sogar noch größer geworden als beim Vorgängermodell. 432 500 Euro beträgt der jährliche Netto-Zuschuss aus der Gemeindekasse. „Inklusive allem, der Verzinsung, der Abschreibung, beträgt der Abmangel im Haushaltsplan sogar 586 000 Euro“, sagte Altenberger. Und mit jeder weiteren Öffnungsstunde – zum All-inklusiv-Preis von 282 Euro – steigt die Summe. Aus den Nutzungsgebühren nimmt die Gemeinde jährlich nur etwa 70 000 Euro ein.

„Die Premiumkarte ist gescheitert, also müssen wir uns etwas anderes überlegen, damit das Bad länger auf hat“, sagte Andreas Wersch im Rahmen der Haushaltsberatungen im Verwaltungsausschuss. Die Verwaltung soll, so der Prüfantrag der CDU, mit einer Umfrage ermitteln, wie sich die hiesigen Unternehmen zu einem Sponsoring stellen und das Ergebnis dem Gremium mitteilen.

Info: Das Römer Bad hat in den Faschingsferien am Mittwoch von 13 bis 20.30 Uhr geöffnet, donnerstags 9 bis 12 Uhr (Warmbadetag), sonntags 7 bis 14 Uhr, und als zusätzliche Öffnungszeiten für Premiumkarten-Inhaber am Freitag von 17.30 Uhr bis 20.30 Uhr.

Quelle: Fellbacher Zeitung vom 13.02.2014, Text: Eva Herschmann

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