Aug 07 2011

Diese Scherben bringen kein Glück

Veröffentlicht von um 23:56 unter Pressespiegel

vom 06.08.2011

Das Buswartehäuschen in der Stettener Klosterstraße ist alles andere als eine Visitenkarte / Altenberger: „Wir reparieren“

Vier von sechs Fenstern im Buswartehäuschen an der Stettener Klosterstraße sind zersplittert oder eingeschlagen. Der lädierte Unterstand an prominenter Stelle vor der Kreissparkasse schafft kein Wohlfühlambiente. Im Gegenteil. CDU-Gemeinderätin Irmgard Möhlmann hält ihn für einen Schandfleck. „Das ist ein Dauerzustand. Das ärgert mich sehr.“ Einmal noch bis zur Straßensanierung will Schultes Altenberger die kaputten Fenster reparieren lassen.

Jährlich investiert Kernen gemeindeweit Tausende Euro in die Reparatur öffentlicher Anlagen. Vor drei Jahren steckte das Rathaus allein 20 000 Euro in die Entfernung von Graffiti und den Schutzanstrich. 2010 flossen 5000 Euro an Steuergeldern in die Reparatur von Bushaltestellen. Der Fall Klostersstraße ist aber ein spezieller, denn die Tage des Wartenhäuschens vor der Stettener Kreissparkasse sind gezählt. „Wir werden was machen können, ohne dass es viel Geld kostet“, versprach Bürgermeister Stefan Altenberger gestern. „Die beschädigten Fenster werden wir noch einmal reparieren in der Hoffnung, dass es dann hält.“ Bis zur Straßensanierung.

Behinderten- und seniorengerechte Stoppstelle an der Klosterstraße

Da der zentrale Sanierungsabschnitt zwischen Kirchstraßen-Kreisel und Radio-Greiner nicht nur private Maßnahmen wie die im Technischen Ausschuss jetzt beratene Aufstockung des Wohn- und Geschäftshauses Klosterstraße 14 einschließt, sondern auch den Straßenraum umfasst, steht für das beschmierte und unansehnliche Wartehäuschen mittelfristig ein Ersatz an. Laut Planung, die nach einem ersten Anwohnergespräch auf gutem Wege sei, werde eine behinderten- und seniorengerechte Stoppstelle eingerichtet, so Altenberger. Die Klosterstraße wird enger werden. Dafür soll es mehr Parkplätze geben.

Weil das Stettener Sanierungsprogramm in zwei bis drei Jahren ausläuft, wird innerhalb dieses Zeitfensters auch die neue Haltestelle kommen. Priorität hat laut Stefan Altenberger aber der Platz vor der alten Schule (Kinderhaus) mit einem Hochbord. Viel Geld soll in Schönheitsoperationen an dem Buswartehäuschen nicht mehr gesteckt werden, obwohl auch Stefan Altenberger der von CDU-Rätin Irmgard Möhlmann im Gemeinderat angesprochene „Schandfleck“ in der Ortsmitte ein Dorn im Auge ist. Die Geschäftsfrau, die von Bürgern auf den Missstand angesprochen wurde, ärgert nicht nur, dass die beschmierte Ruine zu einer Art „Dauerzustand“ geworden sei. Auch nächtliche Randale, die solche Verwüstungen hinterlässt, kann sie nicht nachvollziehen. „Es ist schlimm, wie die Jugend ist,“ sagte die Frau gestern, „man hat Freude am Zerstören. Wissen Sie, was da am Schulhof stattfindet? Das ist ein Riesenproblem.“ Es fange im Kleinen an, sagt Irmgard Möhlmann: Der Buchsbaum im Kübel vor ihrem Wohnhaus wurde freitagnachts mutwillig umgeworfen – und war kaputt.

Die Sprüher weichen aus und finden neue Wände

Als das Rathaus im Jahr 2008 Graffiti an öffentlichen Gebäuden für sage und schreibe 20 000 Euro entfernen und einen Schutzanstrich aufbringen ließ, sind diese Flächen hinterher „teilweise frei geblieben“, wie Stefan Altenberger berichtet. „Aber dann ist das anderswo aufgetreten, zum Beispiel am Trafohäusle der EnBW“ in der Stettener Gartenstraße. Dem Bürgermeister zufolge liegen die Reparaturkosten von Jahr zu Jahr unterschiedlich hoch. Er gehe von einigen Tausend Euro aus – ohne die regelmäßigen Reinigungskosten, die der Bauhof berechnet. Im laufenden Jahr kamen 6000 Euro Sanierungsaufwand zusammen, wobei der Löwenanteil dieser Kosten auf einen Autounfall an der Bushaltestelle Waiblinger Straße in Rommelshausen entfällt. Ein Fall für die Haftpflichtversicherung.

Quelle: Waiblinger Kreiszeitung vom 06.08.2011 / Text: Hans-Joachim Schechinger

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