Mai 18 2013

Attraktivere Öffnungszeiten

Veröffentlicht von um 11:34 unter Pressespiegel

vom 18.05.2013

Kernener Gemeinderat beschließt, den öffentlichen Badebetrieb im sanierten Hallenbad zu verlängern / 112 Premiumkarten

WKZ20130518Die öffentlichen Badezeiten des Hallenbades sollen attraktiver werden. Um mehr Käufer von Premiumkarten zu gewinnen, beschloss der Gemeinderat, mittwochs und donnerstags zwei Stunden auf die festgelegten Öffnungszeiten draufzusatteln. Bei aktuell 112 verkauften Premiumkarten könnte es auch für den offenen Freitag reichen.

Ein Antrag, der Wellen machte: Mit dem Wunsch, die wegen der Vereins-, Kindergarten- und Schulnutzung eingeschränkten öffentlichen Badezeiten im generalsanierten Hallenbad zu verlängern, lösten SPD und UFW eine hitzige Debatte aus. Denn im Gemeinderat ging Jochen Alber (CDU) noch einen Schritt weiter. Er verkämpfte sich dafür, probehalber für ein Jahr zusätzlich freitags öffentliches Baden zuzulassen. Mit den Zahlen in der Hand könne der Gemeinderat dann fundiert entscheiden, welche Badezeiten finanzierbar sind.

Bis dato gelten, vorbehaltlich einer Finanzierung durch den Verkauf sogenannter Premiumkarten, Freitag und Samstag als Schließtag. Ein Grundsatzbeschluss des Gemeinderates, der die Drei-Millionen-Investition Römer Hallenbad an die Bedingung bürgerschaftlichen Engagements nach Stettener Beispiel geknüpft hatte. So sollten die enormen Betriebskosten gedrückt werden, die vor der Sanierung bei 360 000 Euro lagen und einschließlich Abschreibungen künftig jährlich 500 000 Euro betragen werden.

Jochen Albers Antrag mit knapper Mehrheit abgelehnt

Mit dem Verkauf von bisher 112 Premiumkarten ist aktuell ein halber zusätzlicher öffentlicher Badetag gesichert. SPD und UFW wollten mit einem für Berufstätige in die Abendstunden hinein verlängerten Angebot mittwochs und donnerstags vor allem den Verkauf dieser Karten ankurbeln. 200 brächten 20 000 Euro ein. Sie ermöglichten einen weiteren Badetag. Zunächst kosten jetzt aber die im Gremium mit deutlicher Mehrheit beschlossenen zwei Zusatzstunden Geld. Der von Jochen Alber beantragte, mit sieben Ja- zu acht Neinstimmen nur knapp gescheiterte sechste Badetag (Freitag) käme indes viel teuerer.

Alber argumentierte – wie auch im Grundsatz SPD und UFW – mit dem „Dilemma“, drei Millionen Euro an Steuergeldern investiert zu haben, die bei Badefreunden Erwartungen weckten, „aber wenn wir länger öffnen, laufen uns die Folgekosten davon. Weil wir es verantwortungsvoll angehen müssen, sollten wir jetzt mal aufmachen und nach zwölf Monaten Bilanz ziehen“. Es sei ja unrealistisch, mit dem Verkauf von 200 Premiumkarten zu rechnen, solange das Bad noch nicht offen ist.

Die ausschließlich mit Stettenern besetzte OGL-Fraktion ist strikt dagegen. Sie verwahrt sich nicht nur gegen Mehrkosten, sondern beklagt auch die mangelnde Bürgerbeteiligung am Bad in Rommelshausen. Bettina Futschik: „Wir haben auch eine Verantwortung gegenüber dem Haushalt. Mit drei Millionen Euro und 500 000 Euro Zuschuss wird sehr viel gegeben. Es gibt kein freiwilliges Projekt der Gemeinde, das in dieser Höhe bezuschusst wird.“ Auf zehn Jahre hochgerechnet entspreche das einem Förderbeitrag von fünf Millionen. „Das ist eine irre Zahl. Jetzt noch mal was draufzusetzen halten wir nicht für richtig.“

Auch Schultes Altenberger bremste: „Wir machen das Fass weit auf. Das war eigentlich nicht in unserem Sinne. Wenn der Freitag dazukommt, sind wir fast bei den früheren Öffnungszeiten. Wir haben ja einen Beschluss, die Bürger zu beteiligen.“

Irmgard Möhlmann besteht auf Badetag bis 21 Uhr

Wie berichtet hätten SPD und UFW mittwochs und donnerstags den öffentlichen Badebetrieb gerne bis 21 Uhr ausgedehnt. Altenberger wollte das Paket stutzen. Sein Zeitfenster: mittwochs von 13 bis 20.30 Uhr und donnerstags (Warmbadetag) von 9 bis 20.30 Uhr. Sollte der Freitag kommen, Öffnungszeiten von 13 bis 20 Uhr, weil danach die Stettener Taucher das Becken reserviert haben. Irmgard Möhlmann (CDU) bestand aber darauf, für Berufstätige einmal in der Woche bis 21 Uhr offenzuhalten.

Der Kernener Gemeinderat einigte sich jetzt auf öffentliche Badezeiten mittwochs von 13 bis 20.30 Uhr, donnerstags von 9 bis 21 Uhr und freitags, falls genügend Premiumkarten zusammenkommen, von 13 bis 20.30 Uhr. Sonntags ist ohnehin in der Sommersaison von 7 bis 18 Uhr geöffnet, im Winterhalbjahr von 7 bis 14 Uhr. „Damit dürften wir die alten Öffnungszeiten locker erreichen“, sagte Bürgermeister Altenberger hoffnungsfroh.

Quelle: Waiblinger Kreiszeitung vom 18.05.2013 / Text: Hans-Joachim Schechinger

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