Apr 17 2011

Nur zwei Räte sagen Nein zur Hallenbadsanierung

Veröffentlicht von um 16:06 unter Pressespiegel

vom 16.04.2011

15-monatige Schließungszeit und innerer Neuausbau des Schwimmdomizils soll im Januar 2012 beginnen

Komplett neu gefliest, mit einem ins Innere verlegten Planschbecken, auch als Entmüdungsbecken geeignet, einem kleinen Wellness-Bereich mit Erlebnisdusche und Dampfbad sowie einer vorgezogenen Glasfassade im östlichen Bereich, die den Aufenthaltsbereich um etwa 100 Quadratmeter vergrößert – so wird sich nach dem Baubeschluss des Gemeinderats vom Donnerstag das sanierte Hallenbad in Rommelshausen vom Herbst 2013 an präsentieren. Das 38 Jahre alte und undichte Schwimmbad für Schulunterricht, Vereinssport und öffentliches Baden soll vom 1. Januar 2012 an geschlossen bleiben und entkernt werden. Aus dem Rohbauzustand wird es für fast drei Millionen Euro neu ausgebaut.

In der Abstimmung über den Baubeschluss ergab sich für die Sanierung eine überwältigende Mehrheit, die sich gemessen an den Meinungsbeiträgen in der jüngsten Bürgerversammlung auch auf den Bürgerwillen stützt. Zwei Gemeinderäte ließen sich vom kommenden Glanz nicht blenden und stimmten dagegen: „Für mich überwiegen die finanziellen Bedenken“, sagte der Fraktionsvorsitzende der OGL, Andreas Stiene. Er sah die jährlichen Folgekosten von 330 000 Euro plus Abschreibungen und Verzinsung des Anlagekapitals als belastend für die künftigen Haushalte an: „Das Hallenbad wird in Zukunft zu anderen wichtigen sozialen Aufgaben in der Gemeinde in Konkurrenz stehen.“ Gemeinderat Dieter Binder (UFW) zeigte sich enttäuscht, dass eine ursprüngliche Absprache nicht eingehalten worden sei: „Es hieß, ein Verein muss sich gebildet haben. Der Druck zur Vereinsgründung wurde nicht erzeugt und jetzt nochmals verringert.“ Binder kritisierte namentlich die DLRG, die „im Remstal am See Aufsicht führt, statt hier.“ Bürgermeister Stefan Altenberger hatte sich erhofft, im neuen Bad durch ehrenamtliche Beckenaufsicht Personalkosten einzusparen, damit das Hallenbaddefizit sinkt.

„Das Bad ist eine große Chance“, sagte dagegen CDU-Gemeinderat Jochen Alber, der eine gegenseitige Befruchtung mit einem Sportvereinszentrum auf der Hangweide erwartet. Der UFW-Fraktionsvorsitzende Hans Dietzel gab zu: „Das Bad ist ein gewisser Luxus, aber die drei Millionen Euro haben wir im Moment.“ Zweifel gibt es an Planungsdetails: Geprüft werden soll auf Wunsch von Gemeinderat Volker Borck (CDU), ob statt einem gefliesten ein Edelstahlbecken in Frage kommt. Die von der Verwaltung behaupteten Mehrkosten von 300 000 Euro stellte er infrage.

Quelle: Fellbacher Zeitung vom 16.04.2011 / Text: Hans-Dieter Wolz

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