Feb 02 2012

Die Stettener warten auf Waiblingen

Veröffentlicht von um 22:03 unter Pressespiegel

vom 24.01.2012

Geht die Große Kreisstadt auf das Kooperationsangebot der Stettener Karl-Mauch-Schule ein, wäre die wieder Werkrealschule

Nachdem die Fellbacher Zeppelin-Werkrealschule eine Kooperation mit der Karl-Mauch-Schule ausschließt, verhandeln jetzt Waiblingen und Kernen über eine Zusammenarbeit. Mit ihr ließe sich die unter rückläufigen Schülerzahlen leidende Stettener Hauptschule profilieren. Laut Erstem Bürgermeister Martin Staab werden die Kernener auf eine verbindliche Antwort aber bis März, April warten müssen.

Dieser Termin kommt zu spät für die Ende Januar anstehenden Elterninformationsabende der weiterführenden Schulen. Schon im nächsten Schuljahr droht in Stetten wegen Schülermangels eine jahrgangsübergreifende Klasse fünf und sechs. Eine Gemeinschaftsschule sei in Kernen wegen der fehlenden Rahmenbedingungen aber derzeit unwahrscheinlich, sagte Hauptamtsleiter Bernhard Bühler im Gemeinderat. „Denken Sie nur an die zwei Mensen, die nötig sind.“ Realistischer sei der Status Werkrealschule, ein Strohhalm, den Karl-Mauch-Schulleiter Karl Bühr in Kooperation mit dem Staufer-Schulzentrum in Waiblingen ergreifen will.

Die Status-Aufwertung hat die Stettener Hauptschule dringend nötig, will sie der Abwanderung ihrer Grundschüler zur Realschule Paroli bieten. Derzeit besuchen nur noch 14 Kinder die fünfte Klasse. Setzt sich dieser Trend vor dem Hintergrund der abgeschafften verbindlichen Grundschulempfehlung fort, müssten die fünfte und sechste Klassenstufe im nächsten Schuljahr zusammengelegt werden – für den Stettener Rektor Karl Bühr ein Novum.

1. Bürgermeister Martin Staab: Im Prinzip ja, aber . . .

Zur Attraktivitätssteigerung der Schule könnte – wie schon berichtet – die Wiedererlangung des Status Werkrealschule beitragen. Nicht nur für Karl Bühr, auch für den Kernener Gemeinderat ist die Option, mit der Staufer-Werkrealschule in Waiblingen eine Partnerschaft anzubandeln, die praktikabelste und begehrteste. Die Gemeinderäte beauftragten das Hauptamt in der jüngsten Sitzung, „alle notwendigen Schritte zum Abschluss einer Kooperationsvereinbarung mit der Stadt Waiblingen zu vereinbaren“. Ziel sei es, ab dem Schuljahr 2012/2013 wieder den Werkrealschulabschluss anzubieten. Stettener Werkrealschüler könnten im Rahmen der Partnerschaft in Waiblingen die zehnte Klasse besuchen und dort die Mittlere Reife ablegen. Vorausgesetzt, Waiblingen zieht mit.

Als der frühere Kooperationspartner, die Fellbacher Zeppelin-Werkrealschule, wegen fehlender Raumkapazitäten abgewunken hatte, streckte Karl Bühr schon vergangenes Jahr die Fühler in Richtung Staufer-Schulzentrum aus. Bei der Schulleitung stieß er auf grundsätzliche Bereitschaft. Ein abschließender Bescheid der Waiblinger liegt noch nicht vor. Erster Bürgermeister Martin Staab hatte vor der jüngsten Kernener Ratssitzung dem Hauptamt mitteilen lassen, es seien noch Fakten zu klären. Ein Hindernis: die sehr beengten räumlichen Verhältnisse im Waiblinger Staufer-Schulzentrum. Staab sagte gestern, die Große Kreisstadt sei gerade in einer „Hängepartie“. Derzeit werde mit dem Schulamt verhandelt über die Konsequenzen der abgeschafften verbindlichen Grundschulempfehlung. „Den Willen haben wir.“ Aber erst März, April könne der Schulträger Waiblingen verbindlich Bescheid geben.

Zur Not Realschulklassen nach Stetten auslagern

CDU-Gemeinderat Jochen Alber hört bereits die Totenglocke für die Hauptschule läuten. Die verbindliche Grundschulempfehlung abzuschaffen, habe diesen Trend nur verstärkt, urteilte er im Ratsgremium. Die Rumold-Realschule befindet sich aus Sicht von Bernhard Bühler klar auf der Siegerstraße: Sie werde teilweise schon jetzt dreizügig gefahren, obwohl sie auf Zweizügigkeit angelegt sei. Sollte die Schule in Rom aus allen Nähten platzen, müsse über eine Auslagerung der Klassen fünf und sechs nach Stetten zumindest für eine Übergangszeit nachgedacht werden.

„Es muss möglich sein, Realschulklassen nach Stetten auszulagern, sollten dort Räume leer stehen“, merkte Schultes Altenberger an. „Frau Nagl-Kranzinger ist da nicht begeistert. Aber wenn es eng wird in der Realschule in Rommelshausen, werde ich dort keinen Anbau machen.“

Quelle: Waiblinger Kreiszeitung vom 24.01.2012 / Text: Hans-Joachim Schechinger

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen