Okt 22 2011

Altenbergers zweiter Start

Veröffentlicht von um 22:24 unter Pressespiegel

vom 20.10.2011

Der Kernener Schultes wurde gestern feierlich ins Amt eingesetzt / Heissenberger: „Am Dialekt müssen wir noch arbeiten“

In der Glockenkelter wurde Schultes Stefan Altenberger gestern für seine zweite Amtszeit verpflichtet: „Ich gelobe, die Rechte der Gemeinde gewissenhaft zu wahren und ihr Wohl und das ihrer Einwohner nach Kräften zu fördern.“ Altenberger erwartet ein Knochenjob. Aber er sei ja nicht ganz allein, beruhigte ihn Helmut Heissenberger. „Was für ein Glück, dass Sie so einen genialen Gemeinderat haben!“

Nach der Wiederwahl von Stefan Altenberger Ende Juli stand gestern Abend in der sanierten Stettener Glockenkelter die feierliche Amtseinsetzung an. Der Landrat war gekommen, Landratsabgeordnete, Kollegen aus dem Bürgermeistersprengel. Kernener Gemeinderäte und Bürger, die sich die von einem Saxophonsextett der Musikschule umrahmte Feier in der prächtig umgestalteten Glockenkelter nicht entgehen lassen wollten, gaben das Publikum ab für ein vergnügt zelebriertes Ritual. CDU-Gemeinderat Helmut Heissenberger hatte wie schon vor acht Jahren als stellvertretender ehrenamtlicher Bürgermeister die Aufgabe, Altenberger den Amtseid abzunehmen. Zuvor holte der Rommelshausener aber etwas aus. Seine Rede war gewürzt mit Zwischentönen, die den kommunalpolitische Insider schmunzeln ließen.

Helmut Heissenberger verspricht: „Weiterhin kritische Sympathie“

„Die Aufgaben, die nun anstehen, werden keine Selbstläufer sein“, sagte Heissenberger, ob es um die Konsolidierung des Haushalts gehe oder um scheinbar banale Dinge wie die Stromverträge. „Was für ein Glück, dass sie so einen genialen, aufmerksamen, fleißigen und schaffigen Gemeinderat an ihrer Seite haben, um den Sie ihre Kollegen in den Nachbarkommunen beneiden“, sagte er augenzwinkernd. Altenberger mochte es mit einer Mischung aus Erleichterung und Argwohn aufnehmen, als Helmut Heissenberger ihm versicherte, das Kernener Bürgerparlament werde ihn „auch weiterhin loyal und konstruktiv begleiten.“

Das Gremium werde, versprach der CDU-Mann, „weiter mit kritischer Sympathie beobachten, wie Sie ihre Amtsgeschäfte in Ihrer zweiten Amtszeit wahrnehmen – und dann, wenn es Anlass zu Kritik gibt, deutlich mahnen. Das ist sein Auftrag, den ihm der Wähler und die süddeutsche Ratsverfassung mit auf den Weg geben.“

Altenberger nahm es zur Kenntnis und freute sich über das Lob zur geglückten Wiederwahl im Juli. „Es zeugt von Ihrer Amtsführung und Ihrer Popularität, dass Sie nun nach Ablauf ihrer ersten Amtszeit wieder gewählt wurden.“ Schließlich sei – gemeinsam mit dem Gemeinderat – vieles auf den Weg gebracht worden: Bürgerhaus, Kinderhäuser, Hallenbad, nicht zuletzt die Sanierung der Glockenkelter. „Sie haben maßgeblich dazu beigetragen, dass Kernen eine ,Wohlfühlgemeinde’ ist. Noch so ein Lob: Dass aus dem Kurpfälzer, der früher Wein mit süßem Sprudel mischte, ein Genießer trockener Remstäler Rot- und Weißweine geworden ist, sei verdienstvoll. „Als nächstes müssen wir noch etwas an Ihrem Dialekt arbeiten . . .“

Jochen Haußmann, vor acht Jahren noch Stefan Altenbergers Gegenspieler im Kampf um den Rathaus-Chefsessel, verfolgt als Rommelshausener FDP-Landtagsabgeordneter die Rathauspolitik heute gelassen aus der Nah- und Fernperspektive. Im Namen der Kernener Vereine gratulierte er als Vorsitzender des Akkorden-Orchesters und bedankte sich. „Wir haben Sie in den ersten acht Jahren als verlässlichen Partner der Vereine kennen und schätzen gelernt“, sagte Haussmann. Das Buch von Timm Kern „Warum werden Bürgermeister abgewählt?“ zeige schön: Vereine, Feuerwehr, Kirchen hätten im Gemeindeleben eine kaum zu überschätzende Bedeutung. Von daher legten die meisten Bürgermeister sehr großen Wert auf ein gutes Verhältnis. Seien doch Vereinsmitglieder die „deutlich aktiveren Wählerinnen und Wähler.“

Quelle: Waiblinger Kreiszeitung vom 20.10.2011 / Text: Hans-Joachim Schechinger

Strahlende Gesichter nach der Amtseinsetzung gestern Abend in der Stettener Glockenkelter: Gisela und Stefan Altenberger. Foto: ZVW

Strahlende Gesichter nach der Amtseinsetzung gestern Abend in der Stettener Glockenkelter: Gisela und Stefan Altenberger. Foto: ZVW

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