Dez 22 2013

Kostspieliges Duschhäuschen

Veröffentlicht von um 23:25 unter Pressespiegel

vom 21.12.2013

Gemeinderat beschließt Vergabe / Das Projekt im St.-Rambert-Stadion wird 565 000 Euro kosten / Futschik: Zu teuer

Das Dusch- und Umkleidehäuschen im St.-Rambert-Stadion wird einschließlich Planung 565 000 Euro teuer. Die Kernener Bietergemeinschaft Suk+Müller/Sybabo erhielt den Zuschlag. Doch nicht alle Räte wollten der Investition zustimmen. Dieter Binder (UFW), der sich treu blieb, sieht sie „nicht als Aufgabe der Gemeinde an“.

370 000 Euro standen einmal im Haushaltsplan, doch dieser Betrag ist längst Makulatur. Der Gemeinderat hatte schon im August für eine etwa 500 000 Euro teure Variante gestimmt, in die auch ein Vordach integriert ist. Beigeordneter Horst Schaal hatte für diesen Vorbereich überzeugend plädiert, bilde doch „der langgestreckte Gebäuderiegel im Eingangsbereich des St.-Rambert-Stadions den Auftakt zum Sportgelände und setzt somit einen einprägsamen städtebaulichen Akzent“. Umkleidegebäude mit Duschen und Vordach wurden nun als eine einzige Baumaßnahme an die Stettener Bietergemeinschaft Suk+Müller/Sybabo zu einem Angebotspreis von knapp 495 000 Euro vergeben. Nur zwei Bieter hatten sich an der Ausschreibung beteiligt. Die Gesamtkosten einschließlich der Planung belaufen sich aber auf 565 000 Euro brutto, das sind 65 000 Euro über der Kalkulation. Die Sportvereinigung Rommelshausen will 35 000 Euro aus der Vereinskasse beitragen. Weitere 50 000 Euro fließen als Zuschuss aus dem Fördertopf des Kommunalen Sportstättenbaus.

Die OGL-Fraktion tut sich schwer mit diesen exorbitant hohen Ausgaben. Bettina Futschik befand: „Nicht zu diesem Preis!“ Fraktionskollege Walter Rall sagte, eigentlich gehe es doch nur um eine Schiedsrichter-Unterkunft, denn Duschen gebe es schon im Sportvereinsheim. Jochen Alber (CDU) widersprach heftig: „Die vorhandenen Duschen sind in den letzten 40 bis 50 Jahren nicht mehr saniert worden. Bevor Sie solche Aussagen in den Raum stellen, sollten Sie es mal angucken!“ Ein Argument, das Dieter Binder (UFW) nicht überzeugte. „Reparaturen sind Aufgaben der Sportvereinigung. Wenn sie die Duschen richten würden, bekämen sie einen Zuschuss.“ Binder blieb sich auch in der Ablehnung des Projekts treu: „Ich sehe es nicht als Aufgabe der Gemeinde an, etwas zu bauen, was nur von einer Abteilung der Sportvereinigung genutzt wird. Es gibt viele Vereine, die auf einem gemeindeeigenen Grundstück selber gebaut haben.“

Bei drei Neinstimmen und fünf Enthaltungen nahm der Gemeinderat die Vergabe der Leistungen an die Stettener Bietergemeinschaft an. „Über die Summe sind wir auch nicht glücklich“, urteilte Schultes Altenberger, „aber die Duschen, die da sind, sind zu klein geworden. Und sie müssten eh saniert werden. Außerdem besteht eine Gefahrenquelle durch die Querung der Straße.“ Bekanntlich hatte die Sportvereinigung Rommelshausen den Standort im Stadion ausgesucht, damit die Fußballer nach dem Match nicht die vielbefahrene Kelterstraße zum Duschen queren müssen.

Duschen im Stadion

Quelle: Waiblinger Kreiszeitung vom 21.12.2013 / Text: Hans-Joachim Schechinger

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