Feb 22 2011

Tartanbahn: Teure Totalsanierung

Veröffentlicht von um 23:40 unter Pressespiegel

vom 22.02.2011

Wollte man die zwei maroden Sportstätten – Tartanbahn in Rom, Kunstrasenplatz in Stetten – generalsanieren, kostete das die Gemeinde bald eine Million Euro. Allein die lädierte Tartanbahn im St. Rambert-Stadion schlüge, falls man sie komplett richtete, mit 600 000 Euro ins Kontor – ohne Baunebenkosten. Das Rathaus will sich auf die zwei Innenbahnen beschränken.

Bei der Beratung der Haushaltsanträge zum Etatentwurf 2011 hatten sich OGL, CDU und UFW unter anderem das Thema Sportanlagen herausgepickt. Die Tartanbahn im St.-Rambert-Stadion sei in einem so schlechten Zustand, schrieb die OGL-Fraktion, dass für Leichathleten eine Verletzungsgefahr nicht mehr ausgeschlossen werden könne. Eine der sieben Kunststoff-Laufbahnen war bereits erneuert worden und ist an der Schnittstelle jetzt wieder aufgeplatzt. Im Winter drang verstärkt Wasser ein, die Bahn wurde rissig, wellte sich. Sie löst sich auch von der Asphaltschicht. Laut Kernener Bauamt dringend zu reparieren sind die erste und zweite Innenbahn. Dafür hat das Rathaus in den Haushaltsplan 30 000 Euro eingestellt, ein „belastbarer Betrag, da wir ein Angebot schon eingeholt haben“, wie Beigeordneter Horst Schaal im Verwaltungsausschuss versicherte.

Wettbewerbe sind nicht mehr möglich im Stadion

„Wir können keine größeren Veranstaltungen mehr machen, weil das mit den Rissen und Wellen zu gefährlich ist“, bestätigte der Rommelshausener Spvgg-Chef Herbert Hagenlocher gestern. Vergangenes Jahr gastierte noch die württembergische Schülermeisterschaft Mehrkampf im St.-Rambert- Stadion. Unter den derzeitigen Sportkampfbedingungen seien solche hochkarätigen Wettbewerbe nicht mehr durchführbar, sagt Hagenlocher. Abhilfe für die Sommersaison tue daher dringend Not.

Aus Vorstands-Sicht sind jetzt „die ersten drei Bahnen fällig“. Bis zum Ortswechsel des Leichtathletiktrainings von der Halle ins Stadion April/Mai sollte die Notoperation erfolgt sein. Das Bauamt geht davon aus, dass eine wettbewerbstaugliche Instandsetzung für eine Übergangsfrist von fünf bis sechs Jahren hält. Dann steht eine Generalsanierung der Tartanbahn an. Kosten, laut Rathaus: 600 000 Euro plus Baunebenkosten. Das Provisorium sei ja wirtschaftlich gut und sinnvoll, merkte dazu CDU-Gemeinderat Jochen Alber bei der Beratung der Haushaltsanträge an, aber es könne, wenn da Bahnen unterschiedlicher Qualität bestehen, „sportlich zu Verzerrungen führen. Ideal ist das nicht.“

Ideal ist auch der Zustand auf dem Stettener Kunstrasenplatz nicht. Wie berichtet hatte die CDU-Fraktion angemahnt, den Belag auszuwechseln, denn die Schäden und Abnutzungen ließen sich auch mit aufwendiger Pflege und gründlicher Reinigung nicht mehr beheben. Bauamtsleiter Horst Schaal räumte im VA ein, der Platz habe nicht mehr „die heutige Qualtität von Kunstrasen. Er hat punktuelle Probleme. Es geht um Teile, wo sich der Platz ablöst. Die lassen sich beseitigen.“ Laut Gutachter sei der Fußballplatz noch vier bis sechs Jahre nutzbar. Dann allerdings läuft die Totalsanierung des Platzes enorm ins Geld: 260 000 Euro plus Planungskosten. Horst Schaal, der empfahl, die Mittel erst 2013/2014 einzustellen, musste auf Nachfrage zugeben, dass darüber Gespräche mit dem TV Stetten noch nicht geführt wurden.

CDU-Fraktionschef Andreas Wersch ließ die Gutachterprognose, geflickt lasse sich der ausrangierte Platz noch vier bis sechs Jahre bespielen, nicht gelten: „Experten sagen viel. Für mich ist maßgeblich, was die sagen, die dort spielen müssen. Ich möchte dort nicht spielen müssen.“ Er empfehle, die 300 000 Euro Sanierungskosten in die mittelfristige Finanzplanung einzustellen. Als in der Debatte die Dringlichkeit immer offenkundiger wurde, forderte SPD-Fraktionschef Kirigis: „Wenn da eine Unfallgefahr besteht, müssen wir jetzt handeln: 300 000 Euro einstellen, aber mit Sperrvermerk.“ Schultes Altenberger protestierte: „Nein. Weil irgendwann packen wir es nicht mehr.“ Hans Dietzel (UFW) reagierte: „Das Ziel, das 2012 umzusetzen, das wäre mein Wunsch.“ Er wird erfüllt. Die Generalsanierung soll nun ins Investitionsprogramm für 2012 aufgenommen werden

Quelle: Waiblinger Kreiszeitung vom 22.02.2011 / Text: Hans-Joachim Schechinger

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