Jan 11 2014

Teuer, aber lebensrettend

Veröffentlicht von um 22:05 unter Pressespiegel

vom 11.01.2014

38 400 statt 15 000 Euro: Die Kosten für das „Einheitliche Orientierungssystem an Schulen“ steigen in Kernen enorm

Die blauen Schilder, die zur Orientierung in Schulgebäuden dienen, wurden bislang nur in der Realschule und in der Karl-Mauch-Schule montiert. Für die Haldenschule musste der Verwaltungsausschuss weitere 9000 Euro nachgenehmigen, weil das Budget aufgebraucht ist. 15 000 Euro sollten das System für alle drei Schulhäuser kosten. Schon jetzt sind 29 400 ausgegeben.

Für den Kernener Hauptamtsleiter Bernhard Bühler ist der Fall etwas peinlich: Er hatte bei der Kostenberechnung für das EOS (Einheitliches Orientierungssystem Schulen) Kosten angesetzt, in welche Schilder in den Klassenräumen nicht eingerechnet waren. Das Leitsystem für Polizei, DRK und Feuerwehr verfügt aber nicht nur über farbige Markierungen an der Gebäudefassade, in Fluren und außen an den Klassentüren. Für Schüler und Lehrkräfte, die sich im Notfall in einem Schulraum befinden oder sich dorthin zurückziehen, sind auch in den einzelnen Räumen Plaketten mit Nummern installiert. Mit ihrer Hilfe können die Eingeschlossenen Einsatzkräfte per Handy an die richtige Stelle leiten.

Die Ausstattung kostete entsprechend mehr. Bernhard Bühler sagt, für die Mittelanmeldung sei er nach Rücksprache mit der Polizei von Kosten in Höhe von rund 100 Euro pro Schild ausgegangen. Bei hochgerechnet 150 Tafeln hatte er folgerichtig 15 000 Euro an Kosten kalkuliert. Für die Rumold-Realschule ging er von 50 Schildern aus, für die Karl-Mauch-Schule von 60. Daraus wurden in der Realschule tatsächlich 164 und in der Karl-Mauch-Schule sage und schreibe 192. Mit erheblichen Folgen: Die Kosten für nur zwei Schulhäuser überstiegen den Kostenrahmen um fast das Doppelte. Die ausgegebenen 29 400 Euro mussten anteilig aus den zwei Schuletats mitfinanziert werden.

Er habe leider versäumt, rechtzeitig auf die Kostenentwicklung zu reagieren, sagte Hauptamtsleiter Bühler zerknirscht im Verwaltungsausschuss. Im Haushaltsplanentwurf 2014 fehlt nämlich die Position für die Haldenschule. SPD-Gemeinderätin Ingrid Möhrle war alles andere als erfreut: „Es ist schon ein Hammer, wenn eine Schätzung so danebenliegt. Haben die Planer denn keine Erfahrungswerte?“ Sie finde es schlimm, dass man dem Nachtrag jetzt auch noch zähneknirschend zustimmen müsse. „Die Planer können nichts dafür, dass die 15 000 Euro eingestellt wurden, sondern das war ich. Das ist einfach passiert“, bekannte Bühler. Der Ausschuss stimmte dem Antrag auf 9000 Euro für die Haldenschule dann einstimmig zu. Die jetzt vorgesehenen 100 statt 40 Schilder reichten dort aus, ist sich Bühler sicher. Das Geld ist auch gut angelegt. Bühler berichtete, das EOS als Orientierungssystem für Rettungskräfte, eingeführt als Antwort auf den Winnender Amoklauf, stoße auch in Schulen in anderen Landstrichen auf reges Interesse.

In der Rumold-Realschule war mit der Installation des Schilder-Systems begonnen worden. Im Sommer war die Karl-Mauch-Schule an der Reihe. Alle Tafeln haben eine weiße Schrift auf blauem Grund. Die Ziffer vor dem Punkt markiert das Geschoss, die Ziffer hinterm Punkt das Zimmer. Schließt sich ein Nebenraum an, folgt nach dem Schrägstrich eine eins. Für die Haldenschule kann nun zügig ein Auftrag erteilt werden, nachdem der Beschluss gefasst ist.

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Foto: ZVW

Quelle: Waiblinger Kreiszeitung vom 11.01.2014 / Text: Hans-Joachim Schechinger

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