Feb 11 2014

Eine Gas-Tankstelle für Kernen?

Veröffentlicht von um 00:24 unter Pressespiegel

vom 11.02.2014

CDU und SPD setzen auf eine vom Remstalwerk betriebene Anlage / Walter Zimmer: Gasautos sind ausgereift und sparsam

Der Stettener CDU-Gemeinderat Walter Zimmer fährt einen erdgasbetriebenen Fiat Doblo, den er in der Fellbacher Total-Tankstelle betanken kann. Eine ausgereifte Technik, sagt er, die enorm Verbrauchskosten spare. In Haushaltsanträgen beantragten CDU und SPD jetzt eine Erdgastankstelle für Kernen. Das Remstalwerk, das die Anträge prüfen wird, solle sie betreiben.

Wie viele Erdgasautos in Kernen unterwegs sind, lässt sich schwer sagen. Im Fuhrpark der Gemeindeverwaltung fährt derzeit kein einziges. Dort wurden zwei Elektroautos angeschafft, die an einem Ladegerät in der Rathaustiefgarage Strom tanken. Der Stettener Wengerter und CDU-Mann Walter Zimmer bedauert, dass Erdgasfahrzeuge gegenüber den E-Autos keine Lobby hätten, obwohl bei letzteren die Probleme mit Akkus und Reichweite immer noch nicht gelöst seien. Andererseits geben Erdgastankstellen wie die der Fellbacher Stadtwerke umweltfreundliches Biogas ab. „Erdgas als Nebenprodukt der Erdölforderung oder Biogas sind in der CO2-Bilanz besser als Autogas“, versichert Walter Zimmer. Erdgasautos seien zudem ausgereift, denn sie unterschieden sich technisch kaum von herkömmlichen Kraftfahrzeugen.

Zimmer: Bei Ersatzbeschaffungen an Erdgas-Fahrzeuge denken

Vor allem aber: „Die Verbrauchskosten bei Erdgas entsprechen der Hälfte eines Benzinmotors. Von daher ist es interessant, denn Gas ist steuervergünstigt und die Frist wurde im Koalitionsvertrag noch einmal verlängert.“ Die CDU setzt sich nicht nur für eine Gastankstelle ein. Er, Zimmer, empfehle, bei einer Ersatzbeschaffung für die zehn Autos der Kernener Sozialstation auf Erdgas umzusteigen. Die teurere Anschaffung sei vergleichbar mit einem Diesel. So hatte sich nach zwei Jahren der Aufpreis seines Fiat Doblo amortisiert. Weingärtner Walter Zimmer tankt das bei Verbrauch und Ökobilanz günstige Gefährt in Fellbach (Stadtwerke Fellbach), Hegnach (Stadtwerke Waiblingen) oder bei der EnBW am Gaskessel. An einer Kernener Zapfstelle sollten also nicht nur Privatautos, von denen es etliche gibt, sondern gegebenenfalls auch der Fuhrpark des Bauhofs und der Sozialstation betankt werden. Ferner empfiehlt die CDU: „Eine solche Erdgastankstelle könnte zum Beispiel durch das Remstalwerk betrieben werden.“

In Fellbach ist es ein Defizit-Geschäft

Die SPD-Fraktion hatte dieselbe Idee. Ihr schwebt als Standort der Gemeindebauhof in der Seestraße oder eine andere verkehrsgünstige Stelle vor, wo gleichzeitig eine Ladestation für Elektrofahrzeuge einzurichten wäre. Während die Genossen in ihrem Haushaltsantrag dazu auffordern, die Gemeinde habe „einen geeigneten Platz zur Verfügung zu stellen und die Einrichtung der Tankanlage bzw. der Ladestation zu finanzieren“, bittet die CDU maßvoll, den Kostenaufwand für die Gastankstelle erst einmal zu beziffern. Wobei das Rathaus bereits signalisiert hat, dass sie Ladestationen für die Tiefgarage des Bürgerhauses und den Parkplatz Tulpenstraße plant.

Remstalwerk-Geschäftsführer Thomas Mahlbacher erklärte gestern, der Energieversorger könne, so wie Aral, auch ohne dass ihm das Gasnetz der EnBW schon gehörte, jederzeit eine solche Tankstelle anlegen. „Wichtig ist, wie man mit den Kosten klarkommt. Das ist defizitär. Das Remstalwerk ist im Besitz der Kommunen. Die Frage wird sein: Wer trägt das Defizit?“ Selbst die drei Millionen Kilowattstunden, die die Stadtwerke Fellbach jährlich an ihrer Gastankstelle verkaufen, seien nicht kostendeckend. In die Zapfanlage, die in die Total-Tankstelle in der Ohnstraße integriert ist, haben die Stadtwerke Fellbach 150000 bis 200000 Euro investiert. „Und die Verdichter fressen richtig Strom, das sind keine geringen Kosten.“

Quelle: WKZ vom 11.02.2014 – Text: Hans-Joachim Schechinger

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