Mrz 05 2013
Internet für alle Klassenzimmer
vom 05.03.2013
Wenn alles gut läuft, wird in der Rumold-Realschule bis zum Schuljahresbeginn 2013/14 ein Glasfasernetz installiert sein
Über 2000 Meter lang sind die Glasfaserkabel, die das Rathaus in der Rumold-Realschule für Computerarbeit in den Klassenräumen verlegen lassen will. Acces-Points erlaubten dann in jeder Klasse mit Laptops oder Tablets den Anschluss ans Internet. In diese Vernetzung investiert Kernen 154 000 Euro.
Derzeit verfügt die Rumold-Realschule über zwei gut ausgestattete Computerräume: einen großen Fachraum mit 16 Rechnern und einen Gruppenraum mit acht bis zehn Desktops. Ferner hat die Schule ein EDV-Verwaltungsnetz und einen PC-Arbeitsplatz im Lehrerzimmer. Über zwei Server angebunden besitzen alle diese Rechner einen Zugang zum Internet. Dies auf Basis eines „rudimentären Kupfernetzes“, wie der zuständige Amtsleiter Bernhard Bühler gestern sagte, das nur maximal 100 Megabit/Sekunde leistet. Eine moderne Infrastruktur setzt aber für jedes Klassenzimmer und jeden Fachraum den Zugang ins Schulnetz voraus. Unabhängig davon braucht die Schule ein Lehrernetzwerk, ebenfalls mit Internetzugang, ferner das schon bestehende Netz für Verwaltungscomputer. Für diese drei Einheiten ist ein Leitungssystem mit einer Kapazität von zehn Gigabit/Sekunde erforderlich.
Zur Auswahl stehen Kupfer und Glasfaser. Gemeindeverwaltung und Gemeinderat entschieden sich jetzt für Glasfaser, denn in dem weitläufigen Schulgebäude ist eine Leitungsstrecke von mehr als 2000 Meter zu überbrücken. Die Länge der Kupferverkabelung darf laut Gutachten eines Fachbüros 95 Meter nicht überschreiten. Und ein schulweites kabelloses W-LAN-Netz verbietet sich aus Sicht des Hauptamtsleiters wegen der Betonwände und auch aus Sicherheitsgründen. „Man verkabelt im Schulgebäude physisch“, sagte Bühler gestern.
Erst 2014 werden mobile Computer angeschafft
Läuft alles nach Plan, wird das neue Glasfasernetz im Alt- und Neubau bis zum Schuljahresbeginn 2013/2014 verlegt sein. Das Ingenieurbüro Bachmann & Gedinia aus Korb wurde mit der Planung beauftragt. Kosten insgesamt: 154 000 Euro. Alle vier Fraktionen hatten in einem Haushaltsantrag für das Jahr 2012 die Beschaffung eines Klassensatzes von 30 Laptops gefordert, wofür 17 000 Euro in den Etat eingestellt wurden. Bei Besprechungen mit den zuständigen Fachbeauftragten in der Rumold-Realschule stellte sich aber heraus, dass eine leistungsfähige EDV-Vernetzung im Schulhaus vor der Anschaffung und Inbetriebnahme mobiler Hardware Vorrang haben muss. Der Medienentwicklungsplan befasste sich deshalb zunächst mit einer zeitgemäßen Netz- und Serverstruktur.
„Wir wollen jetzt diese Planung konkretisieren und hoffen dann, dass wir noch in diesem Jahr zu einem schnelleren Netz kommen“, sagte der zuständige Amtsleiter Bühler gestern. Im Jahr 2014 könnte der Kauf neuer Computer starten.
Wie diese Bestückung mit Hardware für Schüler aussehen soll, ist noch völlig offen. Bernhard Bühler präsentierte gestern mehrere Varianten für den Unterrichtsalltag: Vier Rechner reichten für die Gruppenarbeit in der Klasse, als Alternative brächte der Lehrer seinen Laptop mit ins Klassenzimmer und hätte dort per W-LAN direkten Internetzugriff. Die Klasse könnte aber auch komplett in den großen Computerraum umziehen oder im eigenen Klassenzimmer mit einem Satz mobiler Rechner jeder vor sich am Pult arbeiten. Für diesen Fall stünde dann ein Laptop-Transportwagen mit einem kompletten Klassensatz mobiler Geräte zur Verfügung, der sich per Kabel ans neue Schulnetz anschließen lässt und selber als Access-Point fungiert.
Quelle: Waiblinger Kreiszeitung vom 05.3.2013 / Text: Hans-Joachim Schechinger
Anmerkung
Die CDU-Fraktion stellte zum aktuellen Haushaltsentwurf am 31. Januar 2013 im Verwaltungs- ausschuss die folgende schriftliche Anfrage:
„Im Rahmen der Haushaltsberatungen zum Planentwurf 2012 hatten die im Gemeinderat vertretenen Fraktionen in einem gemeinsamen Antrag über die Beschaffung von Laptops zur Verbesserung der Unterrichtssituation an der Rumold-Realschule entschieden.
Die Beschaffung ist bislang noch nicht erfolgt. Als Grund wird u.a. angegeben, dass das EDV-Netzwerk an der Rumold-Realschule technisch nicht geeignet ist, die Umsetzung des Medienentwicklungsplanes und damit auch den Betrieb der neuen Laptops zu gewährleisten.
Hierzu haben wir die folgenden Fragen:
- Welche Maßnahmen sind erforderlich, damit der reibungslose Betrieb an der Schule gewährleistet werden kann? Gibt es bereits entsprechende Planungen zur Umsetzung?
- Welche Kosten sind nach Auffassung der Verwaltung hierfür anzusetzen?
- Sind die entsprechenden Mittel von der Verwaltung bereits in den Planentwurf für das Jahr 2013 eingestellt?
- Bis wann möchte die Verwaltung die Maßnahmen am EDV-Netzwerk und die Beschaffung der Laptops abgeschlossen haben?
- Wurden bzw. werden die im Planansatz 2012 eingestellten Mittel zur Beschaffung der Laptops in das Haushaltsjahr 2013 übertragen?“
Den interfraktionellen Antrag zur Beschaffung von 30 Laptops finden Sie im Downloadbereich bei den Anträgen zum Haushalt 2012.