Dez 22 2013

Hygiene zu einem besonders hohen Preis

Veröffentlicht von um 23:16 unter Pressespiegel

vom 21.12.2013

Nach Kontroverse beauftragt der Gemeinderat den Bau der Umkleiden und Duschen im Stadion

Nach wie vor erschrecken Beobachter genauso wie Bürgervertreter über die Kosten der neuen Umkleiden und Duschen im Saint-Rambert-Stadion in Rommelshausen. Der Vergabebeschluss für die Arbeiten in der Gemeinderatssitzung am Donnerstag war deswegen begleitet von einer kontroversen Diskussion und drei Gegenstimmen bei 13 Ja-Stimmen und fünf Enthaltungen.

Nach dem Ergebnis der Ausschreibung werden die sanitären Anlagen für die Mannschaften und Schiedsrichter die im Haushaltsplan angenommene Latte einer halben Millionen Euro noch reißen. Ein Volumen von 495 000 Euro hat allein der jetzt mehrheitlich beschlossene Auftrag. Der günstigste Generalunternehmer ist eine ungewöhnliche örtliche Bietergemeinschaft, die von den Firmen zweier CDU-Gemeinderäte, Rainer Müller und Volker Borck, gebildet wird, die Suk + Müller GmbH und die Sybabo Dr. Borck. Suk und Borck nahmen wegen Befangenheit an der Abstimmung nicht teil.

Laut dem Beigeordneten Horst Schaal belaufen sich die Gesamtkosten, einschließlich der Baunebenkosten für die jahrelange Planung, auf 565 000 Euro. Abzüglich der von der SpVgg Rommelshausen eingebrachten Eigenmittel von 35 000 Euro und eines Zuschusses von 50 000 Euro aus der Projektförderung im kommunalen Sportstättenbau bleiben an der Gemeinde Kernen 480 000 Euro hängen.

‚Die Duschen, die in der Halle der Sportvereinigung vorhanden sind, sind zu klein geworden und müssten auch dringend saniert werden‘, begründete Bürgermeister Stefan Altenberger die Investition. ‚Wir haben ein Jahr lang probiert, die Kosten runterzudrücken, aber vergebens.‘ Walter Rall sagte dagegen für die OGL-Fraktion: ‚Eigentlich sind Umkleiden im Heim der Sportvereinigung vorhanden. Man kann dort einigermaßen duschen.‘

Die Mängelliste ist aber lang. Seit zunehmend und erfolgreich Mädchenfußball in mehreren Altersgruppen im Stadion betrieben wird, fallen die Mängel immer mehr ins Gewicht: ‚Es fehlt eine richtige Trennung zwischen Männlein und Weiblein‘, formulierte Bürgermeister Altenberger. Auch sind die vorhandenen sanitären Anlagen nicht barrierefrei. Ein Anbau an die Sporthalle wäre ebenfalls sehr teuer geworden, sagte Altenberger. Mit dem Neubau auf dem Stadiongelände entfällt auch die als problematisch angesehene Situation, dass die Sportler, auch die Kleinsten, erschöpft nach dem Training auf dem Weg zur Umkleide eine Straße überqueren müssen.

UFW-Gemeinderat Dieter Binder sah es zwar als Aufgabe der Sportvereinigung selbst an, ihre Duschen zu sanieren. Doch wies CDU-Gemeinderat Jochen Alber darauf hin, dass das Stadion im Besitz der Gemeinde ist und diese daher auch Duschen und Umkleiden bereitstellen müsse.

Quelle: Fellbacher Zeitung vom 21.12.2013, Hans-Dieter Wolz

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