Apr 05 2011

Der hohe Standard ist ein Standortvorteil

Veröffentlicht von um 15:21 unter Pressespiegel

vom 02.04.2011

Gemeinde investiert in diesem Jahr 2,5 Millionen Euro in die Betreuung von Kindern und Jugendlichen.

Es sei ganz schön was zusammengekommen, sagte Eva-Irene Krämer, die Fachbereichsleiterin Soziales im Kernener Rathaus. Auf Wunsch des Gemeinderats hat die Verwaltung den Aufwand in den Jahren 2007 bis 2010 für die Betreuung von Kleinkindern, Kindergartenkindern, Schulkindern, sowie für die Kinder- und Jugendarbeit aufgelistet. Der Katalog mit 28 Projekten und Maßnahmen beeindruckte nicht nur die Gemeinderäte. „Wir waren selbst erschrocken über die Vielzahl und die Summen“, sagte Bürgermeister Stefan Altenberger. Und die Liste ist nicht ganz vollständig. Eva-Irene Krämer erklärte im Verwaltungsausschuss am Donnerstag, sie habe bei der Durchsicht bemerkt, dass sie in der Aufzählung vergessen habe, die ermäßigten Vorschulgebühren zu erwähnen.

Eine solche Vielzahl an Angeboten ist nicht billig. Der Aufwand für die Kinder- und Jugendbetreuung hat sich in Kernen in den vergangenen Jahren mehr als verdoppelt. 2007 gab die Gemeinde 1,2 Millionen Euro im Jahr aus. In diesem Jahr sind 2,5 Millionen Euro vorgesehen. Angesichts dieser Summen sei verständlich, dass mancher kommunale Haushalt ins Trudeln gerate, sagte Altenberger. Rechne man die Investitionen von knapp 3,8 Millionen Euro, sowie die 3 Millionen Euro für die Schulen dazu, käme man auf fast 7 Millionen Euro. „Plus den 1,4 Millionen Euro, die wir für die Sanierung der Schulen ausgegeben haben, macht das fast 8,5 Millionen.“

Vor allem in die Kleinkinder- und Kindergartenbetreuung investiert die Gemeinde viel Geld. Mit den neuen Einrichtungen und Angeboten stiegen auch die Personalkosten. 16,5 zusätzliche Stellen sind seit 2007 dazugekommen, und zwar nur bei den Erziehern. Er sehe in diesem Bereich keine Einsparmöglichkeiten, sagte Altenberger und will damit auch ein Signal an die Gemeinderäte und ihre Sparkommission senden. „Wir müssen doch die Kinderbetreuung nicht über Schulden finanzieren.“ Die Idee der Gebührenfreiheit, welche die neue Landesregierung ins Gespräch bringt, sei allerdings nur machbar, wenn Kindergartenträger und Landesregierung dies sich auch leisten könnten.

Die Mehrzahl der Angebote in der Kinder- und Jugendbetreuung fallen in den Bereich der Pflichtaufgaben einer Gemeinde. „Aber der Standard, den die Gemeinde zugrunde legt, ist freiwillig, und wir haben einen hohen Standard“, sagte Andreas Wersch, der Fraktionsvorsitzende der CDU. Für Hans-Peter Kirgis (SPD) sind die Investitionen in Kinder und Jugendliche Geld, das gut angelegt ist. „Wir sparen später bei der Jugendhilfe, die wir ja über den Kreis mit finanzieren.“ Die vielen Angebote und Einrichtungen seien zudem ein Standortvorteil für die Gemeinde. Das könnte Kernen im Wettstreit der Kommunen um Zuzug angesichts der demografischen Entwicklung zugute kommen.

Quelle: Fellbacher Zeitung vom 02.04.2011 / Text: Eva Herschmann

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