Jan 13 2013

Y-Burg: Feiern, ohne zu stolpern

Veröffentlicht von um 22:56 unter Pressespiegel

vom 12.01.2013

Der abschüssige Zuweg soll bis zum Sommer asphaltiert, die Festwiese eingeebnet und mit Schotterrasen befestigt werden

Mit Theater, Trauungen, Weinfesten und dem Skulpturenpark ist die Stettener Y-Burg zu einer beliebten Location geworden. Besucher, die schlecht zu Fuß sind oder mit festlichem Schuhwerk kommen, tun sich aber schwer auf dem abfallenden, holprigen Schotterweg. Dieser Zugang wird jetzt asphaltiert, die Festwiese unten zudem eingeebnet.

„Der Weg ist ja kaputt. Wenn die Y-Burg durch ihre Veranstaltungen stark aufgewertet worden ist, müssen wir jetzt auch den Zuweg aufwerten“, sagt Hauptamtsleiter Bernhard Bühler. Bis zum Stettener Kultursommer sollen die Arbeiten rund um die Ruine abgeschlossen sein. Das Reichenbacher Planungsbüro „Fischer und Partner“ legte dem Kernener Gemeinderat ein Konzept vor, das einschließlich einer neuen Trockenmauer 58 000 Euro kosten soll. Der für ältere Gäste mit Rollator schwer überbrückbare Zuweg wird nun asphaltiert und von 2,30 auf drei Meter verbreitert, so dass künftig auch eine vernünftige Andienung möglich ist. Die mit Brombeergestrüpp überzogene Südseite des Wegs soll gerodet und von einer halbhohen Trockenmauer flankiert werden, die vor die alte Natursteinmauer gestellt wird. Zudem wird das Rathaus die Festwiese am Fuße der Burgruine „besser nivellieren“, so Landschaftsarchitekt Harald Fischer, und mit einem tragfähigen Schotterrasen befestigen, damit auch Wasser abfließen kann. „Sieht dann aus wie ein begrünter Feldweg.“

Das Büro sieht ferner vor, das prominent auf der Aussichtsfläche bei der Burgruine aufgestellte Schild der Stettener Weingärtner hinter das Gebäude an die neue Trockenmauer zu versetzen, ein Vorschlag, der den CDU-Räten Andreas Wersch und Walter Zimmer als Initiatoren des Stettener Weinwegs missfällt. Das von der Gastronomie finanzierte Schild sei jetzt sinnvoll platziert, weil es auf den Ort ausgerichtet ist, so Wersch. Aus Sicht des Planers verdeckt die Tafel aber die Aussicht. Zudem halte er die Gestaltung für nicht mehr zeitgemäß. Harald Fischer sagt, passender fände er als Alternative eine flach gelegte Orientierungstafel, deren Material mit dem der Anlage korrespondieren sollte. Diese Frage ist, auch was die mögliche Finanzierung betrifft, noch nicht zu Ende diskutiert.

Die abschüssige Asphaltstrecke zwischen dem Wirtschaftsweg der Weingärtner und der Y-Burg stößt im Gemeinderat nicht auf ungeteilte Zustimmung. Dieter Binder (UFW) kann sich mit dem Belag nicht anfreunden. Eine Steindecke hielte er für besser. Andreas Stiene (OGL), der als Folge des Schwarzbelags mehr Verkehr befürchtet, empfahl, oben einen Poller anzubringen, eine Idee, die Schultes Altenberger gerne aufgriff. Eine wassergebundene Decke, sprich eine befestigte Deckschicht, die aus gebrochenem Natursteinmaterial besteht, würde bei der Steigung sehr schnell wieder Wasserrinnen zeigen, argumentierte Beigeordneter Schaal. „Und Natursteinpflaster kostet ein Wahnsinnsgeld, ist auch schlecht begehbar. Die werden schnell wieder rausgerissen an der Kuppe.“ Walter Zimmer ermahnte den Planer, beim Aufgraben und Nivellieren der Festwiese auf die Fundamente der Nuss-Skulpturen zu achten.

„Von der Trockenmauer bin ich überrascht“, runzelte Hans-Peter Kirgis (SPD) die Stirn, „war das nötig?“ Die Fußmauer sei „integrativer Bestandteil des ökologischen Ausgleichs“, beschied Horst Schaal. 69  000 Euro seien für diesen Zweck eingestellt worden. Dabei geht es um nichts anderes als das Sammeln von Ökopunkten zum Ausgleich von Baulanderschließungen.

Waiblinger Kreiszeitung vom 12.01.2013
Text: Hans-Joachim Schechinger

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