Jul 18 2012

Grundstücke für Aldi beisammen

Veröffentlicht von um 11:25 unter Pressespiegel

vom 17.07.2012

Der Kaufvertrag fürs letzte verbliebene Flurstück ist unterzeichnet / Öffnung Ende 2013?

Die Gemeinde Kernen hat jetzt alle 16 für Aldi in den Spitzäckern nötigen Flurstücke beisammen. Nach Verhandlungen mit der Tochter des Rommelshausener Grundstückseigentümers, der bisher blockierte, ist damit der Weg frei für das vertiefende Bebauungsplanverfahren. Ein Aufstellungsbeschluss ist bereits gefasst. Laut Schultes Altenberger könnte Aldi zum Weihnachtsgeschäft 2013 öffnen.

Die Zitterpartie um den Grundstücksdeal in den Spitzäckern Nord fürs Römer Discounter-Projekt ging glücklich zu Ende: Die Tochter des bisher nicht verkaufswilligen Eigentümers hat nach mehreren Gesprächsterminen im Rathaus unterschrieben. „Es war ein fruchtbarer Verlauf“, sagte Gemeindekämmerer Achim Heberle gestern. Die fragliche mit Obstbäumen bestandene Parzelle – parallel zum Burgweg gelegen, zweites Flurstück von Norden – liegt genau dort, wo das Aldi-Gebäude sein Warenlager und Personalräume hat. Weil der Gemeinderat den Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan bereits gefasst hat, werde es gleich nach der Sommerpause um die Konkretisierung gehen, merkte Schultes Stefan Altenberger gestern an.

Details des Bebauungsplans waren wegen der ergebnisoffenen Verkaufsgespräche zurückgestellt worden, zumal im äußersten Fall einer Absage das Gebäude in Richtung Süden hätte versetzt werden müssen. Die Kuh ist jetzt vom Eis. „Wenn alles gut läuft, wird Aldi zum Weihnachtsgeschäft 2013 öffnen können“, sagt Altenberger.

Vertrag vor kurzem unterzeichnet

Die Gemeinde verfügt nun über alle 16 nötigen Grundstücke auf dem Streuobstgelände. Sie besaß schon vor den Verkaufsverhandlungen 2008 in dem Areal nördlich der Landesstraße fünf Parzellen. Für zwei schloss sie die Kaufverträge 2008/2009 ab. Weitere neun Flurstücke erwarb sie 2011 und 2012 einschließlich des zuletzt in langwierigen Gesprächen ausgehandelten Grundstückskaufs. Vor einer Woche wurde der Vertrag für dieses letzte Flurstück unterzeichnet.

Schon Flächen für weiteres Projekt

In der Summe besitzt die Kommune in den nördlichen Spitzäckern nun rund 1,2 Hektar, Gelände, das zum Teil innerhalb, zum Teil außerhalb des Baufensters für Aldi liegt. Laut Gemeindekämmerer Achim Heberle verfügt sie auch im Osten in Richtung Endersbach über die überwiegende Zahl der für eine Bebauung nötigen Grundflächen. Bekanntlich ist dort mittel- bis langfristig ein Vollsortimenter möglich.

Mit Aldi steht der Betreiber des künftigen Discounters am Römer Ortseingang schon seit Mai fest. Doch seit Monaten drehten sich die Grundstücksverhandlungen im Kreise. Der vermögende Grundstücksbesitzer ist auf Geld nicht angewiesen. Wie berichtet hatte das Rathaus dem Rommelshausener Grundstückseigner ein zweites Areal beim Bürgerhaus gegen die Zusage abgekauft, dann auch in den Spitzäckern handelseinig zu werden. Doch er verweigerte sich. Die Tochter allerdings, die die Verhandlungsführung vom Vater übernahm, muss es mit Geschick und Kooperationswillen zu einem Ziel geführt haben.

In der entscheidenden Gemeinderatssitzung im Mai teilte UFW-Fraktionschef Hans Dietzel das Urteil von Bauamtschef Horst Schaal, der die Varianten von Lidl und Aldi als städtebaulich „sehr ansprechend“ einstufte. Doch die 1663 Artikel des Lidl-Discounters gegenüber 1080 in den Aldi-Regalen machten für Dietzel den Unterschied. Lidl verkaufe zudem viele Markenartikel. Sie konkurrierten mit dem Angebot der Lebensmittler in Rom. Ausgangspunkt der Discounterdebatte sei doch gewesen, so Dietzel, die Kaufkraft im Ort zu halten. „Wir wollten eine hohe Frequenz mit wenig Überschneidung. Sprich: einen Discounter, der weniger Artikel führt.“

CDU war für Lidl

Fraktionschef Andreas Wersch erinnerte damals im Namen der CDU daran, ein Discounter in den Spitzäckern habe nicht dem Willen der CDU entsprochen. Seine Kollegen stimmten nicht en bloc ab, obwohl die Lidl-Version die CDU mehr überzeugte. Im zweiten Wahlgang stimmten sie aber komplett für Lidl. Walter Rall erklärte die Stimmenthaltung der OGL-Fraktion damals mit den „bekannten Gründen“.

Quelle: Waiblinger Kreiszeitung vom 17.07.2012 Text: Schechinger

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