Sep 30 2012
Kommentar Hans-Joachim Schechinger
vom 29.09.2012
Erst Lob, dann Tadel. Der eloquente Kernener CDU-Fraktionschef Andreas Wersch kam in der jüngsten VA-Sitzung auf jenen Bauausschuss zurück, in dem neulich das Baugesuch Gönnenwein fürs Römer Gewann Schafäcker verhandelt wurde. Bekanntlich legte der Ausschuss sein Veto ein. Beigeordneter Schaal habe die Tagesordnung als Sitzungsleiter ja beispielhaft rasch abgearbeitet, lobte Wersch, und Horst Schaal freute sich. Dann aber empfahl der Fraktionschef dem Kernener Bauamtsleiter, im Landratsamt „Nachhilfe zu nehmen“. Warum? Schaal hatte bei der TA-Beratung Mitte September gesagt, die Erschließung des umstrittenen Aussiedlerhofs mit Schafstall und Pferdeboxen sei Sache des Landratsamtes. Wersch fragte aber den Landrat höchstpersönlich, und der beschied ihm: Stimmt nicht. „Die Erschließung ist sehr wohl Sache der Kommune. Der Landrat war sehr erstaunt, dass man das in Kernen nicht weiß“, belehrte Pädagoge Wersch den Amtschef.
Vermutlich geht es bei diesem Schlagabtausch aber weniger um die Sachkompetenz des Bauamtsleiters als um den Zankapfel Gönnenwein, bei dem Schaal in öffentlicher Sitzung die Partei des Antragsstellers ergriff und dabei die Entscheidungsbefugnis, nicht nur in der Erschließungsfrage, der Baurechtsbehörde in Waiblingen zuschob.
Längst ist das Gesuch auch Gesprächsthema im Flecken. Schaal beharrte im VA erst mal auf seiner Ansicht, über die Erschließung urteile das Landratsamt. Wersch weiß es besser: Johannes Fuchs habe ihm persönlich mitgeteilt, „das Landratsamt hat gar nicht die Kapazität, das nachzuprüfen“.
Da muss sich Horst Schaal noch mal schlaumachen. Der CDU ist aber viel wichtiger, dass er die Sache prüft.