Mrz 10 2012

Dieses Jahr ist die Steigstraße dran

Veröffentlicht von um 00:20 unter Pressespiegel

vom 09.03.2012

In Stetten sollen schwerpunktmäßig im oberen Abschnitt der Straße Trockenmauern instand gesetzt werden / CDU: „Wichtig“

Schwerpunkt der Stettener Trockenmauersanierung wird 2012 auf Gemeindegrund an der oberen Kurve der Steigstraße sein. Weiter unten stehen die Mauern auf Privatflächen. Wie stellt man dort sicher, dass mit Steuermitteln saniertes Gemäuer von den Eigentümern gepflegt wird? Bauamtsleiter Horst Schaal denkt an vertragliche Verpflichtungen. CDU-Sprecher Andreas Wersch plädiert sogar für einen Aufkauf – zu einem symbolischen Preis.

Eine Summe von 10 000 Euro wollte die CDU-Fraktion in ihrem Haushaltsantrag „zur Erhaltung bestehender und im Abgang begriffener Trockenmauern, insbesondere im Bereich der Steigstraße“ bereitstellen. Dieser Betrag erübrigt sich nun, weil das Rathaus bereits 37 000 Euro für externe Ausgleichsmaßnahmen im Zuge der Umlegung Kleines Feldle III in den Haushaltsentwurf aufgenommen hat. Die Mittel fließen in die Sanierung von Trockenmauern schwerpunktmäßig in die obere Steigstraße. Ein Ziel: Öko-Punkte sammeln. Die CDU zog deshalb ihr Haushaltsgesuch am Mittwochabend zurück, doch Andreas Wersch beharrte im Technischen Ausschuss auf die Dringlichkeit von Maßnahmen entlang der Steigstraße, vor allem im unteren Abschnitt beim „Rommel-Keller“. Die Hangwiesen östlich der Straße sind aufgelassene Wengert. Die verfallenden Mauern dort dürften einige Hundert Jahre alt sein.

Wersch: „Wichtiger ist uns der Erhalt bestehender Mauerwerke“

Schon 2010 hatte die CDU Haushaltsmittel beantragt. Das Geld sei aber großteils in die punkteträchtigen neuen Mauern rund um die Y-Burg geflossen, nicht in die, die der CDU am Herzen liegen, argumentierte Wersch. Neue Mauern, die mehr Punkte einbringen als Bestandssanierungen, mögen „aus dem Blickwinkel des Punktekatalogs für Ausgleichsmaßnahmen für unsere Gemeinde zwar attraktiv sein“, begründete er, „wichtiger ist uns aber der Erhalt bestehender Mauerwerke.“ Denn im Bereich der Steigstraße seien auf Privatflächen zahlreiche vom akuten Verfall bedroht. „Wenn wir da nix machen, reißen die Leute es ein.“

Bauamtschef Horst Schaal: „Wir müssen beides tun: neue bauen, um Öko-Punkte zu sammeln, und alte sanieren.“ Die im Haushalt 2012 für Öko-Ausgleichsmaßnahmen eingestellten 37 000 Euro würden vor allem für Trockenmauern im Bereich Obere Steigstraße verwandt. Man müsse aber auch mit den angrenzenden Privatleuten reden. Zwei, drei hätten Interesse gezeigt, sagte Beigeordneter Schaal gestern. Dieter Binder (UFW) hakte am Mittwoch im TA nach: „Die Mauern stehen auf privatem Gelände. Müssen wir das finanzieren?“ Horst Schaal: „Wir müssen nicht, aber wir können.“ Die Gemeinde werde aber beim Einsatz von Fördermitteln die Eigentümer vertraglich auf 20 Jahre verpflichten, die instandgesetzten Mauern zu unterhalten.

Wersch zeigte sich skeptisch: Warum sollten Besitzer von Hangwiesen, die seit Jahren die Wengertmauern verfallen lassen, sich nun verpflichten wollen, sie auf 20 Jahre zu unterhalten? Er schlage vor, dass die Gemeinde sie für einen symbolischen Preis, einen Euro oder ein Weinkistle, erwirbt. Schaal dazu gestern: Bei dem zusätzlichen Pflegeaufwand in der Kammerforstheide, wo 20 Prozent der Fläche in Gemeindehand übernommen werden, habe er Zweifel. Wersch sagt, kommunale Folgekosten könnten ausgeschlossen werden, wenn etwa der BUND das Mähen übernehmen würde.

Ein weiterer Sanierungsschwerpunkt in diesem Jahr wird der alte Eiskeller an der unteren Steigstraße sein. Voraussetzung sei, dass die Familie Schlaich als Eigentümerin mitwirke, so Horst Schaal gestern. An dem prominenten Stettener Ortseingang könne er sich vorstellen, wenn schon keine Rebstöcke, so doch Pfirsichbäume zu pflanzen, um „den Ortsauftakt aufzuwerten“. Das Projekt schwebt Horst Schaal als Beitrag zum Grünprojekt Remstal 2019 vor. Bis Mitte des Jahres müssen die Ideen stehen, vorbehaltlich der Entscheidung des Gemeinderates, ob sich Kernen überhaupt daran beteiligen will.

Quelle: Waiblinger Kreiszeitung vom 09.03.2012 / Text: Hans-Joachim Schechinger

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