CDU Kernen im Remstal

vom 18.12.2012

Zwei Kleinkindgruppen für Ganztagesbetreuung fehlen. Sie entstehen im Flügelbau der alten Schule.

Beim Bemühen, bis Herbst nächsten Jahres bedarfsgerecht Kindergartenplätze für die Ein- Dreijährigen bereitzustellen, geht die Gemeinde Kernen ungewöhnliche Wege. Für die Ganztagesbetreuung von Kleinkindern müssen die neu Hinzugekommenen im nächsten Jahr von Rommelshausen ins etwa drei Kilometer entfernte Stetten gebracht werden. ‚Das ist kein Drama. In Stuttgart sind solche Entfernungen üblich‘, sagte Bürgermeister Stefan Altenberger in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats.

Bedarf ist besonders in der Kleinkinderbetreuung entstanden, der weder im Kinderhaus Sonnhalde mit vier Kleinkindgruppen und 40 Kindern, noch im Kindergarten Dinkelstraße in Stetten mit einer Kleinkindgruppe und 10 Kindern vollständig gedeckt werden kann. ‚In Stetten ist die Besucherzahl stabil, wir haben in Rommelshausen einen Bedarf für 40 Prozent der Kinder geschätzt, er liegt aber zukünftig über 60 Prozent‘, sagte Altenberger. Nach dem augenblicklichen Anmeldestand fehlen 29 Plätze in ‚Rom‘, 2 Ganztagesgruppen und eine Gruppe mit verlängerter Öffnungszeit. Der Gemeinderat hat deswegen auf Vorschlag der Verwaltung einstimmig beschlossen, auch das Obergeschoss des Seitenflügels bei der alten Schule in Stetten zu sanieren und erneut für Kinder herzurichten. 310 000 Euro wird dies voraussichtlich kosten. ‚Die wollen wir so schnell als möglich verbauen‘, sagte der Beigeordnete. Altenberger kündigte zusätzlich eine zweite Spielgruppe im Pavillon in den Kindergärten an.

Im bereits sanierten Erdgeschoss des Seitenflügels ist seit Ende Oktober die Kernzeitbetreuung eingezogen. Am dortigen Ausbaustandard will sich die Gemeinde auch fürs Obergeschoss orientieren. ‚Wir haben für die Einrichtung Zustimmung erhalten‘, sagte Schaal.

Nicht vom Tisch ist trotzdem der Bau eines weiteren Kinderhauses: ‚Es gibt zusätzlichen Raumbedarf für Ganztagesgruppen. Die brauchen eine Küche, Schlafräume und Bewegungsmöglichkeiten, das ist in bestehenden Räumen schwierig unterzubringen‘, erläuterte Bürgermeister Stefan Altenberger. Er würde die Ganztagesbetreuung am liebsten zentralisieren, um die Einrichtungen nur einmal vorhalten zu müssen. Derzeit wird allerdings an eine Realisierung einer weiteren Ganztagesbetreuung beim Kindergarten Friedrichstraße gedacht, denn dort sind Räume einer Kindergartengruppe frei geworden. Sowohl für die Sanierung im Flügelbau, als auch für den Neubau des Kinderhauses werden Zuschüsse der Bundesregierung beantragt. ‚Wir haben dies vorbereitet und sind sehr darauf bedacht, das Geld auch zu bekommen.‘ Im Falle eines Neubaus sagt die Bundesregierung 12 000 Euro pro Platz, beim viergruppigen Kinderhaus mit zehn Kindern pro Gruppe 480 000 Euro, zu. Dennoch regte der CDU-Fraktionsvorsitzende Andreas Wersch an, beim nächsten Kinderhaus von einem Architektenentwurf auf einen Systembau umzusteigen. Altenberger versprach: ‚Wir werden alle Alternativen durchspielen. Ich bin der letzte, der nicht auch günstiger bauen möchte.‘

Im Seitenflügel der alten Schule war früher ein Gemeinde-Kindergarten untergebracht. Daher sind keine wesentlichen baulichen Änderungen notwendig, um dort zwei weitere Gruppen für Ein- bis Dreijährige einzurichten, schreibt der Beigeordnete und Bauamtsleiter Horst Schaal in einer schriftlichen Vorlage an den Gemeinderat. Im einzelnen müssen noch der Haupt- und Nebeneingang und Toiletten saniert werden. Ein zweiter baulicher Rettungsweg wird hergestellt. Die Verbindung zur alten Schule wird teilweise abgerissen. Außerdem wird ein Ruheraum eingerichtet.

Der UFW-Fraktionsvorsitzende Hans Dietzel lobte die Gemeindeverwaltung in der Sitzung der Räte ausdrücklich dafür, ‚relativ schnell eine gute Lösung aus dem Hut gezaubert zu haben‘.

Quelle: Fellbacher Zeitung vom 18.12.2012, Hans-Dieter Wolz