Apr 21 2013

Projekt „Schüler helfen Schülern“ geht weiter

Veröffentlicht von um 21:10 unter Pressespiegel

vom 20.04.2013

Gemeinderat beschließt Ende der Nachmittagsbetreuung / Mobiles Jugendreferat führt „Voll im Leben“ weiter

Für die Projekte „Go for it – Schüler helfen Schülern“, Nachmittagsbetreuung und „ViL – Voll im Leben“ gehen die Fördergelder zu Ende. Der Gemeinderat beschließt, die Finanzierung der Projekte zu übernehmen, die Nachmittagsbetreuung wird eingestellt.

Drei Projekte standen am Donnerstag auf der Tagesordnung, deren Finanzierung im März ausgelaufen war: „Go for it – Schüler helfen Schüler“ ein Projekt an der Rumold-Realschule, die Nachmittagsbetreuung und „ViL-Voll im Leben“ ein Projekt an der Karl-Mauch-Werkrealschule. Die Weiterfinanzierung beschlossen die Gemeinderäte aber nur für das Projekt „Schüler helfen Schülern“, wofür insgesamt 12 500 Euro bereitgestellt werden.

Die Nachmittagsbetreuung wird es künftig nicht mehr geben, da es nicht genügend Schüler gab, die sich dafür interessierten. Das Projekt „ViL-Voll im Leben“ wird vom Mobilen Jugendreferat zum Teil weitergeführt. Nicht alle Gemeinderäte waren mit diesem Beschluss einverstanden. „Ich plädiere dafür, dass das Projekt weitergeführt wird“, sagte der Fraktionsvorsitzende der OGL Andreas Stiene. Gerade an der Karl-Mauch-Werkrealschule sei es wichtig, dass es dort jemanden gebe, dem die Schüler vertrauten, und der sie während der Ausbildungszeit betreue. Bisher war dafür Monika Krüger-Stahl als sozialpädagogische Mitarbeiterin beim BBW beschäftigt. Sie nahm regelmäßig Kontakt zu den Schulabgängern auf. Krüger-Stahl arbeitete als Vermittlerin zwischen den Jugendlichen, ihren Belangen und Problemen und den Arbeitgebern. Nach zwei Jahren könne man noch nicht beurteilen, ob es sinnvoll sei, das Projekt weiterzuführen oder nicht, so Stiene. Die Jugendlichen hätten ihre Ausbildung noch nicht abgeschlossen. „Die Bewährungsprobe kommt noch.“

Andreas Stiene: „Das Projekt Voll im Leben ist wichtig.“

Stiene selbst kennt zwei aus seinem Umfeld, die ihre Ausbildung abgebrochen und nie wieder weitergeführt haben. „Das ist zwar jetzt 30 Jahre her“, sagte er. Hätte es aber ein solches Projekt damals schon gegeben, wäre das ganze anders für sie ausgegangen. Die Arbeit des Mobilen Jugendreferats sei in erster Linie freizeitorientiert. Dass die Mitarbeiter es zusätzlich schaffen, sich um Belange von Jugendlichen während ihrer Ausbildung zu kümmern, bezweifelt der OGL-Fraktionsvorsitzende. „Es besteht kein Zweifel, dass das Projekt wichtig ist.“

„Welche Aufgaben sind das denn, die das Mobile Jugendreferat bereits übernimmt“, erkundigte sich Helmut Heissenberger (CDU). Kristina Bredow ist als Sozialpädagogin an mehreren Tagen in der Woche an der Karl-Mauch-Schule. Sie griff Jugendlichen bereits mehrmals unter die Arme bei Fragen, wie etwa eine Bewerbung aussehen müsste, oder bei Fragen zum Beruf oder der Berufswahl. „Die Jugendlichen kennen uns alle“, sagte die Mitarbeiterin des Mobilen Jugendreferats. Bredow ist in den Abschlussklassen präsent und macht den Schülern deutlich, dass sie auch später noch für ihre Belange da sind, erklärte sie dem Kernener Gemeinderat.

„Das Vertrauensverhältnis zu den Jugendlichen ist wichtig“, stimmte Bürgermeister Stefan Altenberger Bredow zu. „Das ist schon etwas anderes, wenn man das Verhältnis über Jahre hinweg aufbaut.“ „Jedes Projekt hat einen Anfang und ein Ende“, macht Ingrid Möhrle (SPD) deutlich. Für die Kernener SPD-Fraktion spricht sie sich für das Projekt „Go for it – Schüler helfen Schülern“ aus, das es an der Rumold-Realschule gibt. Bei dem Projekt helfen ältere Schüler den jüngeren. Sie unterstützen sie, begleiten und beraten sie als Lerncoaches. Die Schüler sind aus den Klassenstufen sieben bis zehn. Für ihre Arbeit als Lerncoaches erhalten sie eine Vergütung von fünf Euro pro Stunde. Ältere Schüler übernehmen Verantwortung für Jüngere, Jüngere werden verstärkt in das Schulleben eingebunden. Auch für die Kernener CDU-Fraktion ist es keine Frage, dass das Projekt an der Rumold-Realschule weitergeführt werden muss. Dass künftig die Berufsorientierende Woche im Lehrplan nicht mehr an allen weiterführenden Schulen vorhanden sein soll, schockierte den CDU-Fraktionsvorsitzenden Andreas Wersch. Es sei wichtig, dass das Mobile Jugendreferat Schüler nach ihrem Abschluss weiter betreue. Dass es keinen Sinn mache, die Nachmittagsbetreuung weiterzuführen, weil es nicht ausreichend Interessenten gibt, waren sich alle Gemeinderäte einig.

Quelle: Waiblinger Kreiszeitung vom 20.04.2013 / Text: Diana Nägele

Anmerkung: Die im o.a. Bericht benutzte Bezeichnung „Berufsorientierende Woche“ ist nicht richtig und wurde so auch nicht geäußert. Vielmehr handelt es sich dabei um das sogenannte „Themenorientierte Projekt Berufsorientierung (TOP BORS)“. Mit Einführung des neuen Bildungsplanes ab dem Jahr 2015 sollen die bislang bewährten Projekte an den Realschulen wegfallen bzw. in Unterrichtsfächer integriert werden. Auch sonst ist das fragmentär abgedruckte Statement des CDU-Fraktionsvorsitzenden inhaltlich leider nicht richtig wiedergegeben worden. Andreas Wersch ist neben seiner hauptberuflichen Tätigkeit als Konrektor an einer Realschule als Fachberater für die Berufsorientierung beim Staatlichen Schulamt tätig.

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