Aug 28 2011

Halb so teuer, kein bisschen dunkler

Veröffentlicht von um 23:55 unter Pressespiegel

vom 27.08.2011

Kernen rüstet für 166 000 Euro weitere Straßen mit LED-Lampen aus / 70 Prozent von 1500 Leuchten sind dann modernisiert Kernen. Wenn einmal alle 1500 Kernener Straßenlampen auf quecksilberfreie LED-Leuchtkörper umgestellt sind, kann die Gemeinde 50 Prozent der jährlichen Stromkosten einsparen. 2009 zahlte das Rathaus für den Betriebsstrom 89 000 Euro. Seither wurden über 200 Lampen ausgetauscht. Ende 2012, wenn das von der CDU angestoßene Umrüstungsprojekt realisiert ist, leuchten in Kernen 70 Prozent mit LED.

Dass die Umrüstung von weiß leuchtenden Quecksilberdampflampen (HQL-Leuchtmittel) auf die nicht minder weiß leuchtende, aber umweltfreundliche und stromsparende LED-Technik so rasant fortschreitet, ist der von Gemeinde und Bund gemeinsam getragenen Mischfinanzierung geschuldet. Schon bei der ersten Tranche mit über 200 umgerüsteten Straßenlampen in Kernen, die im Juli abgeschlossen wurde, hat Berlin aus seinem Zukunftsinvestitionsprogramm (ZIP) kräftig zugeschossen. Ein Haushaltsantrag der CDU-Fraktion nahm diesen Schwung Anfang 2011 auf: 100 000 Euro sollte die Gemeinde investieren, so Fraktionschef Andreas Wersch, unter der Voraussetzung, dass Fördermittel aus dem Topf „Klimaschutzhilfe-Kommunen“ (KSI) in Berlin bereitgestellt würden.Die 66 605 Euro sind inzwischen bewilligt. Sie fließen laut stellvertretendem Bauamtsleiter Jürgen Kern zusammen mit den 100 000 Euro der Gemeinde in jene Straßenzüge, „in denen vom Verkehr her mehr los ist und deren Stromnetz an gemeinsamen Schaltstellen hängt. So können wir sehen, was an Stromeinsparung rauskommt“. Innerhalb von zwei Jahren wird das Straßennetz mit LED-Technik so weit umgerüstet werden, dass am Ende 70 Prozent der 1500 Kernener Straßenlampen modernisiert sind. Dazu gehören in Rommelshausen die Leuchten in der Waiblinger Straße, Stettener Straße, Hauptstraße und Kelterstraße. In Stetten werden die Lampen in der Kirchstraße, Pommerstraße, Lange Straße, Bachstraße und Mühlstraße ausgetauscht, um die wichtigsten zu nennen.Übrig bleiben nach Abschluss der Maßnahme Ende 2012 30 Prozent: kleinere Verkehrswege wie die Kurze Straße oder die Brühlstraße. Sie aufzurüsten bräuchte es weitere fünf, sechs Jahre, würde man sukzessive vorgehen, sprich: nur dann austauschen, wenn ein HQL-Leuchtmittel kaputtgeht. Schneller ginge es mit einer erneuten LED-Umrüstungsaktion.Sehen kann man den Austausch nicht. Das neue LED–Leuchtmittel unterscheidet sich weder in der Farbe noch in der Intensität von herkömmlichen Kernener Quecksilberdampflampen. Nur dort, wo der Bauhof diese sogenannten HQL-Birnen auf Beschluss des Gemeinderates früher durch sparsamere Natriumdampflampen ersetzt hat, sieht man nachts den Unterschied: Sie leuchten gelb. „Die gibt es aber nur noch vereinzelt“, sagt Jürgen Kern.

„Wir sparen 70 Prozent nur in Kilowattstunden, nicht in Euro“

2009 gab Kernen 89 000 Euro für den Betriebsstrom Straßenbeleuchtung aus. Wenn in einigen Jahren alle rund 1500 Lampen mit den sparsameren und haltbareren LED-Birnen leuchten, reduziert sich zwar die verbrauchte Strommenge um sage und schreibe 70 Prozent, aber die Stromkosten werden sich nur halbieren. Denn der Strompreis zieht an. Jürgen Kern: „Wir sparen Strom zu 70 Prozent nur in Kilowattstunden, aber nicht in Euro.“ Als in Kernen die Straßenlampen noch „sukzessive“, sprich nur bei Ausfall eines alten HQL-Leuchtmittels modernisiert wurden, sammelte der Bauhof natürlich keine funktionierenden Birnen ein. Das ist jetzt anders. Nun wird systematisch ausgetauscht ohne Rücksicht auf den Zustand des Leuchtmittels. „Ich werde Birnen entfernen, die noch tun“, sagt Jürgen Kern, „aber die hebe ich auf, die kann man noch mal verwenden.“ Eine LED-Leuchte hat zwar die fünffache Lebensdauer einer herkömmlichen, aber sie kommt auch deutlich teurer: Während eine HQL-80 W-Birne drei Euro 50 Cent kostete, zahlt die Gemeinde nun 115 Euro für den ökologisch sinnvolleren Ersatz. Circa 300 Euro sogar, wenn höhere Strahlkraft nötig ist. So beispielsweise für die bei der neuen Agip-Tankstelle.

Quelle: Waiblinger Kreiszeitung vom 27.08.2011 / Text: Hans-Joachim Schechinger

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