Jul 22 2013

Dr. Pfeiffer: Stärken stärken

Veröffentlicht von um 16:13 unter Aktuelles

Wirtschaftsdialog: Erfolgsfaktoren im unteren Remstal

Wirtschaftdilaog-2KERNEN. Wenn Wirtschaft, wie Prof. Dr. Wolfgang Kohl Ex-Kanzler Ludwig Erhard zitierte, 50 Prozent Psychologie und Atmosphäre sind, dann haben der CDU-Gemeindeverband Kernen und der CDU-Stadtverband Fellbach beim ersten Wirtschaftsdialog in Kernen das richtige Format gefunden. Mehr als 50 Freiberufler, Unternehmer, Gemeinde- und Stadträte und am Thema „Erfolgsfaktoren für ein nachhaltiges Wachstum im unteren Remstal“ Interessierte tauschten sich mit Dr. Joachim Pfeiffer MdB, wirtschaftspolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, in der Weinkellerei Wilhelm Kern in entspannter Atmosphäre bei einem Glas Wein aus.

Wenn auch die Eurokrise noch immer die Schlagzeilen beherrscht, forderte Prof. Dr. Kohl, Vorsitzender des CDU-Gemeindeverbandes Kernen, die Politik auf, „den Blick auf die Region zu richten, dort wo die Menschen arbeiten und leben.“ Alexander Scheel, stellvertretender Vorsitzender des CDU-Stadtverbandes Fellbach, konstatierte: „Wenn das politische Umfeld stimmt, kann Wirtschaft gedeihen.“ Er forderte, dass die Lokalpolitiker über die Ortsgrenzen hinaus schauen und es wagen, gemeinsam einen fruchtbaren Boden für die heimische Wirtschaft zu schaffen.

Wirtschaftsdialog-1Besonders gut gediehen ist in den vergangenen Jahren die Weinkellerei Kern, die für weiteres Wachstum im vergangenen Jahr den Betrieb von Fellbach nach Kernen verlegte. Für Dr. Joachim Pfeiffer ist das Familienunternehmen beispielhaft für die Schaffenskraft in der Region. Allein im unteren Remstal seien in den vergangenen Jahren über 20 KMU (kleine und mittelständische Unternehmen) mit dem Zentralen Investitionsprogramm Mittelstand (ZIM) unterstützt worden. Bundesweit seien 9.000 Unternehmen gefördert worden. Seit 2005 seien die Bundesmittel für die Innovationsförderung von KMU auf 1,5 Milliarden Euro verdoppelt worden. „Bei uns zählt die Mitte und nicht die Mitte zahlt“, wandte sich Dr. Pfeiffer gegen Pläne der Grünen und der SPD, die Steuern für Unternehmen zu erhöhen: „Das hat mit sozialer Marktwirtschaft nichts mehr zu tun.“

Er wandte sich zudem entschieden gegen eine weitere Belastung der Unternehmen durch die EEG-Umlage: „Wir müssen eine Lösung finden, damit die Wirtschaft keinen weiteren Schaden nimmt und energieintensive Branchen Deutschland den Rücken kehren.“ Zur Bewältigung der Energiewende erweise sich der Förderalismus mit den zahlreichen Alleingängen der Länder als nicht mehr zeitgemäß. Es gelte ein intelligentes Miteinander von dezentralen Strukturen und Großkraftwerken zu schaffen, damit Deutschland bei der Energiepolitik nicht in eine Sackgasse gerate.

Aber nicht nur eine investitionsfreundliche Steuer- und Förderpolitik, sondern zahlreiche andere Faktoren hätten dazu geführt, dass sich Deutschland vom „kranken Mann Europas“ zu einem kerngesunden Land inmitten der Eurokrise entwickelt habe. Trotz der hohen Steuereinnahmen und den gegenwärtigen Überschüssen in den Sozialversicherungen dürfen die Maßnahmen der Agenda 2010 nicht zurückgenommen werden. „In Deutschland sind 42 Millionen Menschen in Beschäftigung, so viel, wie noch nie“, nannte Pfeiffer den wesentlichen Erfolgs-faktor.

Der Rechtsanspruch in der Kinderbetreuung und der Ausbau des Angebots von Ganztagesschulen habe die Vereinbarkeit von Familie und Arbeit erleichtert. Dies drücke sich in der gestiegenen Beschäftigungsquote von Müttern aus. Aber es seien auch immer mehr ältere Menschen in Arbeit, eine Jugendarbeitslosigkeit von nur 2,5 Prozent spreche für die Zukunftsperspektiven, aber auch für die Notwendigkeit der Zuwanderung von qualifizierten Beschäftigten, der weiteren För-derung der Familien mit Kindern und einer Schulpolitik, die die individuellen Lernfähigkeiten respektiere und fördere.

Es gelte aber in der Region vor allem die Stärken zu stärken, Wirtschaft und Wissenschaft noch stärker zu vernetzen, um die starken Branchen Mobilität und Maschinenbau mit Ressourcen-, Material- und Energieeffizienz fit für die Zukunft zu machen. „Wir müssen aber unseren Standort auch besser vermarkten. Wein und Kultur seien wichtige Standortfaktoren: „Warum sollen die Chinesen in die Wachau kommen und nicht zu uns?“, fragte Dr. Pfeiffer. Die Gastgeber, die Familie Kern, werden es gerne vernommen haben.

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