Jun 18 2012
Kernen will den Remstal-Nachtbus
vom 16.06.2012
Gemeinderat unterstützt die Nachtbusanbindung an den S-Bahn-Haltepunkt Waiblingen ab Dezember / Kosten: 3975 Euro
Mit vier oder fünf Haltestellen in Rommelshausen und Stetten werden Kernener Nachtschwärmer künftig besser bedient sein als heute, wenn sie in den Nachtbus einsteigen. Der Gemeinderat begrüßt die Busanbindung am Bahnhof Waiblingen, wenn ab Dezember der Nachtverkehr von Stuttgart ins Remstal auf die S-Bahn umsteigt. Viermal ist dann der Bus nach 24 Uhr unterwegs. Die SPD will, dass er diese Routen zweimal in Rom beginnt.
An der Empfehlung des Kernener Ordnungsamts, sich an der Nachtbuslinie Waiblingen – Korb – Stetten – Rommelshausen – Waiblingen zu beteiligen, gab es im Gemeinderat nicht den Hauch von Kritik. Im Gegenteil. CDU-Fraktionschef Andreas Wersch lobte die künftige Busanbindung für Nachtschwärmer, weil jetzt auch Rommelshausen davon profitieren werde. SPD-Fraktionssprecher Hans-Peter Kirgis zeigte sich hocherfreut. Er erinnerte daran, dass es seine Fraktion war, die den Nachtbus nach Stetten einst angeregt hatte.
Kirgis: Zwei der vier Busse sollen zuerst über Kernen fahren
Die SPD stehe hinter dem Verwaltungsvorschlag, so Kirgis. Da die Linienführung bisher einen Kreisverkehr über Korb, Stetten und Rommelshausen nach Waiblingen vorsieht, wünsche er aber, dass zwei der vier Busse im umgekehrten Uhrzeigersinn fahren. Dann könnten die Kernener Nachtschwärmer an den künftig vier oder fünf Stationen im Ort zuerst aussteigen. Wie bereits berichtet wird der Nachtbus von Stuttgart ins Remstal zum Fahrplanwechsel im Dezember 2012 durch einen S-Bahn-Anschluss ersetzt. Der Grund: Kapazitätsengpässe der regionalen Nachtbusse und Klagen der Fahrgäste über zu volle Busse.
Die Auswertung der Fahrgastzahlen hat aber ergeben, dass Nachtbusse nur in geringem Umfang über die S-Bahn-Haltestellen hinaus in Anspruch genommen werden. Offenbar macht da Korb eine Ausnahme. Die Zahlen der Linie 31 von Waiblingen nach Korb sind besonders hoch, so dass dieser Nachtverkehr nicht mit dem Ruftaxi bedient werden kann. So entschied sich die Landkreisverwaltung für einen Nachtbus mit Startpunkt Bahnhof Waiblingen im Kreisverkehr über Korb, Weinstadt und Kernen. Kosten: rund 30 000 Euro im Jahr. Abzüglich des VRS-Anteils bleiben am Rems-Murr-Kreis und den beteiligten Kommunen 25 650 Euro hängen.
Die Aufteilung der Kosten unter den an den Nachtverkehr angebundenen Gemeinden im Unteren Remstal bemisst sich nach der Zahl der Stationen. Nachdem Weinstadt sich voraussichtlich nicht beteiligen wird, werden nach ersten Beratungen in Korb vier Haltestellen, in Waiblingen und Kernen jeweils fünf Buswartehäuschen angefahren. Doch Kernen schlägt vor, die Römer Haltestelle Hangweide zu streichen. Entsprechend würde sich die Gemeinde mit jährlich 3975 Euro an der Nachtbus-Verbindung beteiligen.
Der große Vorteil für Kernen: Künftig werden beide Ortsteile, also Stetten und Rommelshauen, bedient. Bis dato führt nach Rommelshausen nur ein Ruftaxi. Derzeit stehen in Stetten die Bushaltestellen Endersbacher Straße und Rommelshausener Straße in der engeren Wahl, wobei das Ordnungsamt empfiehlt, statt der Rommelshausener Straße auf die Klosterstraße umzusteigen, um so die Ortsmitte besser anzubinden. Das wäre noch zu klären. Für Rommelshausen sind im Landratsamt aktuell drei Haltestellen angedacht: Hangweide, Rumold-Realschule und Karlstraße. Die Hangweide hält das Rathaus für überflüssig. In weiteren Gesprächen mit der Kreisbehörde sollen diese Fragen noch einmal eingehend beraten werden.
Für den Fahrgast ist der Bus günstiger als das Ruftaxi
Auch über eine Anbindung per Ruftaxi hat das Rathaus nachgedacht, kam aber zu einem anderen Ergebnis als Weinstadt. Zwar wäre der Fahrgast früher zu Haus, wenn er nicht erst über Korb fahren müsste, und auch an der Kommune blieben geringere Kosten hängen. Andererseits kämen auf die Fahrgäste höhere Preise zu, weil sie zu dem jeweils gültigen VVS-Einzelfahrpreis einen Komfortzuschlag entrichten müssten. Für den Nachtbus nach Rom und Stetten gelten aber die Tickets aus Stuttgart.
Quelle: Waiblinger Kreiszeitung vom 16.06.2012 / Text: Hans-Joachim Schechinger